On traXS! im Spoorwegmuseum in Utrecht (2012)
Vom 2. bis 4. März 2012 fand im Spoorwegmuseum in Utrecht die Veranstaltung "On traXS!" statt. Zu diesem
Anlass sind Modellbahnanlagen zwischen den großen Museumslokomotiven ausgestellt, die vom Veranstalter
ausgesucht werden. Der Qualitätsstandard ist deshalb sehr hoch, so dass das Auge viel Qualität zu sehen bekommt.
Es ist natürlich ziemlich verrückt von Würzburg ins 500 km entfernte Utrecht zu reisen - und dann auch nur
für einen Tag. Aber mir hat Hagen von Ortloff in seiner Eisenbahn-Romantik Sendung über die letzte On traXS!
Veranstaltung im Jahr 2011 Utrecht ziemlich schmackhaft gemacht, weshalb ich mich nach einer geeigneten
Bahnverbindung umgeschaut habe und die große Tour auf mich genommen habe. Ferner kam noch hinzu, dass ich
vom 25.2. bis 3.3. im Zillertal zum Ski fahren gewesen bin. Daher blieb für Utrecht nur der Sonntag über.
Der Fahrplan sah nun so aus: Von Würzburg aus um 21:37 mit dem letzten RE nach Stuttgart (an 23:54). Von
Stuttgart mit dem CNL 1318 um 01:35 nach Utrecht (an 08:28). Die Rückfahrt ging dann etwas schneller, da
kein Nachtzug sondern ein normaler ICE in Anspruch genommen werden konnte. Ab Utrecht um 17:02 mit ICE 129
mit Umstieg in Düsseldorf (an 18:46) und weiter mit ICE 821 ab Düsseldorf 19:08 nach Würzburg (an 22:03).
Somit dauerte die Tour (theoretisch nach Fahrplan) 24 h und 27 Minuten. Ja, ich schreibe es schon: Theoretisch.
Denn die Bahn meinte es in Sachen Fahrplanänderungen wirklich sehr gut mit mir - oder uns (ein Bahn-Freund
von mir hat mich auf der Tour begleitet).
In Würzburg war noch alles nach Plan. Der RE 4949 nach Stuttgart setzt sich pünktlich in Bewegung. Scherzhaft
meinte ich noch, dass ich nichts gegen eine kleine Umleitung hätte, um die 101 Minuten Umsteigezeit im
menschenleeren Stuttgarter Bahnhof zu überbrücken. Und mein Wunsch wurde erhört! Vor Heilbronn hieß es:
"Dieser Zug endet heute in Heilbronn wegen einer Streckensperrung zwischen Heilbronn und Lauffen. Ein
Schienenersatzverkehr ist eingerichtet. Der Bus wartet am Bahnhofsvorplatz." Der Bus stand in Heilbronn
auch bereit und ist nach kurzer Wartezeit auch losgefahren. Nachdem wir Lauffen erreicht haben standen
alle erst mal auf einem leeren Bahnsteig. Kein Zug in Sicht. Nach einigen Minuten liefen alle wieder zurück
zum Bus und man schließt sich natürlich der Masse an. So erfuhren wir, dass jemander bei der Bahn angerufen
hat und erfuhr, dass der Bus uns weiter bis Bietigheim-Bissingen befördern wird. Natürlich mussten alle
Zwischenhalte angefahren werden, so dass die Zeit langsam knapp wurde. Vor allem war ja nicht klar, ob
ein Zug bereit stehen würde. Ein Fahrgast hat für uns nach Zugverbindungen gesucht und da blieb nur noch
der RE 19553 aus Karlsruhe, der Bietigheim um 00:18 Uhr verlassen wird. Es gäbe zwar noch einen Nachtbus,
aber da weiß man ja auch nicht, wie pünktlich der ist. Und kurz vor Bietigheim war es natürlich zeitlich
sehr eng geworden, so dass wir den RE nach Stuttgart bereits über das Viadukt haben fahren sehen. Wird
die Bahn wenigstens dahingehend so schlau sein den RE in Bietigheim 5 Minuten warten zu lassen? Ja,
Gott sei Dank. Schlag 00:18 trafen wir am Busbahnhof ein und der RE wartete noch. Somit erreichten wir
00:45 Stuttgart und waren eigentlich noch nie so froh den Stuttgarter Bahnhof zu betreten. Darauf wurde
erst mal ein Hefe geleert :-)
Stuttgart
Der Nachtzug kam pünktlich an. Zuglok war ein ÖBB Taurus. An jenem Tag verkehrte er von Innsbruck über
Jenbach, Kufstein, München, Augsburg, Ulm (u.a.).
