Funktionsfähige Tore am Märklin Lokschuppen

Schon als ich den Lokschuppen vor vielen Jahren gekauft habe war mir klar, dass die Tore irgendwie automatisch aufgehen müssen. Zu Beginn habe ich die Tore mit einer Schnur verbunden und am Ende des Schuppens eine Art Puffer für die Lok gebaut. Ist die Lok eingefahren und hat sich am Ende gegen die Puffer gedrückt, so ist das Tor mit einem "Rums" zugegangen. Auf gegangen ist es, als die Lok gegen die Türen gedonnert ist. Diese Methode hat sich nicht sehr bewährt, sieht es ja sehr unrealistisch aus. Außerdem ist irgendwann der Faden gerissen bzw. hat sich vom Tor gelöst.

Nun habe ich mich nochmal dem Thema automatisches Tor gewidmet. Da ich nun mittlerweile sehr gut die Servos kenne und schon einige Mechaniken entwickelt habe, musste es auch für den Märklin Lokschuppen eine geeignete Lösung geben.

Ein Problem war aber schon zu Beginn klar: Die Plastikscharnieren taugen nichts. Ständig abgebrochen. Messingscharniere sind also die Lösung. So habe ich vor ein paar Jahren ein großes Messingscharnier an die Tür gezimmert. Hat zwar gehalten, aber dadurch, dass die Tür nur an einem Scharnier hängt hat sie viel Spiel. Man sieht ja schon auf dem folgenden Foto, wie schief sie drin hängt (rechts im Bild).

Die neue Lösung sieht man links im Bild. Auf der Faszination Modellbau 2010 in Karlsruhe konnte ich Miniaturscharniere kaufen. Die passenden Schrauben (eigentlich nutze ich sie für die Befestigung der bettungslosen H0 Gleise) habe ich auch gleich mitgenommen. Mit diesen kleinen Schrauben habe ich je zwei Scharniere auf einer Torseite montiert. Nun hält das Tor perfekt und hat auch kein Spiel mehr.

Schließlich habe ich auch eine Lösung für die Mechanik zwischen Servo und Tor gefunden. Zum einen muss der Stelldraht ganz oben am Tor befestigt werden, damit auch hohe Loks in den Schuppen fahren können. Da sich die höchste Stelle der Einfahrt in der Mitte (und damit am Rand eines Torflügels) befindet, ist ein großes Stellweg erforderlich, für den auch noch nach einer Lösung gesucht werden muss.

Für die Verbindung zwischen Tor und Stelldraht sorgt wiederum ein Scharnier. Auf der einen Seite habe ich das Scharnier mit dem Tor verschraubt, auf der anderen Seite ist der Stelldraht angelötet.

Das Servo wird auf einer festgeklebten Holzplatte am Dach des Lokschuppens befestigt.

Die Lösung für den langen Stellweg ist simpel wie einfach: Das Ruderhorn wird künstlich verlängert. Am einfachsten ist ein Stück Holz das mit 2 Schrauben am Plastikruderhorn befestigt wird.

Nun kann ein Loch in das hölzerne Ruderhorn gebohrt werden und der Stelldraht dort eingesetzt werden. Eins muss aber noch beachtet werden: An den beiden Endlagen (Tor auf und Tor zu) muss sich das Loch im Ruderhorn für den Stelldraht in der Mitte der Toreinfahrt befinden, da sonnst der Abstand zwischen den beiden Stelldrähten variieren würde und so die Tore an den Einlagen unterschiedliche Positionen haben. Außerdem würden die Tore dann unterschiedlich schnell zu gehen.

Beim Einbau vom zweiten Draht ist natürlich darauf zu achten, dass dieser die selbe Länge wie der erste Draht hat. Dann kann er in das selbe Loch am Ruderhorn wie vom ersten Draht gesteckt werden.

Tor auf:

Tor zu:

Wenn man das ganze so sieht war es doch relativ einfach zu machen. Trotzdem hat es einige Zeit gedauert, bis ich die perfekte Ansteuerung kreiert habe.

Nun folgen noch ein paar Worte zur Verkabelung des ganzen - viel ist es ja nicht. Der ESU SwitchPilot Servo wird mit doppelseitigem Klebeband am Dach des Lokschuppens befestigt.

Die Bahnstrom Anschlussleitung wird um den orange farbigen Tragebalken herumgeschlungen und zum seitlichen Boden des Lokschuppens geführt.

Durch zwei gebohrte Löcher werden die beiden Anschlussleitungen geführt und mit einer Miniatursteckverbindung versehen.

Am benachbarten Abstellgleis werden zwei Anschlussklemmen angebracht (zwei umgebogene Messingplättchen genügen auch) und ebenfalls mit einer Miniatursteckverbindung versehen. So kann der Lokschuppen schnell angeschlossen werden.

Zum Schluss noch ein Video: