Griesheimer Modellbahntage vom MCG 83 e.V. (2012)

Bereits zum 26. mal fanden in Frankfurt die Griesheimer Modellbahntage, organisiert vom Modellbahnverein MCG 83 e.V., statt. Am 10. und 11. November 2012 konnten sich die Besucher im großen Saal des Griesheimer Bürgerhaus wieder viele Modellbahnanlagen ansehen. Anwesend war natürlich die große H0 Modulanlage des Vereins aber auch einige Gastanlagen von ganz klein bis groß.

Zunächst erst mal ein Überblick des großen Ausstellungsfläche.

Beginnen möchte ich mit dem Hauptbestandteil, der H0 Modulanlage des Vereins. Hier gab es wieder den Fiddle-Yard "Drehscheibe" zu sehen, der mir als Vorlage für meinen H0e Fiddle-Yard diente. Zum ersten Mal habe ich die Modulanlage, allerdings kleiner aufgebaut, beim Jubiläum 150 Jahre Hafenbahn Frankfurt im Jahr 2009 gesehen.

Die mechanische Verriegelung wird mit einem Riegel sichergestellt. Dieser betätigt auch gleich einen Taster um das Servo zu aktivieren. Damit werden federn von der Außenkante die Bolzen an die Kontaktbleche zur Stromverbindung geführt. Ursprünglich war mechanische Verriegelung und Betätigung des Servos voneinander getrennt. Doch da kam es schon mal vor, dass vergessen wurde die Kontaktierung zu lösen und die Scheibe gedreht werden wollte. Da kann es dann u.U. passieren, dass die federnden Bolzen beschädigt werden.

Die Zufahrt zum Schattenbahnhof ist recht gut getarnt.

Im Anschluss folgt gleich ein erster Bahnhof.

Im Anschluss findet sich ein imposantes Brückenbauwerk vor.

Eine kleine Kirmes ist auch vorhanden, das Kettenkarussell kann per Tastendruck aktiviert werden. Es fanden sich einige "Knopfdruckaktionen" vor was natürlich schön für die Kinder ist, wenn sie sozusagen in den Betrieb der Anlage eingreifen können.

Im Hintergrund sieht man etwas sehr interessantes.

Eine Transrapid-Strecke. Das Fahrzeug basiert auf dem Revell Modell und wurde mit einem Antrieb ausgestattet. Die Fahrtrasse hat zwei galvanisch getrennte Fahrbleche auf der Oberseite, die zum Fahren und zur Stromabnahme dienen. Das System funktionierte erstaunlich gut und der Transrapid pendelte hin und her.

Die Modulanlage ist in etwa einem "M" aufgebaut worden. Es gab zwei Außenschenkel sowie einen Mittelschenkel, die über dieses Gleisdreieck miteinander verbunden sind. Es hat sich somit ein, wie ich finde, recht guter Aufbau ergeben.

Natürlich gibt es immer wieder Module die im Bau sind, denn ähnlich wie bei unserer Forumbahn wird hier natürlich auch ständig gebaut und umgebaut.

Es folgt wieder ein größerer Bahnhof.

Hier endet der Mittelschenkel und die Bahn kann über eine Wendeschleife wieder zurück fahren.

Wenn man es nicht weiß, dann mögen die Stellpulte nichts Besonderes darstellen. Aber hier werkelt ganz besondere Technik. Wie beim Vorbild wird hier mit einer Start-Ziel-Steuerung gearbeitet. In dem man zuerst den Start-Taster drückt und danach den Ziel-Taster werden die Weichen und Signale gestellt und, da noch analog gefahren wird, auch die Fahrabschnitte mit Strom versorgt. Herzstück ist immer ein kleiner Mikrokontroller, der von Marco Nardi programmiert wurde. In naher Zukunft soll die Anlage aber Digital gefahren werden, so dass dann auf die Stromversorgung von einzelnen Fahrabschnitten verzichtet werden kann.

Es geht wieder zurück zum Gleisdreieck und von dort zum anderen Schenkel der Anlage.