Doch auch da schon wieder der nächste Rückschlag. Unsere reservierten Plätze waren belegt und wir mussten
auf ein anderes Abteil ausweichen. Bissl veralbert kam ich mir schon vor, denn wenn ich Ruhesitze buche,
möchte ich auch Ruhesitze und kein stink normales Abteil. Füße ausstrecken war bei einer Vis-à-vis Bestuhlung
natürlich nicht so gut möglich, wenn 5 von 6 Plätzen belegt sind. Daher kann man von "erholt ans Ziel" kommen
sicherlich nicht sprechen. Aber die Veranstaltung musste ja auch preislich etwas im Rahmen bleiben (sowieso
war das schon ein teurer Tag), da bucht man halt das Billigste.
Der Nachtzug verkehrt ab Stuttgart über folgende Stationen: Mannheim (Betriebshalt), Frankfurt Flughafen
Fernbahnhof, Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Emmerich, Arnhem, Utrecht nach Amsterdam. In Mannheim
ist eben ein Betriebshalt bei dem wild rangiert wird. Bis Mannheim verkehrt der Pariser und Amsterdamer Teil
zusammen und wird dort getrennt. Ebenfalls verkehrt ein von Zürich kommender Nachtzug mit beiden Teilen, der
ebenfalls in Mannheim getrennt wird. Amsterdamer und Pariser Zugteil werden somit einmal getauscht, so dass
es ab Mannheim einen reinen Pariser und Amsterdamer Nachtzug gibt. In Mannheim wird gleich eine BR 181 vor
den Pariser Teil gespannt, vor unseren nur eine BR 101. Daher wird in Emmerich nochmal die Lok gewechselt.
Warum nicht gleich mit einer BR 189 gefahren wird, die auch mal im Reisezugverkehr anzutreffen ist, weiß
ich nicht.
Arnhem
Den Bahnhof Arnhem fand ich von der Architektur recht interessant, weshalb ich zwei Bilder geschossen habe.
Es war bei der Ankunft in den Niederlanden wirklich sehr neblig.
Utrecht
Um halb 9 wurde pünktlich Utrecht erreicht. Auf dem Bahnhofsvorfeld sind zahlreiche Triebzüge abgestellt,
u.a. der neue Sprinter Lighttrain sowie der sehr eigenwillig aussehende "Koploper".
Bei der Einfahrt werden sehr enge Weichenstraßen befahren. Außerdem befindet sich auch der Bahnsteig
teilweise in einer engen S-Kurve. Dies sieht sowohl vom Zug als auch vom Bahnsteig aus sehr interessant
bei der Ein- und Ausfahrt von Zügen aus.
In Utrecht ausgestiegen ist sogleich der ICE 105 nach Basel SBB eingefahren. Dies ist ein wirklich langer Zuglauf für einen
ICE, die Abfahrt in Amsterdam war 08:04 Uhr, die Ankunft in Basel SBB wird 14:47 Uhr sein.
Zuglok war für den Nachtzug ab Emmerich war eine BR 1700. Es ist eigentlich die Standardlok im NS-Bahnverkehr. Etwa
wie die deutsche BR 101 mit der Ausnahme, dass das niederländische Pendant auch im Güterverkehr eingesetzt wird.
Die Ausfahrt des Nachtzuges habe ich in einem Video festgehalten.
Das Rückgrat des IC Verkehrs bildet der Doppelstocktriebwagen DD-IRM (Dubbeldeksinterregiomaterieel), der zwischen den
Ballungsgebieten meistens im Halbstundentakt verkehrt.
Der Nachtzug macht sich nun auf die letzte Etappe nach Amsterdam, die in etwa 30 Minuten erreicht sein wird.
