"Faszination Modellbahn" in Sinsheim (2013)
Vom 22. bis 24. Februar 2013 fand wieder zurück in Sinsheim die Faszination Modellbahn statt. Modellbahn und Modellbau sind nun an
unterschiedlichen Terminen, daher heißt die Modellbahnmesse auch explizit Faszination Modellbahn. Natürlich war ich wieder vor Ort,
denn v.a. Sinsheim liegt ja nicht weit von mir entfernt.
Leider war die Strecke wegen eines Erdrutsches bei Bad Wimpfen zwischen Bad Rappenau und Bad Friedrichshall-Jagstfeld gesperrt, so
dass ich dort auf den SEV ausweichen musste. Leider sind die Fahrzeiten denkbar ungünstig, denn der Bus fährt nahezu zur selben Zeit
ab, wenn mein Zug ankommt. Aber in meiner Reiseplanung habe ich gehofft, dass der Bus nicht pünktlich in Friedrichshall abfahren
wird und so kam ich zwar mit dem Zug um 10:01 Uhr an und es ist eigentlich unmöglich einen Bus um 10:00 Uhr zu bekommen, aber ich
habe mich beeilt und gerade als der Bus wollte kam ich die Treppe hoch. Glück gehabt! Nicht schlecht gestaunt habe ich, als der Bus
trotz vier Minuten späterer Abfahrt 5 Minuten eher in Bad Rappenau eintraf, als es eigentlich der Plan vorsieht. Somit war ich also
trotz SEV planmäßig um 10:42 Uhr in Sinsheim, wie es auch beim normalen Bahnbetrieb gewesen wäre.
Etwas Schadenfreude sei mir gegönnt ;-) Neben mir saßen im Zug auch zwei Leute mit Ziel Sinsheim. Sie kamen gerade die Treppe
rauf als der Bus an ihnen vorbei fuhr. Wahrscheinlich wussten sie aber nicht mal dass jetzt ein Bus fährt, denn sie hatten nur
eine DB Fahrplanauskunft in der Hand.
Messe
Ich habe den Messebericht wie folgt gegliedert: Zuerst eine Auswahl an Herstellern, danach die Schausteller sowie der Privatanlagen
Wettbewerb. Der obligatorische Blick über den Tellerrand zu den RC Modellbauer findet daher diesmal nicht statt. Eigentlich etwas schade,
habe ich mir doch immer wieder gerne die RC Fahrzeuge angeschaut. Aber nochmal nach Sinsheim, nur wegen RC, werde ich nicht fahren.
Wer sich vielleicht für die Gründe interessiert und an "Klatsch und Tratsch" interessiert ist, warum die Messe nun wieder in Sinsheim
stattfindet: Die Messe Karlsruhe ist schweineteuer, dem Veranstalter gehört die Halle in Sinsheim, muss daher keine Hallenmiete zahlen.
Jedoch sind die anderen Hallen verpachtet und daher steht nur eine Halle in Sinsheim zur Verfügung. Daher kann nicht Modellbahn und Modellbau
zusammen stattfinden.
Hersteller
Dieses Jahr waren von den großen Herstellern nur Piko und Märklin anwesend. Ansonsten noch Tillig und ein paar kleinere Vertreter der
Modellbahnbranche. Dass sich nicht allzu viele Hersteller blicken ließen kann man wahrscheinlich damit erklären, dass der Termin in
Sinsheim nur kurz nach der Messe in Nürnberg lag.
DC-Car
Eine kleine Demo Anlage des DC-Car Systems - digital gesteuerte fahrende Autos.
Fine Models
Einfach eine Augenweide sind die Spur 1 Modelle von Fine Models aus dem hessischen Eschborn, Geschäftsführer ist der Asiate Herr
Young-Wha Park.
Lematec
Auch der Schweizer Hersteller Lematec produziert Spur 1 Modelle in höchster Detailierung.
LGB
Bei LGB ist mir das Handmuster der E 10...
... sowie das Modell der Schmalspur Diesellok V 137 334 aufgefallen. Das grüne Modell basiert auf dem roten Fahrzeug des Vorjahres, kann
aber trotzdem eine kleine Formvariante aufweisen: Ein Zweilicht-Spitzensignal. Angetrieben wird das Fahrzeug von zwei Bühler-Motoren.
Märklin
Die große Märklin Präsentations-Spielbahn...
Als Neuheit für 2013 werden 6 Leichtstahlwagen der SBB in tannengrüner Lackierung erscheinen. Der Wendezug weist eine Länge von 151,7 cm auf.