Auch an diesem Endstück befindet sich eine Wendeschleife. Hier hätte es mich vielleicht doch etwas gefreut, wenn im Bahnhof umgesetzt worden wäre. Aber für einen zügigeren und unkomplizierteren Betrieb ist natürlich eine Wendeschleife praktischer.

Sehr imposant war das große BW, ebenfalls von einem Mitglied des Vereins gebaut und komplett Digital gesteuert.

Weiter geht es mit der Spur N Anlage des MCG 83 e.V. die eine SFS darstellt. So ein Thema ist natürlich nur in der kleinen Spur glaubwürdig umzusetzen und es sind schon gute Ansätze vorhanden. Einige lange Fernzüge wie ICE oder Thalys waren unterwegs.

Wollen wir aber hoffen, dass später die Modulübergänge schön kaschiert werden.

Wie es sich zu einer SFS gehört findet sich auch im Modul eine große Brücke in Neubauweise.

Und es ging noch kleiner - hier sieht man eine Spur Z Anlage.

Widmen wir uns wieder der Spur N, diesmal aber als Straßenbahn. Das ist sicherlich eine Seltenheit, dass man Straßenbahnen in Spur N sieht. Da es nahezu keine Fahrzeuge zu kaufen gibt, außer ein paar weniger Modelle von Halling, sind alle Straßenbahnen im Eigenbau entstanden. Nun sollte mal jemander zählen, wie viele verschiedene Fahrzeuge hier fahren. Es muss wirklich eine Arbeit von Jahren sein, bis die ganze Fahrzeugsammlung so präsentiert werden konnte.

Für Spur N und Selbstbau waren die Modelle sogar richtig gut detailliert.

Vom selben Erbauer stammt auch die Albtalbahn in Spur N, hier dargestellt von Ettlingen Erbprinz bis Ettlingen Albgaubad, dahinter eine Andeutung von Bad Herrenalb.

Um Betrieb machen zu können ist hier jedoch unvorblich eine Wendeschleife vorhanden.

Der Bahnhof Ettlingen wurde wirklich gut ins Modell umgesetzt. Die Gleisanlage stimmt in sehr hohem Grade mit dem Vorbild überein.

Vertreten sind eigentlich alle Fahrzeuge, die je in Karlsruhe waren, sind oder sein werden.

Ein echter Hingucker ist sicherlich die Rizzi-Bahn, gestaltet vom US-amerikanischen Künstler und Maler der Pop-Art James Rizzi, der leider schon am 26. Dezember 2011 verstorben ist. So erinnert aber zumindest das Vorbild und die sehr wenigen Einzelanfertigungen im Modell der Rizzi-Bahn an den Künstler.

Sogar der neue Bombardier Flexity Swift ist schon im Einsatz. Insgesamt 30 neue Zwei-System-Stadtbahnwagen dieses Typs wurden für die Karlsruher Stadtbahn bestellt und sollen in den nächsten Monaten zum Einsatz kommen.

Der Endbahnhof Bad Herrenalb ist jedoch nur in Ansätzen dem Vorbild nachempfunden.

Die Wendeschleife Ettlingen Albgaubad.

Auch der Duewag GT8-70D/N, der seit 1999 in Karlsruhe im Einsatz ist, ist auf der Anlage vertreten.

Damit die Kleinen keine Lange Weile haben, ist wie so oft auch hier eine Spielbahn aufgebaut worden.

Ein weiterer Hingucker waren die Spur IIm Straßenbahnen mit Frankfurter Vorbild. Es gab folgende Modelle zu sehen: Den K-Wagen "Ebbelwei-Expreß", ein Museumsfahrzeug, das früher wegen der spartanischen Ausstattung unter den Namen Kriegsstraßenbahnwagen (KSW) bekannt wurde und von Duewag hergestellt wurde. Einen O-Wagen, 1969 von Duewag auf Basis den Einheitswagens GT 8 hergestellt, jedoch in Zweirichtungsbauweise. Ein P-Wagen von Duewag (wagenbaulicher Teil) und Siemens (elektrischer Teil), zwischen 1972 und 1978 ausgeliefert. Ein moderner S-Wagen Bombardier Flexity Classic NGT8.

Hier sieht man den P-wagen der beim Vorbild mit klappbaren Trittstufen ausgerüstet ist, um wahlweise an Hochbahnsteigen der U-Bahn oder im Niederflurbereich der Straßenbahn eingesetzt werden zu können.

