ESW von Kato

Auch der Einheitsstraßenbahnwagen von Kato muss digitalisiert werden. Bei der Gelegenheit können auch gleich die gelben LEDs der Frontbeleuchtung gegen warmweiße getauscht werden. Leider gibt es nicht viele Informationen zu weiteren Lichtfunktionen dieses Straßenbahntyps und bevor man sich unvorbildlich verbastelt und das Modell "vermurkst" habe ich es nur bei einer Innenbeleuchtung als weitere Lichtfunktion belassen. Es ist ja auch ein Oldtimer Modell auf Sonderfahrt, da braucht es ja vielleicht auch gar keine Blinker und Sonstiges Gedöns. Falls ich doch irgendwann genaue Infos zum Thema Schlusslicht am Beiwagen bekommen sollte, habe ich bereits vorgesorgt und eine zusätzliche Leitung in den Beiwagen gelegt, so dass die roten LEDs ohne großen Aufwand angeschlossen werden könnten.

Zuerst habe ich das Modell zerlegt, damit ich weiß, woran ich bin. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass die Puffer abgezogen werden müssen. Das Gehäuse kann dann abgespreizt werden. Sehr löblich ist, dass der Motorwagen sogar eine NEM 652 Schnittstelle hat. Die nicht sichtbare Platine des Beiwagens klebt noch unter der Inneneinrichtung. Dort ist eine "Pseudo"-Schnittstelle mit Löchern aber ohne Kontakte vorhanden. Es fällt auf, dass alle Achsen gefedert gelagert sind und über diese Federn die Stromzuführung zur Platine erfolgt. Dadurch sind die Achsen unheimlich leichtgängig. Daher kann man auch den Beiwagen zur Stromabnahme heranziehen. Tests haben ergeben, dass die Stromabnahme nur vom Motorwagen nicht schlecht ist, aber bei Digitalbetrieb ist es sehr fördernd, wenn so viele Achsen wie möglich für die Kontaktsicherheit sorgen.

Daher habe ich schon bei den analogen Testfahrten zwei Kupferlackdrähte vom Motorwagen zum Beiwagen gezogen, um auch von dort eine sichere Stromabnahme zu gewähren.

Die Kupferlackdähte können an der Beiwagenplatine festgelötet werden.

Nun steht aber die Digitalisierung an. Ich habe mich wieder für den Zimo MX630 entschieden. Dieser Decoder ist deutlich kleiner als der ESU LokPilot und daher viel besser in den Straßenbahnen zu verstauen. Außerdem hat er bereits alle sechs Funktionsausgänge verstärkt, von denen ich jetzt aber bei dem Modell keinen großen Gebrauch machen kann.

Dank der Schnittstelle erweist sich der Decodereinbau als sehr einfach, ein passender Platz ist mehr oder weniger auch schnell gefunden, nur ist es leider keine optimale Lösung, da der Decoder sichtbar sein wird. Trotz Hochflurfahrzeug ist es Kato nicht gelungen, einen passenden Decoderplatz zu organisieren, so dass die Platine direkt hinter dem Führerstand im Türbereich liegen muss. Aber wenigstens ist der Fahrgastraum frei von Kabeln.

Wenn das Modell schon mal offen ist, musste ich natürlich auch noch die gelben LEDs gegen warmweiße tauschen. Dies war natürlich ein Kinderspiel bei den großen 3 mm großen Monstern, wo ich sonnst nur SMD Ware gewohnt bin.

Der Decoder liegt nun leicht schräg direkt hinterm Fahrer.

Für die Innenbeleuchtung greife ich in bewährter Weise auf die 5 m Flex Leisten von Ebay zurück. Allerdings musste ich nach 5 LEDs und nicht erst nach 6 kürzen, so dass eine zusätzliche schwarze Litze für den Pluspol der letzten LED Kette erforderlich war. Wie man sieht habe ich die LEDs auch stark mit orangenem Edding bemalt, so dass ein gelblicheres Licht den Innenraum erhellt.

Natürlich müssen auch Fahrgäste in die Straßenbahn und wie es sich für eine Sonderfahrt gehört, ist fast jeder Sitzplatz belegt.

Nun ist die Umbauarbeit im Motorwagen abgeschlossen, aber fünf Kupferlackdrähte wollen zum Beiwagen gezogen werden: Schiene rechts und links, Pluspol, Innenbeleuchtung und das optionale Schlusslicht. Ich habe, um die Drähte zu kaschieren, einen Schrumpfschlauch vorher geschrumpft und grau angemalt. Durch diesen wurden die fünf Drähte gezogen, so dass sie zum einen geschützt und zum anderen optisch kaschiert sind. Mit Tesa habe ich die Drähte an den Auslässen der Kupplung fixiert.

Die Drähte können schließlich im Beiwagen angelötet werden, wobei zwei zur Hauptplatine für den Gleisanschluss und zwei zur Innenbeleuchtung führen. Das fünfte Kabel habe ich fixiert und kann optional für ein Schlusslicht verwendet werden.

Damit ist der Umbau abgeschlossen und die frisch umgebaute Straßenbahn kann für Sonderfahrten eingesetzt werden.

Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der Bildergalerie.