Um den Markt in den skandinavischen Ländern stärker anzusprechen legt Märklin als Formneuheit die dreiteilige Stangen E-Lok Dm3 der schwedischen
Staatsbahn für den Betrieb auf der Erzbahn Lulea - Kirnua - Narvik auf.
Passend dazu gibt es die Erzwagen.
Auch bei Spur 1 gibt es ein paar Neuheiten, teilweise verbesserte Wiederauflagen.
Modellbahnwerk
Modellbahnwerk produziert u.a. Ampelanlagen, darunter auch funktionsfähige Straßenbahn Balkensignale nach Kundenwunsch.
PAAN Bahn
Der österreichische Hersteller PAAN Bahn stellt seine Neukonstruktion vor: Einen Miniatur-Servo als Weichenantrieb. Der Antrieb schlägt mit
25 Euro zu Buche.
Piko
Piko präsentiert den bereits in Auslieferung befindlichen Coradia Continental, liebevoll "Mopsgesicht" genannt :-)
Eine der zahlreichen Farbvarianten des Stadlers GTW ist die dreiteilige Veolia Version.
Für Spur N Bahner wird das Mopsgesicht ebenfalls aufgelegt.
Eine Neukonstruktion dieses Jahres ist die Expert Version der V 200.
Die Freunde der Spur G dürfen sich auf die BR 64 "Bubikopf" freuen.
Tillig
Eine kleine Auswahl der Tillig TT Neuheiten.
Auf dem Präsentations-Diorama, dass ich
2011 in Karlsruhe
das erste Mal live gesehen habe, findet mittlerweile sogar Betrieb statt. Der Erbauer hat den Bau im H0-Modellbahnforum dokumentiert.
Trix
Bei Trix ist u.a. die BR 53 mit Kondenstender nach dem Entwurf von Borsig 1943 ausgestellt.
In der Spur N darf man sich auf die Bombardier DoStos mit BR 146.2 vom BW Stuttgart freuen.
Schausteller
Eine doch recht große Vielfalt bietet sich wieder bei den Schaustellern und ihren mitgebrachten Anlagen.
Dampfmodellbau
Muss man mögen, ist jetzt nicht so mein Fall. Aber für diejenigen, die es interessiert: Hier ein paar Bilder.
Eisenbahnfreunde Breisgau
Bereits beim
Jubiläum der Höllentalbahn
durfte ich die Anlage zu Gesicht bekommen. Die Eisenbahnfreunde haben sogar noch mehr Platz als Märklin eingenommen und präsentierten
ihre gelungene Modulanlage bestehend aus über 200 Einzelmodulen. Es war also ordentlich viel Fahrstrecke vorhanden, so dass ein
realistischer Fahrbetrieb praktiziert werden konnte.
Nach dem Endbahnhof folgt eine längere Strecke mit 180° Kehre. Größtenteils trifft man hier auf PONI-Module (Point of no interest),
aber das ist ja durchaus realistisch. Es muss ja nicht immer ein Haus, ein Bahnübergang, eine Brücke oder ein Haus auftauchen. Da
ist es völlig legitim auch "nur" Wiesenmodule aufzubauen.
Der nächste Bahnhof ist erreicht.
Gefahren wird Analog. Obwohl ja viele eingefleischte Analogbahner der Meinung sind, sie holen sich mit Digital die Probleme nach Hause,
habe ich sehr oft die Erfahrung gemacht, dass analog gesteuerte Anlagen auf Ausstellungen immer wieder für Erschwernisse im Betrieb sorgen,
da vergessen wird Halteabschnitte abzuschalten, so dass sich plötzlich zusätzlich ein anderer Zug in Bewegung setzt. Natürlich ist auch
die "Vollbremsung" inkl. Verbremsung dank stromloser Gleisabschnitte eine unschöne Angelegenheit. Der Fahrdienstleiter dieses Bahnhofs
war aber sehr geübt und konnte mit den Schiebereglern die Züge sanft abbremsen und anfahren lassen. Ich war wirklich erstaunt, wie
gut die analoge Technik hier perfektioniert wurde. Natürlich waren nicht alle Fahrdienstleiter mit dieser Technik so gut vertraut ;-)
Bereits seit 1988 bauen die Eisenbahnfreunde Modul-Anlagen und gehören mit 160 Mitgliedern zu den stärksten Vereinen in Deutschland.
Dieser Bahnhof hat sogar einen Anschluss für Schmalspurbahnen. Es ist sogar nicht nur eine Verladung von Normalspur auf Schmalspur möglich,
sondern auch von Schmalspur auf Normalspur. Zu schade, dass hier kein betrieb geherrscht hat.
Das Einfahrsignal des letzten Bahnhofs ist erreicht. Danach gibt es "nur" noch einen Güteranschluss.