Links daneben steht der moderne NGT8.

Es ist wirklich gigantisch welchen Detaillierungsgrad die Fahrzeuge haben. Selbst die Innenräume sind voll durchgestaltet und man findet sogar die Türöffner vor.

Bei solch einem Fahrzeug ist es natürlich sehr aufwendig den Dachgarten realistisch nachzubilden. Da kann man wirklich nur staunen, wie detailliert das Modell geworden ist.

Auch ein Blick in den P-wagen lohnt sich.

Die Zweirichtungsstraßenbahn O-Wagen, daneben steht der "Ebbelwei-Expreß".

Was auch eine gute Idee für die Kleinen ist: Eine Rangieranlage. Hier können die Kinder selber mit der Lok fahren und die Wagen nach einer bestimmten Reihenfolge sortieren.

Das Frankfurter Feldbahnmuseum hat eine alte Blechbahn präsentiert.

Schön geworden ist auch diese Küstenbahn, Vorbild ist die Strecke Niebüll - Dagebüll Mole.

Eine BR 218 von ESU mit Sound und Rauch fährt mit einer n-Wagen Garnitur in den Bahnhof ein.

Im kleinen Schattenbahnhof finden sich noch ein paar Fahrzeuge, u.a. sogar der Dieseltriebwagen T4.

Auch zum Fuhrpark geöhrt die BR 629 "Powerpack". Das Vorbild war bei der TSB im Einsatz und wurde dann an die neg verkauft. Daher ist es nun nicht weiter tragisch, dass das Modell noch die Taunusbahn Beschriftung aufweist.

Naja, auf die Haiattacke hätte man auch verzichten können, zumindest hätte es kein billiges Plastikspielzeug sein müssen.

Auch die Me 26 (früher NSB Di 6) findet sich auf der kleinen Anlage, das Modell stammt von Hobbytrade.

Im Schattenbahnhof abgestellt ist der Zug mit Kurswagen.

Und es gab noch eine Rangieranlage für die Kinder, diesmal sogar mit Ablaufberg.

Das Größte bezogen auf den Maßstab, was die Ausstellung zu bieten hatte, war diese Spur 0 Anlage,

Am Ende befindet sich ein einfacher Fiddle-Yard, der jedoch seine Funktion voll erfüllt.

Von der Anlage wurde er auch hier mit einem kleinen Brücken/Tunnelmodul abgegrenzt.

Einer der beiden Bahnhöfe.

Die Spur 0 Modelle sind schon sehr schön anzusehen. Diese T3 macht sich wirklich sehr gut auf der Modulanlage.

Auch die Lenz Donnerbüchsen machten eine gute Figur.

Ein krasser Sprung was Detaillierung angeht! Es lässt sich sicherlich über die Märklin Kinderbahn streiten, aber die Pakete werden wohl gut verkauft und wenn es ein guter Einstieg für die Kleinen ist - warum nicht?

Zum Abschluss gibt es noch ein Kopfbahnhof Diorama unter Glas.

Ganz ohne Grund bin ich aber nicht zu den Fahrtagen gefahren. Es war vor ein paar Monaten, als mir der Vorstand Marco Nardi eine Mail schrieb, weil er auf meinen Fiddle-Yard aufmerksam wurde. In der Baubeschreibung habe ich ja erwähnt, dass als Idee der Fiddle-Yard der Modulbahn des MCG 83 e.V. diente. Somit wurde Marco auch auf unsere Aktivitäten "Forumbahn" aufmerksam und lud uns kurzerhand für November 2013 ein als Gastanlage mit auszustellen. Dieses Angebot haben wir natürlich gerne angenommen und einige Mitglieder des H0-Modellbahnforums haben sich mit mir zusammen die Räumlichkeiten angeschaut.

Wir könnten den hinteren Bereich bekommen. Dort stünden uns 18 x 8 m zur Verfügung. Also richtig viel Platz! Das ist quasi der komplette Bereich, den man auf dem Bild sieht.

So sah's dann übrigens kurz vor 18 Uhr aus: Schön leer :-)