Zum Spoorwegmuseum fährt man am besten stilecht mit der Bahn, so dass bis zur Abfahrt um 09:46 noch Zeit für ein kleines
Frühstück und einige Fotos vom Bahnhof bleibt. Wie man sieht befindet sich Utrecht Centraal gerade im Umbau, der komplette
Bahnhof wird saniert und erhält u.a. eine neue Überdachung.
Deutlich älter sind natürlich diese Doppelstockwagen, die wahlweise mit Lok oder einem speziellen Doppelstocktriebwagen
in selber Optik gefahren werden.
Utrecht hat auch eine Straßenbahn ("Utrechtse sneltram"). Sie verbindet den Hauptbahnhof mit Nieuwegein und IJsselstein. Zum
Einsatz kommen Triebwagen, die von der Verkehrsgesellschaft "Connexxion" betrieben werden.
Da die Haltestelle Hauptbahnhof ein Endpunkt ist fahren die Züge ein kurzes Stück vor bis zum Umsetzgleis und kommen dann auf
dem Nachbargleis wieder zurück.
Hier sieht man das Umsetzgleis. Bis zum 13. Dezember 2009 führte die Strecke noch eine Station weiter bis "Moreelsepark".
Eventuell soll die Straßenbahn irgendwann darüber hinaus bis "de Uithof" weiterführen.
Aus Baarn kommt der RE 5524 an, der soeben auf Gleis 1 einfährt. Die Entwicklung der Züge wurde stark an den bewährten
deutschen ET 425 angelehnt.
Der Sprinter Lighttrain wurde seit 2005 für die Nederlandse Spoorwegen von Bombardier Transportation und Siemens Transportation
Systems gebaut. Derzeit befinden sich 69 4-Teiler und 62 6-Teiler im Umlauf. Der Name "Sprinter" steht dabei für den Einsatz in einem
S-Bahn ähnlichem Verkehr. Und Lighttrain bezeichnet den lichtdurchfluteten Innenraum, der vom Führerstand aus einsehbar ist.
"Bekannt" geworden sind die Sprinter-Züge auch außerhalb der Niederlanden dadurch, dass sie ohne Toiletten ausgerüstet sind und die
Niederländische Eisenbahn statt dessen "Pinkeltüten" anbietet, die bei Not im meist leeren 1. Klasse Bereich gefüllt werden können.
Daraufhin geriet die Bahngesellschaft in Kritik da in jüngster Zeit auch vermehrt Sprinter-Garnituren für längere Bahnstrecken
eingesetzt wurden.
Um halb 10 traf noch der Nachtzug aus Warszawa Wschodnia, Koebenhavn und Praha hl.n. ein. Ein leider nur schlechter Nachschuss
ist es geworden.
Utrecht Maliebaan
Um 10:02 Uhr wurde Utrecht Maliebaan (nach meiner Recherche zu dt. Einkaufszentrum), die hauseigene Haltestelle des Spoorwegmuseums,
erreicht. Die Fahrt dorthin ist auch sehr interessant. Die Bahnstrecke durch das Museum verläuft an sich parallel zum Hauptbahnhof und
kann nur erreicht werden, wenn der Zug einmal Kopf macht. Doch dies wird nicht an einem Bahnhof getan, sondern mitten auf der freien
Strecke. Der Zug hält dabei hinter der Weiche an, der Tf läuft zum anderen Führerstand und fährt in anderer Richtung weiter.
Daher dauert die einfache Fahrt auch 16 Minuten für das in Luftlinie nur 1000 m vom Hauptbahnhof entfernte Museum.
Normalerweise fährt der Zug zurück zum Hauptbahnhof immer in Richtung Norden aus dem Museumsbahnhof, doch die erste Fahrt wird weiter
in Richtung Süden nach Driebergen-Zeist fortgesetzt. Der Zug macht dann in jenem Bahnhof Kopf und kommt von Süden zurück zum Hauptbahnhof.
Über einen Bahnübergang erreicht man den Haupteingang des Museums. Auf der anderen Seite befindet sich noch eine kleine Halle mit
weiteren Fahrzeugen und einer großen Eingangshalle.