Eine V 80 macht sich auf den Weg zu ihrem Personenzug.
Jetzt folgen noch ein paar Bilder des ebenfalls schön gestalteten Gewerbegebietes.
Das andere Ende des Abzweiges nach dem Bahnhof endet stumpf.
Eisenbahnfreunde Kraichgau
Bei den Eisenbahnfreunden aus dem Kraichgau (mit einem Vereinsheim am Bahnhof Sinsheim) ist neben der Spielbahn aus der Jugendabteilung
mit einem Nachbau des Bahnhofs Sinsheim auch ein kleines Diorama mit einem Taurus zu sehen.
Feldbahn Neckarbischofsheim
Auf dieser Feldbahn sind größtenteils Fahrzeuge des Fleischmann Magic-Train unterwegs.
Gartenbahner Südwest
Da ich dasselbe Stellwerk bei meiner Gartenbahn aufgebaut habe und dieses hier eine sehenswerte Inneneinrichtung aufweist (die bei meinem
Modell noch aussteht), habe ich doch gleich mal zwei Fotos davon gemacht.
Unterwegs ist hier der neue Piko TEE Dieseltriebzug.
Was mir aber zugleich störend aufgefallen ist, sind die großen Wagenabstände. Das sieht irgendwie doof aus. Schuld sind natürlich die
Feldbahnradien von 600 mm, die der Zug anstandslos passieren muss.
Da hat man sich was einfallen lassen! Werden die motorisch verstellbaren Weichen gelegt, dann bewegt sich auch der Weichenstellhebel.
HEB Hobbyeisenbahner 1983
Nun kommt eine Modulanlage, die es wirklich in sich hat. Mit weitem Abstand vor allen anderen die schönste und am besten gestaltete Anlage
mit vorbildlichem Betrieb und optisch ansprechenden Zügen und Wagenzusammenstellungen.
Das Arrangement sieht quasi ein großes Oval vor, das an den Enden jedoch nicht verbunden ist, sondern durch je einen Fiddle-Yard einen
Anschluss findet.
Die Module sind nach Fremo Norm gebaut, gefahren wird Digital mit dem Loconet Bussystem und Fred Handreglern.
Eine gute Idee um einen Streckenabzweig abrupt enden lassen zu können.
Der einzige Bahnhof auf der Strecke ist erreicht.
Öfters zu sehen sind Brückenmodule als sogenannte Endmodule vor Fiddle-Yards. Sie sorgen für einen nicht so ganz krassen Übergang
zwischen "realer Modellbahn-Welt" und "Anlagen-Brache".
Modelbaan Vereniging Zuid-Limburg
Auch unsere Freunde aus den Niederlanden waren in Sinsheim vertreten. Ich war allerdings fast etwas enttäuscht, bei genauerem Betrachten
fielen mir v.a. die recht einfachen Gleise und das nicht immer saubere Schottern auf. Das kommt auf den Bildern sicherlich nicht so
rüber, hier bin ich jedoch von Niederländern etwas mehr Qualität gewohnt.
Was zum "Glotzen" hatte man sicherlich vor dem Hüttenwerk.
Modellbahn Arge Hannover
Diesmal kam die Spur 1 Anlagen aus Hannover. Hier wurde ein Ring-Arrangement aufgebaut.
Ein Abzweig führte von der Hauptstrecke zum BW.
ModellBahnFreunde Sulmtal
Die Modellbahner aus dem Sulmtal zeigten ihre H0 Modulanlage mit Märklin Gleisen. Ich weiß ja nicht woran es liegt, aber warum ist
es so, dass tendenziell Anlagen mit Märklin Gleisen diesen Spielbahncharakter haben? Man kann doch auch mit Märklin Gleisen ein
brauchbares Ergebnis abliefern.
Man beachte den Grünton... *Augenkrebs*
Auch dieses Dorf kann bei mir nicht punkten. Gebäude einfach nur lieblos aufgestellt, kein Grün, keine Gehsteige.
Für ein neues Brückenmodul sieht der Anfang ja schon ganz gut aus. Hoffen wir mal, dass sich der Erbauer etwas Mühe mit der Gestaltung
geben wird.
Modelleisenbahnclub Kiel
Aus dem hohen Norden hat der Modelleisenbahnclub Kiel den Weg nach Sinsheim gefunden und präsentiert seine Spur N USA Anlage. Kernstück
ist der Nachbau der Gand Central Station. Umgeben ist der Bahnhof von den bis zu 140 cm hohen Wolkenkratzern, u.a. einem leicht
verkleinerten Nachbau des Sears-Towers.
Man muss natürlich sagen, dass hier die Faszination USA zuschlägt. Obwohl es gewiss Anlagen gibt die schöner gebaut sind, wird
das Publikum von den imposanten Gebäuden und den amerikanischen Zügen angezogen.
TT-Modellbahn-Freunde Weimar
Hier wurde mal nicht das Augenmerk auf Züge gelegt - hier fahren Panzer durch die Gegend! Dazu wurde das bekannte Car System verwendet.
die Fahrgestelle der Panzer sind natürlich normale Auto Fahrgestelle.
Wulf Prein
Diesmal hat Wulf Prein nicht am Wettbewerb teilgenommen sondern zeigte seine Spur N Modulanlage.
Dieser Kombizug sorgt nicht für saubere Gleise sondern überträgt auch mit einer kleinen Kamera Bilder auf einen Fernseher, so dass
eine Führerstandsmitfahrt ermöglicht wird.
Z-Club International
Spur Z ist gewiss nicht meine Spurweite, aber den Nachbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs möchte ich euch nicht vorenthalten. Mein Tipp:
Noch jetzt nach Stuttgart fahren und sich das Original anschauen ;-)
Der Privatanlagen-Wettbewerb ist natürlich ein fester Bestandteil der Messe und ich habe mir wieder sehr gerne die verschiedenen
Exponate angeschaut. Leider fehlten dieses Jahr die Beschreibungen der Anlagen, so dass ich nicht immer alle Daten liefern kann.
Privatanlagen-Wettbewerb - Eine betriebsintensive Endstation, Spurweite: H0, Erbauer: Günther Jirouschek
Günther Jirouschek präsentierte seine "betriebsintensive Endstation", die er bereits letztes Jahr vorgestellt hatte.
Dieses Jahr hat die Ausschreibung wohl Niederflur Neubaufahrzeuge vorgesehen ;-)
Privatanlagen-Wettbewerb - Vier Jahreszeiten, Spurweite: Z, Erbauer: Birgit Foken-Brock
Mit einigen bewegten Effekten kann diese Spur Z Anlage punkten. Die Bahn durchquert dabei alle Jahreszeiten.
Privatanlagen-Wettbewerb - Erbauer: H. Wien
Privatanlagen-Wettbewerb - Erbauer: Markus Michelbach
Privatanlagen-Wettbewerb - Erbauer: Ulrich Grumpe
Privatanlagen-Wettbewerb - Am Feenwald, Spurweite: H0e, Erbauer: Wolfgang Stößer
wirklich eine hervorragende Anlage hat Wolfgang Stößer hier wieder kreiert. Diesmal ist es eine Geschichte aus ferner Zeit mit
fabelhaften Wesen wie Elfen, Feen, Kobolden und einer Meerjungfrau. Es ist eigentlich gar nicht möglich alle Details zu entdecken,
mit Hilfe von Wolfgang Stößer konnte ich jedoch einige kleine Geschichten für euch im Bilde festhalten.
Leider ist es mir entfallen, von welchem Hersteller diese Diesellok stammt.
Versehentlich hat ein Angler die Meerjungfrau geangelt. Da eilt der Beimann zu Hilfe und versucht den Haken zu entfernen.
Soeben am Haltepunkt "Am Feenwald" angekommen: Ein Weinert Triebwagen.
Privatanlagen-Wettbewerb - Bryson City - Industrial District, Spurweite: N, Erbauer: Gerd Ziller
Gerd Ziller, ein "alter Hase" was den Wettbewerb angeht, zeigt wieder eine Spur N Anlage mit dem Thema USA.
Und? Wer hat eurer Meinung nach gewonnen? Ich finde der 1. Platz ist sicherlich eindeutig klar. So hat die Fachjury entschieden:
Platz 1: Wolfgang Stößer - Am Feenwald
Platz 2: Gerd Ziller - Bryson City - Industrial District
Platz 3: Ulrich Grumpe
Zillertalbahnfahrzeuge von Gerd Ziller im 3D Druck
Nun noch etwas "exklusives", so was bekommen natürlich nur eingefleischte Zillertalbahner zu sehen ;-) Gerd Ziller beschäftigt sich seit
geraumer Zeit mit dem 3D Druck und entwirft Fahrzeuge der Zillertalbahn am Computer. Die Entwürfe schickt er zu
Shapeways und bekommt den Druck nach paar Tagen zugeschickt. Es entstehen auf
diese Weise nach und nach Zillertalbahn Fahrzeuge, denen sich wohl so schnell kein Hersteller angenommen hätte. Die Drucke kann man
auf der Shapeway Seite von Gerd bestellen und sich liefern lassen,
um sich die Modelle ebenfalls auf die Anlage zu holen. Seine Ideen und Baufortschritte stellt Gerd regelmäßig im
Schmalspur-Modell-Forum unter dem Account "Zillertalbahner" vor.
Folgende Fahrzeuge hat Gerd bereits quasi "druckfrisch" entworfen:
Die Gebus Diesellok D7, damals wirklich in grüner Lackierung unterwegs, später rot und nun bei der Ybbstalbahn im Einsatz.
Angetrieben wird das Modell mit einem Kato Spur N Fahrwerk.
So sieht das Gehäuse aus, wenn es aus dem Druck kommt (hinten ist es bereits etwas mit Farbe versudelt, das kommt so natürlich nicht
aus dem Drucker).
Ebenfalls fertig ist der Güterwagen Gw167 der nach aktuellen Bildern wieder als Fahrradwagen eingesetzt wird, nachdem er lange Zeit
in Uderns abgestellt war.
Um die Personenwagen zu supern hat Gerd Bremsschläuche und Luftleitungen designend sowie den Unterbau etwas aufgepeppt.
Der neuste Streich ist die D8/D9. Da Gerd die Zillertalbahn in den 70ern darstellt, ist seine Lok blau. Heute gibt es nur noch die
rote D8, die D9 ist bereits als Ersatzteilspender umfunktioniert. Das obere Spitzensignal über dem langen Vorbau ist nach einem Umbau
nach vorne an den Kühlergrill gewandert, auch diese Variante hat Gerd umgesetzt.
Besonderheit an dieser vierachsigen Lok: Sie hat keine Drehgestelle! Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber so was
dürfte nahezu einmalig sein. Stattdessen sind die beiden inneren Achsen fest gelagert und die beiden äußeren Achsen seitlich
verschiebbar. Die Zillertalbahn wollte damit Geld sparen, da die ohnehin für eine Schmalspurbahn großen Radien nicht unbedingt
Drehgestelle erforderten. Es hat sich aber im Nachhinein herausgestellt, dass der Verschleiß enorm ist. Wie man auch sieht
wurde so eine Konstruktion nicht noch einmal verwirklicht.
Natürlich muss auf diesen Sachverhalt im Modell nicht unbedingt Rücksicht genommen werden, so dass das H0e Modell trotzdem Drehgestelle
spendiert bekommt. Durch die seitlichen Blenden fällt dieser Kompromiss sowieso nicht wirklich auf und einer der das Vorbild
nicht genau kennt, weiß von dieser technischen Besonderheit sowieso nichts.
Nun muss man wieder mal über Gerds Ideenreichtum staunen, für diesen Antrieb hat er sich entschieden:
Es handelt sich um eine Spur N Piko Diesellok vom Typ "MaK G 1206". Das komplette Gehäuse kann dabei auf dem Fahrwerk verbleiben,
es ist später sowieso nicht mehr sichtbar. Lediglich der Führerstand sollte entfernt werden. Da das Piko Modell komplett aus Metall
ist, kann der Zillertalbahn Diesel auch ein gutes Gewicht aufweisen und hat mit vier getesteten Rollwagen keine Probleme. Vor
dem Einbau des Chassis muss jedoch ein wenig vom seitlichen Bühnenteil abgeschliffen werden, ansonsten passt die Lok wunderbar unter
das gedruckte Gehäuse. Nun werde ich jedenfalls mal ein wenig "Shoppen" gehen :-)
Ein Messerundgang muss eigentlich wenigstens Schnäppchen beinhalten. Auch dieses Jahr konnte ich fündig werden und habe bei Conrad
für 69 € ein TGV POS Ergänzungswagenset ergattern können. Ist zwar von Trix, aber die Radsätze sind mir gerade egal.
Gegen 18 Uhr bin ich wieder zum Bahnhof. Leider war ich auf der Rückfahrt nicht so erfolgreich wie auf der Hinfahrt. Der Bus kam
planmäßig um 18:57 an und um 18:55 fuhr der RE nach Würzburg. Gerade als der Bus gemütlich die Wendeschleife drehte rollte der RE ein
(wenn man's nicht braucht natürlich pünktlich) und ich hätte nur noch auf den fahrenden Zug aufspringen können... Daher habe ich
den Gegenzug nach Heilbronn genommen und mir dort die halbe Stunde vertrödelt (denn eine Stunde in Friedrichshall sitzen muss ja
auch nicht sein). Der nächste Zug hatte dann natürlich 10 Minuten Verspätung - arrrrgh! Vielleicht war es auch die Schadenfreunde,
denn die kleinen Sünden bestraft Gott ja bekanntlich sofort...