Evakuierungsübung mit dem ICE 4 (2016)

Am 9. April 2016 fand in München bei DB Systemtechnik die Evakuierungsübung mit dem ICE 4 statt. Sie ist notwendig, damit der Zug seine Zulassung bekommt. Dabei müssen 300 Personen in 3 Minuten den Zug verlassen können. Für diesen Test wurden Freiwillige gesucht, so dass ich mich dafür angemeldet und an diesem Event teilgenommen habe.

Ankunft in der Maschinenhalle. Dort gab es bereits Getränke.

Eine kleine Einweisung durch den Leiter der Tests.

Anschließend ging es aufs Außengelände.

Mir gefällt die lachende Front. Hebt sich doch deutlich von den anderen ICEs ab.

Die Teilnehmer werden auf die Wagen verteilt.

Schön, dass es wieder vollwertige Bord Restaurants gibt und man von den Bistros abgekommen ist.

Etwas Technik zur Überwachung der Evakuierungsübung.

Alles Einsteigen!

Die Übung an sich ist gar nicht mal so spektakulär. Nachdem alle Sitzplätze besetzt sind, werden irgendwann die Türen geschlossen. Anschließend übernimmt der Zugbegleiter ein paar lustige Ansagen "Herzlich Willkommen auf der Fahrt nach Hamburg", "Wir erreichen jetzt Fulda", "So, jetzt simma da. Leute steigen ein und aus", "Wir haben jetzt eine Störung und können die Fahrt nicht fortsetzen", "Der Zug kann nicht mehr weiter fahren, wir bitten Sie den Zug zu verlassen". Dann übernimmt die Zugbegleiterin im Wagen die Koordination, sie steht dazu eigentlich nur in Wagenmitte und sorgt dafür dass die Personen gleichmäßig auf die beiden Türen verteilt werden. Wenn ein Wagen leer ist hebt ein Mitarbeiter seinen Latz und wenn dies alle getan haben wird die Zeit gestoppt. Nach zwei Versuchen war der Test abgeschlossen.

Verlassen des Zuges.

Der Einstieg erfolgt über einen ausfahrbaren Tritt.

Sehr interessant beim ICE 4 sind die völlig unterschiedlichen Drehgestelltypen. Wobei dieser Drehgestelltyp gewöhnungsbedürftig ausschaut. So unfertig als wenn etwas fehlen würde.

Die Drehgestelle der Endwagen weißen eine interessante Bauform auf.

Abschließend durfte man sich noch den Führerstand anschauen.

Auf dem Gelände stand auch ein ICE 2.

Allerdings eine sehr interessante Kombination bei der der Steuerwagen auf das Restaurant folgt.

Zg1 und Zg2 wird nach dem Umbau mit Leuchtdioden erstrahlen.

Nach der Übung wurde noch kostenlos Essen und Getränke spendiert.

Viele wird nun sicherlich interessieren wie es Innen im ICE 4 ausschaut. Leider war es verboten vom Innenraum Bilder zu schießen, so dass ich euch den Innenraum versuche zu beschreiben. Grundsätzlich schaut es soweit erst mal ganz schick aus und ist vom Design her an die anderen ICEs angeglichen. In den 2. Klasse Mittelwagen gibt es je nach Typ vier große Gepäckablagen auf Bodenhöhe mit jeweils zwei Fächern. Die Ablagen sind grob geschätzt 1,5 m lang und können somit einiges an Gepäck aufnehmen. Das finde ich schon mal sehr löblich. Im 1. Klasse Wagen, zumindest in dem ich war, waren nur zwei Ablagen vorhanden. Allerdings können dort ja auch weniger Personen Platz nehmen. Ein Wagen hat so weit ich richtig gezählt habe vier großzügige Rollstuhlstellflächen. In einem Wagen soll es Fahrradstellplätze geben, wobei ich den nicht gefunden habe, da ich auch nicht durch den ganzen Zug gelaufen bin.

Die Sitze finde ich viel besser geformt als z.B. im ICE 1 oder 2. Dort sind die Sitzflächen nach außen rund geformt, so dass man bedingt durch den S-Verlauf der Wirbelsäule eigentlich immer irgendwie bucklig da sitzt. Eigentlich müsste man sich rückenschonend immer ein Lordosekissen mitnehmen. Dies ist nun im ICE 4 anders. Die Sitzflächen sind viel besser an die Wirbelsäule angepasst und haben einen S-Verlauf. Dies habe ich auch schon im neuen 440er Facelift so erlebt. Eine gute Entwicklung. Die Sitze lassen sich auch wieder zum Zurücklehnen verstellen. Dabei schiebt sich das Sitzpolster nach vorne und die Lehne folgt dem Sitzpolster an der Unterkante. Es gibt wie sonst auch eine Steckdose an Zweier-Sitzen und in der 1. Klasse eine Steckdose je Platz mit dann auch je einer Armlehne pro Fahrgast. In der 2. Klasse muss man sich die mittlere Armlehne mit dem Nachbarn teilen. Der Sitzabstand schaut auch in der 2. Klasse gut aus. Man hat ausreichend Beinfreiheit.

Beim Bordrestaurant fällt leider der sehr schmale etwas längere Gang entlang der Küche auf. Hier können sich unmöglich zwei Personen begegnen. Wobei ich meine, dass es bei den anderen ICEs auch nicht möglich ist. Hier habe ich den Gang aber als nicht so schmal in Erinnerung.

Insgesamt freue ich mich auf den ICE 4 und da die Linie Hamburg - München über Würzburg eine der ersten Linien sein wird auf denen der ICE 4 unterwegs ist, kann ich mich somit doppelt freuen.