Mein Bilderbericht habe ich wie folgt gegliedert: Zuerst stelle ich das Museum vor, danach kommt die Modellbahn.
Das Museum ist verschiedene Bereiche gegliedert. Natürlich gibt es an vielen Orten die großen Lokomotiven und nostalgischen
Fahrzeuge zu bestaunen. Zum Entdecken und Spaß haben gibt es vier "Welten": Grote Ontdekking, Droomreizen, Stalen Monsters
und De Werkplaats. Im Außerbereich östlich des Museums ist ein großer Spielbereich für Kinder mit einer Dampfeisenbahn
zum aufsitzen, Rutschen, Wasserbereich und weiteren Fahrzeugen sowie einem Stellwerk.
Im Hintergrund der einzelnen Modellbahnanlagen sind zahlreiche Fahrzeuge der Nederlandse Spoorwegen zu sehen.
In der ersten Erlebniswelt "große Entdeckung" reist man mit einer Zeitmaschine zurück in die Anfänge der niederländischen Eisenbahn und bekommt
über Kopfhörer viele Erklärungen.
Die Reise beginnt in einem Aufzug, der den Besucher ins Jahr 1800 zurückbringt. Vom ersten Maschinisten der Niederlanden,
John Middlemiss, wird man mit auf die Reise genommen, die einem Stollen beginnt. Hier begann alles - die Dampfmaschine
wurde erfunden, um das Grundwasser aus den Stollen zu pumpen.
Man gelangt an ein englisches Bergwerksdorf, wo George Stephensons sein Modell der weltberühmten Dampflokomotive "The Rocket"
aus dem Jahr 1829 erschaffen hat.
Vorbei geht es am Zeichenraum von Michael Longdridge, dem Entwerfer der Arend.
Doch der gute Longdridge hat Mäuse zu Gast...
Nach der Verlassen der Werkstatt trifft man schließlich auf die Arend - die erste Dampflokomotive der Niederlanden.
Sie steht am Bahnsteig von Bahnhof „d’Eenhonderd Roe“ am Amsterdamer Stadtrand und wartet auf ihre erste Fahrt.
In der zweiten Welt "Droomreizen" erfährt man Luxus mit märchenhaften Reisezielen mit dem Orient-Express. Es ist nun das
Ende des 19. Jahrhunderts erreicht und mit dem Zug lassen sich grenzüberschreitende Orte erreichen. Theatervorführungen
zeigen anschaulich, wie man sich das Bahnfahren vor etwas mehr als 100 Jahren vorzustellen hat.
Die dritte und wohl abenteuerlichste Welt nennt sich "Stahlmonster". Man stellt sich an die meist nicht allzu kleine Warteschlange
und nach etwa 20 Minuten steht man vor diesem niederländischen Warnkreuz für Bahnübergänge. Bei weißem Licht dürfen bis zu vier Personen
eintreten und in einem Karren Platz nehmen.
Ähnlich wie in einer Geisterbahn beginnt eine Fahrt durch die Welt der Eisenbahn. Vorbei an der Lok 6300 beispielsweise, die größte
Dampflok, die die niederländische Eisenbahn je besessen hat. Auch unter eine Dampflok lässt sich blicken und man sollte aufpassen,
dass man auf der eingleisigen Strecke keinem Zug begegnet...
Aufgrund der Lichtverhältnisse ist mein erstelltes Video nicht wirklich vorzeigbar, aber Hagen von Ortloff hat in der Sendung über
das Museum die Fahrt aufgenommen. Es hat wirklich viel Spaß gemacht und ist viel zu schnell zu Ende.
Mit ein paar Bildern möchte ich nun noch einen Überblick über den Museumsbereich verschaffen.
In der vierten Welt "Die Werkstatt" finden sich neben weiteren Loks- und Wagen auch Modelleisenbahnen sowie das Restaurant des
Museums. Diverse Fahrzeuge in großen und kleinen Maßstäben finden sich hier ausgestellt.
Von hier aus hat man einen guten Blick zum Museumsbahnhof.
Nun möchte ich euch noch den großen Außenbereich zeigen. Auch hier steht der Spaß für die Kinder im Vordergrund. Es gibt neben
der kleinen Parkbahn zum aufsitzen auch Rutschen in einer Felsenlandschaft, eine Draisine, einen kleinen Teich und natürlich
weitere große Fahrzeuge der NS.
Dieser Triebwagen sieht doch mal sehr interessant aus. Schade, dass es diesen Zuglauf nicht mehr gibt, er hätte mich Umsteigefrei
nach Würzburg befördert...
Eine äußerst merkwürdige Farbgebung hat diese Diesellok.
Und auch diese Form ist eher ungewöhnlich für eine Lokomotive.
Ein richtiger niederländischer Kultzug ist der "Hondekop". Diese Triebwagen haben den kompletten Regionalverkehr der Niederlanden
abgedeckt und werden nach und nach durch die neuen Triebwagen ersetzt.
Nun komme ich zur Modellbahn. Wie bereits geschrieben findet es nur einmal im Jahr statt, dass verschiedene Modellbahnanlagen
ins Museum ziehen. Wie ich finde kann man hier qualitativ hochwertige Anlagen hauptsächlich auf kleinerer Fläche bewundern.
Dies finde ich jedoch sehr gut, denn nicht immer ist viel Fläche attraktiv. Gerade die kleinen Anlagen haben das gewisse Etwas.
Die Niederländer bauen sowieso meist kleine Anlagen und konzentrieren sich dabei auf die Details. Dabei gibt es auch keine
großen Bahnhöfe mit gigantischen Weichenstraßen. Ja, ich meine man erkennt eine niederländische Anlage sofort.
Die Anlagen sind nach dem Nummernschema von On traXS! sortiert. Leider habe ich von den Anlagen 04, 05, 15 und 16 keine Bilder -
warum auch immer. Aber ich denke es gibt trotzdem genug schöne Anlagen auf den nachfolgenden Bildern zu sehen. Ich denke, dass ich
nicht jedes Bild explizit kommentieren muss, sondern größtenteils einfach die Bilder für sich sprechen lassen kann. Zu kritisieren
gibt es ja fast nie etwas bei den Anlagenqualitäten.
01 - Saluti da San Vittore, Erbauer: Christian Gevecke, Spurweite: H0m, Land: Schweiz
Nette Idee: Hinter der Frontplatte der Anlage befindet sich ein Papierauszug, in den Fotos eingelegt werden. Sobald ein
Zug die Stelle befahren hat und man aufs Knöpfchen drückt wird ein Foto ausgedruckt. Für den Besucher scheint, als
wäre es soeben geschossen worden.
02 - Thanasse-Cabusart, Erbauer: Modelspoor Atelier Oostkamp, Spurweite: 0, Land: Belgien
Auf jeder Seite der Anlagen befinden sich zwei Schattenbahnhöfe. Der eine ist als Schiebebühne ausgeführt, der andere als Drehscheibe.
Ein wirklich schicker Zug war dieser hier mit einer BR 64 "Bubikopf" sowie Autotransportwagen mit Käfermodellen.
03 - City Limits, Erbauer: Martin Stierlen, Spurweite: H0, Land: USA06 - Handelsbüro Döppenau DDR, Erbauer: Herbert & Irmgard Kessel, Spurweite: TT, Land: DDR07 - Anschluss Biller, May & Koch / Alte Fabrik, Erbauer: Alexander Lehmann & Wolfgang Stösser, Spurweite: TT, Land: DDR08 - Selcuk-Ephesus, Erbauer: Abdurrahman Usta, Spurweite: H0m, Land: Türkei
Wie jedes Jahr wurde auch 2012 durch die Abstimmung der Besucher der "On traXS! Award 2012" an die ersten drei Anlagen mit den
meisten Stimmen verliehen. Den ersten Platz machte diese Anlage mit 26 % der Stimmen. Eine türkische Eisenbahn in Selcuk im Herbst
1980.
09 - Maugesees, Erbauer: Gerhard Peter, Spurweite: N, Land: Deutschland10 - La Mine, Erbauer: Matthieu Jacquemart, Spurweite: 0.14, Land: Frankreich
Wenn man den Reiz dieser kleinen Anlage genauer verstehen will, sollte man sich dieses bekannte YouTube Video ansehen.
Dieses Video stammt nicht von mir!
