Fahrzeugröhren zur Lagerung der Züge

Da mein Schattenbahnhof mittlerweile zu klein für die Vielzahl meiner Züge ist und eine Erweiterung mittlerweile zunehmend sinnfrei wird, da der Aufwand dafür viel zu hoch wäre, habe ich mir über Alternativen Gedanken gemacht. Ursprünglich hatte ich über einen Pater Noster nachgedacht, aber hier ist das Problem, dass ich nicht wirklich eine Gleisverbindung zu einer Wand herstellen kann ohne einen großen Umbau zu starten verbunden mit einer Expansion des Eisenbahnraumes in einen (nicht vorhandenen) zweiten Raum.

Somit kam mir eigentlich die Idee mit den befahrbaren Röhren, die man ja egal wohin an die Wand nageln kann - gemeint ist das Trainsafe System. Nun haut es mich aber vom Hocker wenn ich überlege wie viel ich für eine Röhre blechen soll. Da kommt bei mir wieder der Bastelgedanke durch verbunden mit einer Menge Spaß beim Selbstbau. Ich denke mir auf eine Holztrasse Multiplex einfach Gleise aufzulegen und ein U-Profil aus Acrylglas als Haube und Staubschutz aufzusetzen.

Nach einigen Fragen im H0-Modellbahnforum und auch vielen hilfreichen Antworten, habe ich dann schließlich in Würzburg bei Glas Keil vorbei geschaut und dem Verkäufer von meinem Vorhaben erzählt, so dass ich einige Wochen später zwei Test-Röhren abholen konnte (für mich und einen Bekannten).

Der Berater hat noch eine gute Idee gehabt und zwar einen Schieber am Ende der Röhre, um diese abzuschließen.

Für die Trasse habe ich eine 12 mm Multiplex Platte gekauft und darauf C-Gleis geschraubt. Dieses Gleissystem erscheint mir für das Vorhaben am geeignetsten, da ich die Röhre somit sehr leicht in das Gleis der Anlage einklipsen kann. Für die Serien kann ich die Schraubenköpfe natürlich noch dunkelgrau anmalen.

In regelmäßigen Abständen habe ich je Seite 4 Löcher gebohrt um das Acrylglas mit der Holztrasse zu verbinden. Dies möchte ich für die Serie am besten gleich ab Werk gebohrt haben.

So schaut die Fahrzeugröhre fertig aus:

Aus einem Denkfehler heraus musste ich den Schieber am Ende um 12 mm kürzen, da er auf der Multiplex Platte aufliegt. Dies soll in der Serie auch gleich ab Werk geändert werden.

Bezahlt habe ich für eine Acrylglas Röhre 54,15 Euro. In der Serie bekomme ich Rabatt ab 10 Stück 38,51 Euro und ab 20 Stück 25,34 Euro. Mein Ziel sind auf jeden Fall 20 Stück. Der Preis beruht auf 1000 mm Länge.

Für den Gleisanschluss zur Anlage musste ich etwas grübeln, habe dann aber doch eine geeignete Stelle gefunden. Die Röhren sollen vor dem S-Bahnhof temporär angedockt werden, um die Züge ein- und ausfahren zu lassen. Den Umbau der Weichenstraße kann man hier nachlesen.

Die Gleistrasse verläuft dicht vor dem Stellpult, links und rechts geschützt von Kunststofffolie als Fallschutz.

Am Ende der Strecke liegt ein kurzes Stück Gleis frei, um in die Röhre eingesteckt zu werden. Für den sicheren Abschluss sorgt eine mit einem Servo hochgeklappbare Schranke, die auf der anderen Seite mit Schaumstoff beklebt ist, um Fahrzeuge nicht zu beschädigen, sollten sie doch mal fehl geleitet werden.

Mit einem Taster habe ich eine Fahrstraßenabhängigkeit in das System gebracht. Wird eine Röhre aufgelegt, wird der Taster runter gedrückt und gibt ein Signal an einen Rückmeldedecoder. Mit einem Tastendruck kann dann die Fahrstraße zur Röhre eingestellt werden. Ist der Taster nicht gedrückt, also liegt keine Röhre auf, wird die Fahrstraße auch nicht ausgelöst. Nur wenn die Fahrstraße eingestellt ist, wird dann auch die Schranke geöffnet.

Wenn der Taster geöffnet wird, also die Röhre abgezogen wird, und der Gleisabschnitt nicht durch ein Fahrzeug belegt ist (wird über einen Stromfühler ermittelt), dann wird nach einigen Sekunden (Sicherheitszuschlag damit das Fahrzeug auch die Weichenstraße sicher verlassen hat) die Schranke geschlossen und die nächste Weiche in abweisende Stellung gebracht. Sollte der Abschnitt trotz abgezogener Röhre belegt sein wird die Schranke nicht geschlossen um ein dort stehendes Fahrzeug nicht zu beschädigen.

Da ich einen Railcom Belegtmelder eingebaut habe, wird mir an der ECoS das eingegleiste Fahrzeug mit Namen im Gleisbildstellpult angezeigt, so dass ich lediglich auf das Kästchen klicken muss, um das Fahrzeug in den Fahrregler zu übernehmen.

Die aufgelegte Röhre wird über drei klappbare Winkel in Position gehalten, die an den Tischbeinen angeschraubt sind.

Wie man sieht liegt die Mindestlänge bei 1000 mm Röhrenlänge, ansonsten würde die Röhre nicht an beiden Enden gestützt werden.

Abschließend noch ein Video des Systems:

Für die Serienproduktion liegen die Holz-Streifen der Trasse und die Acrylglas-Röhren schon bereit.

Ein Teil liegt bereits auf der Terrasse zum bauen...

Die Gleise werden montiert.

Die Gleisschrauben wurden abschließend mit dunkelgrauer Farbe angemalt, damit sie nicht so sehr auffallen.

Immer rechts ist die Röhrenlänge angegeben.

Der erste Teil ist fertig und lagert zunächst unter der Modellbahnanlage.

Damit die Röhren präsentationswürdig gelagert sind, habe ich im Kellerflur an der Wand ein Regalsystem aufgebaut.

Senden Sie mir eine Mail und ich kann Ihnen das Angebot von Glas Keil Würzburg zusenden, um sich selber Fahrzeugröhren fertigen zu lassen.