BR 420 von Röwa

 

Diese antike S-Bahn, das Kultfahrzeug im Nahverkehr, habe ich für schlappe 50 € bei Ebay ergattert. OK, es war ziemlich viel Bastelgeschick gefragt, denn der Zug war technisch Schrott. Er fuhr nicht, was mich auch nicht wunderte, weil der Fahrtrichtungsumschalter nicht gerade das gelbe vom Ei war und der Motor fröhlich vor sich hin summte. Zugegeben ist dieser Umbaubericht eher modellabhängig, da man die S-Bahn in diesem Zustand wohl eher selten erhält, aber trotzdem möchte ich euch den großen Umbau nicht vorenthalten.

 

Hier eine Auflistung der Sachen, die ich ändern musste:

- Einbau eines neuen Motors (Roco 5-Poler)

- Einbau eines ESU LokPilot

- Einbau einer Innenbeleuchtung mit weißen LEDs

- Einbau eines Lichtwechsel mit weißen und roten LEDs

- Einbau von gelben LEDs für den Zugzielanzeiger

 

Zuerst musste ich den Zug komplett zerlegen. Damit meine ich wirklich komplett. Bei mir lagen dann ungefähr 20 brauchbare S-Bahn Teile rum und 50 Bastlerschrott-Teile. Was unter anderem rausflog waren alle Kabel, die komplette Innenbeleuchtung mit irgendwelchen Glühlampen, der Fahrtrichtungsumschalter und der Motor.

 

Als erstes habe ich in die beiden Endwagen eine Innenbeleuchtung eingebaut, sowie den Zugzielanzeiger und das Spitzen- und Schlusslicht mit LEDs beleuchtet.

 

Der Einbau war relativ einfach. Da eine Innenbeleuchtung ab Werk bereits eingebaut war, waren Halterungen vorhanden, so dass ich nur noch eine Leiterplatte mit LEDs bestücken und das ganze einbauen musste.

 

 

An ein Ende der beiden Leiterplatten in den Endwagen kamen noch 2 gelbe 1206er LEDs zum Einsatz, um den Zugzielanzeiger zu beleuchten. 

 

 

Eine kleine weiße LED sitzt auch noch auf der Platine, um das obere Spitzensignal zu beleuchten.

 

 

 

Mittig auf der Platine habe ich die Kabel angelötet, weil in der Mitte der Inneneinrichtung ein großes Loch ist. Dort werden die Kabel nach unten geführt. Im Boden des Wagens habe ich eine Steckverbindung angebracht, damit ich das Gehäuse ganz leicht abnehmen kann.

 

Der Lichtwechsel wird mit 2 weißen und 2 roten LEDs erzeugt. Ihre Pluspole sind an einen Draht gelötet welchen ich in das Gehäuse eingeschmolzen habe.

 

Im Boden des Wagens habe ich gemeinsame Leitungen zusammengefasst und zur Kupplung geführt. 3 Kabel habe ich mit Kupferlackdraht ausgeführt, weil 6 Kabel nicht durch die Kupplung gepasst hätten. Diese 6 Kabel werden dann zum Mittelwagen geführt wo sie auf ihre weitere Verdrahtung warten.

 

 

Nun habe ich mich erstmal dem Mittelwagen gewidmet.

 

Den Zug muss ein neuer Motor antreiben. Der alte machte ab 3 Volt ein heulendes Geräusch und brachte den Zug nicht wirklich auf 120 km/h. Ich entschied mich für den sehr guten Roco 5-Poler. Ich habe den Motor mit einer BR 215 gekauft. Die Dummy Lok habe ich weiterverkauft, den Motor und den Mittelschleifer behalten. Natürlich passt der Motor nicht sofort in den Mittelwagen. Der Motor ist insgesamt länger als der alte. Daher konnte ich die alten Wellen nicht weiterverwenden und musste mir selber welche bauen. Ich nahm einen einfachen 1 mm Messingdraht und kürzte ihn passgenau. An die Enden lötete ich die Querbalken ein, in die die Motoraufnahme greifen kann. Ein bisschen länger hat es gedauert, das einigermaßen hinzubekommen. OK, Feinmechaniker sollten sich die Bilder nicht ansehen, aber für meine Bedürfnisse langt es.

 

 

 

 

 

Die Inneneinrichtung musste auch weichen, denn der neue Motor ist höher als der Alte.

 

 

Ein Test zeigte, dass der alte Mittelschleifer hinüber war. Ein guter Kontakt war nicht gegeben. Also kam der neue Flüsterschleifer von der BR 215 unter den einen Endwagen.

 

Die Innenbeleuchtung im Mittelwagen sieht ähnlich aus, wie im Endwagen.

 

 

Die Kabel vom Endwagen, die für die Innenbeleuchtung relevant sind habe ich zu dieser Leiterplatte geführt. Dort habe ich sie zusammengefasst, damit nur noch ein Kabel an den Decoder gelötet werden muss. Auch Kabel mit selbem Potential habe ich zusammengefasst (z.B. Masse, Zugzielanzeiger).

 

Nun konnte endlich der Decoder in den Motorwagen eingebaut werden. Dieser sitzt an einem Ende des Mittelwagens.

 

 

Eine Steckverbindung sorgt auch im Mittelwagen für ein problemloses abnehmen des Gehäuses.

 

 

Die Kupplungen zwischen den Wagenteilen sind nun auch fertig verdrahtet.

 

 

Zwar ist der freie Durchblick nicht mehr gewährt, aber was bringt mir ein Zug, der innen gut aussieht aber nicht fährt.

 

 

 

Schließlich ist der ganze Umbau abgeschlossen und die S-Bahn kann den Betrieb aufnehmen.

 

 

 

 

 

 

Weißes Spitzensignal und Zugzielanzeiger.

 

 

Rotes Schlusslicht.

 

 

Nahaufnahme des nun auch schon beschrifteten Zugzielanzeigers.

 

 

Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der Bildergalerie.

 

Der Umbau folgt auf eigene Gefahr! Ich übernehme keine Haftung bei Schäden!