Man erkennt den Fahrdraht entlang der Strecke.
Die Entladestelle funktioniert sogar.
Der auf der gelben Lok sitzende Bergwerksarbeiter hat den "Stromabnehmer" in der Hand. Hier werden auch die Wagen manuell beladen.
11 - St-Pierre et la rue Perrin, Erbauer: Christopher Payne, Maßstab: 1:34, Land: Frankreich12 - Le monorail lartique, Erbauer: Bernard Junk
Diese Einschienenbahn kann sogar fahren, nur als ich davor stand, stand die Bahn ebenfalls.
13 - Cussec S.A, Erbauer: Didier Mozer, Spurweite: 0e, Land: Großbritannien
Technisch hoch interessant war diese Bahn: Nach einem Vorbild wurde eine Bergwerksbahn nachgebaut, dessen Loren über
einen Seilzug den Hang nach unten befördert werden (natürlich funktionsfähig). Unten übernimmt eine Lok die Wagen und
drückt sie in den Stollen. Oben können die Wagen entladen werden.
14 - Le Berland Port, Erbauer: Francois Fontana, Spurweite: H0e, Land: Frankreich
Auch diese kleine Anlage war vom Aufbau her mal was anderes. Über eine Schrägschiebebühne kann das Anschlussgleis
verschoben werden, so dass in verschiedenen Ebenen ein Zug gefahren werden kann.
Und an die Kleinen hat der Erbauer auch gedacht: Die Standseilbahn wird per Hand bewegt, so dass auch die kleinen
Besucher ihren Spaß haben, wenn sie mit ihrem Finger die Bahn bewegen dürfen.
17 - Wuppertal Kräwinklerbrücke, Erbauer: Reviermodule e. V., Spurweite: H0, Land: Deutschland18 - Anschluss Ettershausen, Erbauer: Sebastian Schmidt, Spurweite: TT, Land: DDR19 - Duisterhuizen, Erbauer: Cees-Jan van Vessem, Spurweite: H0, Land: Niederlande
Den Bahnsteig finde ich sehr gut gelungen. Spontan würde ich sagen, dass er aus Auhagen Bahnsteigkanten
und Auhagen Gehwegplatten gefertigt worden ist.
Der Stadler Triebwagen sollte von Piko sein und ist erst seit kurzem auf dem Markt.
20 - Lake Louisa RR, Erbauer: Ronald & Wanda Halma, Spurweite: 0n30, Land: USA21 - Neukloster, Erbauer: Franz Rittig, Spurweite: H0, Land: DDR22 - Ravens Rock, Erbauer: Tony Hill, Spurweite: 016,5, Land: Großbritannien
Auch hier war alles in Bewegung. Natürlich funktioniert der Schrägaufzug für die Loren.
23 - Kautenbach, Erbauer: Wim Wijnhoud, Spurweite: H0, Land: Luxemburg24 - Nolans Wharf, Erbauer: Martin Welberg, Spurweite: 0n30, Land: USA
Die Idee ist richtig gut! Die bekannten 5 m LED Flexstreifen, die ich auch gerne für Innenbeleuchtungen nehme, gibt es auch
mit RGB LEDs bestückt (das sind LEDs, die ihre Farbe wechseln können). Kürzlich war so ein Beleuchtungsset auch bei einem
großen Discounter mit vier Buchstaben im Angebot. Über eine Fernbedienung lässt sich so die Farbe einstellen, so dass sich
Tag- und Nachtabläufe simulieren lassen.
25 - Landesweit, Erbauer: PAJ, Spurweite: 1, Land: Deutschland
Auch die große Spur 1 war vertreten mit einer wirklich schön gestalteten Anlage. An einer Seite befand sich eine
Fiddle-Yard Drehscheibe, so dass ohne umzusetzen einfach die ganze Platte gedreht werden kann und schon steht der
Zug wieder richtig herum.
26 - Traugott Trödel, Erbauer: Dr. Michael Giersberg, Spurweite: Gn15, Land: Deutschland27 - Fat City Terminal RR, Erbauer: Alexander Lösch, Spurweite: H0, Land: USA28 - Pacific Fruit Company, Erbauer: Axel Peter, Spurweite: N, Land: USA29 - Gindsweid, Erbauer: Gerbrand Haans, Spurweite: H0, Land: Niederlande30 - Jairuba, Erbauer: Diger Rossel, Spurweite: H0e
Den zweiten Platz mit 11 % der Stimmen gewann Diger Rossel mit "Jairuba". Es handelt sich um eine fiktive
Strand-Bahn für Touristen in der Nähe von Madagaskar.
Wirklich sehr farbenfroh die Anlage, bringt viel Abwechslung in die - ich sage mal - Standard-Grüne.
Als Wagen kommen "ex." Zillertalbahn Wagen zum Einsatz. Die Scheiben wurden dazu entfernt.
Leider habe ich den 3. Platz der Anlage Nr. 16 "Gasselte" von Fokko Feenstra und Theo Maris nicht fotografiert.
Die Anlage stellte eine ländliche Gegend in den Niederlanden im H0 Maßstab dar. Sie gewann mit nur einer Stimme
weniger als der 2. Platz.
ESU
Auch einige Hersteller nutzten die Werbung und kamen in Utrecht vorbei. ESU zeigte neben seinen
normalen Digitalgerätschaften wie dem LokProgrammer, dem ECoSControl und dem als Neuheit
erschienenen LNet converter (zum Anschluss von Loco Net Geräten) auch seine Lokmodelle.
Die zuerst erschiene BR 218 / BR 215...
... die BR 151...
... und natürlich die neue Class.
Paul Dirkzwager Scale Construction
Zum ersten Mal gehört habe ich von diesem Hersteller, der sich u.a. auf die moderne Container Verladung spezialisiert hat.
Sogar CarSystem-fähig sind die Fahrzeuge.
Faller
Persönlich war Faller nicht anwesend, aber irgendwer hat ein Diorama zur Präsentation des Sportflugplatzes mitgebracht.
gamesontrack
Ja und das war wirklich auf der einen Seite lustig, auf der anderen Seite hochinteressant. Da spricht wer mit seinen Zügen :-D
Dieser Herr hat eine Sprachsteuerung entwickelt, mit der sich die Züge steuern lassen können. Basis ist eine Digitalzentrale,
die sich mit dem PC verbinden lässt. Es lassen sich diverse Befehle erteilen wie "Lok vorwärts", "Lok 30", "Lok Schnell",
"Lok Plus", "Funktion 1 an" und auch Weichen lassen sich stellen. Auch ein Notstop oder eine Abschaltung des Systems lässt sich
über die Sprachsteuerung durchführen.
Wie mir der Herr mitgeteilt hat, möchte er das Ganze auch für Kinder als - sagen wir mal - Gedächtnisprogramm anbieten, so
dass Lokomotiven gesteuert werden können und man natürlich immer gut im Auge und auch im Kopf behalten muss, was man
ansteuern möchte. Man hat schon gemerkt, dass es wirklich nicht leicht ist gerade mal 4 Loks zu koordinieren, vor allem
wenn der Gleisplan recht eng mit vielen Weichen angelegt ist.
Ich fand diese Idee jedenfalls hervorragend. Vor allem weil die Sprachsteuerung auch wirklich gut funktioniert. Fehlfunktionen
gab es in der ganzen Vorführung nicht.
Fleischmann
Fleischmann war mit einer Spur N Anlage vertreten und einige Fahrzeuge waren in der Vitrine zu sehen (hauptsächlich NS).
Roco
Dito. bei Roco, die jedoch eine H0e Anlage mit Vorbild Mariazell mitbrachten.
Gegen 16 Uhr war der Rundgang beendet und es wurde wieder mit dem Zug zurück zum Hauptbahnhof gefahren. Abfahrt 16:27 vom
Museumsbahnhof. Interessant ist die Symmetriezeit zur Minute :44. Wohl ein Relikt von früher, denn die NS stellte erst
zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 auf den meisten Strecken von :46 auf die übliche europäische Minute :58,5 um.
Auf der Fahrt zwischen Museum und Hauptbahnhof gibt es noch einen weiteren interessanten Streckenteil. Die Nord-Süd verlaufende
Strecke Hilversum - Houten (auf der die Station des Museums liegt) wird höhengleich von der West - Ost verlaufenden Strecke
Utrecht - Amersfoort unter einem Winkel von ca. 67° gekreuzt. Die Position der Kreuzung befindet sich etwa bei der Position
52.113612, 5.141939.
Utrecht
Nun bin ich wieder zurück am Hauptbahnhof und warte die knapp 20 Minuten auf den ICE, der mich erst mal bis Düsseldorf bringen wird.
Das markante Aussehen des Koplopers (dt. "Kopfläufer") verdankt er einer Spezialkonstruktion, die es ermöglicht hat auch bei
zusammengekuppelten Zugteilen während der Fahrt zwischen den beiden Einheiten zu wechseln. Daher wurde der Führerstand in eine
Kuppel verlegt und in die frei gewordene Frontfläche konnte eine Doppeltür eingebaut werden. Da dieses System enorm wartungsanfällig
war, wurde es 2005 abgeschafft und die Doppeltüren in eine einzelne Frontfläche zurückgebaut.
Einfahrt des ICE International :-) 5 Minuten Verspätung, aber egal. In Düsseldorf gibt es genug Umsteigezeit. Vor allem Bahnsteiggleich.
Düsseldorf
In Düsseldorf konnte ich noch - ich hatte jetzt gar nicht dran gedacht - den historischen IC sehen, der von Flensburg nach Köln gefahren ist.
Immer am Wochenende hat man die Möglichkeit diese Verbindung zum regulären Preis zu nutzen. In diesem Jahr verkehren IC 1900, 1901, 2410 und 2417
mit dem historischen Material. Zuglok ist normalerweise eine BR 103, diesmal war es eine BR 120 (ist ja auch schon fast historisch vor ICs).
Wie gesagt, ich habe nicht daran gedacht, daher habe ich die Einfahrt auch gar nicht aufgenommen. Der IC wäre auch schon vor unserem ICE durch
Düsseldorf gefahren, nur er hatte Verspätung.
In Düsseldorf wurde, wegen 25 minütiger Verspätung und umgekehrter Wagenreihenfolge, noch ein Alt geleert, damit man auch mal weiß, wie's schmeckt.
Und als dann gegen 19:30 der verspätete ICE 821 eintraf, habe ich noch scherzhaft gemeint, dass ja jetzt nichts mehr schief gehen kann. Ja, der Spruch
ist gut, immer wenn ich den sage, bringt die Bahn "Party" in Zug. Außerplanmäßig fuhr der Zug den Hauptbahnhof an (normalerweise hätten wir nur Köln
am Messebahnhof tangiert) und die Zugbegleiterin machte eine Durchsage: "Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit! Dieser Zug endet heute in Köln, Fahrgäste
bitte alle aussteigen und mit einem Ersatzzug weiterfahren." Oh ja, das macht Laune. Innerhalb von 24 Stunden zweimal aus dem Zug geworfen zu werden :-)
Wenigstens wurden die Fahrgäste mit Ziel Frankfurt auf den Stuttgart/Basler ICE umgeleitet, so dass der Ersatzzug nicht ganz so voll wurde, denn am
Sonntagabend reisen macht immer wieder Spaß. Da kann man die Zeit in vollen Zügen genießen. Gott sei Dank wurde in Köln dann wenigstens nach ein paar
Minuten wirklich ein Ersatzzug bereitgestellt und kein SEV bis Frankfurt ;-) Mit 50 Minuten Verspätung kamen wir dann in Würzburg an so dass nach
etwas mehr als 25 Stunden die Fahrt zu Ende ging. Diesmal war - man muss es wirklich so sagen - die Reise viel aufregender als der eigentliche Besuch
des Museums. Aber es war wirklich ein toller Ausflug und sowohl das Museum als auch die Veranstaltung On traXS! kann ich jeden nur empfehlen.
Übrigens: Da ich ins Zillertal auch mit dem Zug gefahren bin ergaben sich für die 8 Tage rund 2300 zurückgelegte Bahnkilometer.
Mein persönlicher Rekord.
Abschließend möchte ich noch ein kleines Video zeigen. All zu viel gibt es nicht zu sehen, ich mache nämlich lieber Fotos.