Triebwagengarnitur von Neff

was so ein Fremo Treffen alles Gutes hat... Da hat mir ein Schmalspurkollege doch einen VT+VS der Zillertalbahn als Messingbausatz vom Ingenieurbüro Norbert Neff überreicht. Wusste nicht mal, dass es sowas gab. Hätte auch kaum meinen Augen getraut, wenn ich das Modell nicht selbst in den Händen gehabt hätte. Mittlerweile hat der Bausatz den Besitzer gewechselt (zum EK von 50 €, also quasi geschenkt), der bin nun ich und möchte mich in den nächsten Wochen mit dem Zusammenbau auseinander setzen. Für 75 Euro gab es noch das Halling Fahrgestell vom 5090 mit dazu.

So wird es später mal ausschauen...

Dazu gibt es noch einige Kleinteile.

Die Front.

Eine Anleitung liegt auch bei.

Und schon kann der Bau beginnen...

Die Türen werden eingelötet. Übrigens werde ich, wie auch den Panoramawagen, alles komplett verlöten. Das dürfte sicherlich eine deutliche stabilere Verbindung ergeben wie kleben. Entgegen der Anleitung sollte man erst die Türen anbringen und dann die Kopfstücke, sonst fließt Lötzinn in den Türbereich und man bekommt die Tür nicht mehr bündig eingebaut.

Danach folgt das Kopfteil, das für die Kante noch ein klein wenig gebogen werden muss.

Und das Endstück.

Das Halling Fahrgestellt ist zu lang und wird abgesägt.

Geht mit dem Dremel recht einfach.

Die Spiegel sind auch als Messingteil beigelegt und werden ebenso angelötet.

In der Mitte des Gehäuses befindet sich ein Zwischensteg. Dies ist auch beim Vorbild so (Zwischenwand). Alleine der Stabilität wegen sollte sie mit eingelötet werden. Dazu muss im Boden allerdings das Gewicht entfernt werden und ein Schlitz ins Chassis gefräst werden, sonst passt das Gehäuse nicht mehr drauf.

Am VS werden auch Türen, Front und Heck sowie die Spiegel angelötet. Die Griffstangen liegen ebenso bei.

Das Gehäuse wird mit Gewindeschrauben an Messingplatten mit dem Chassis verschraubt. Die Muttern werden auf die Plättchen vorher aufgelötet.

Die Plättchen werden zunächst auf das Chassis geschraubt, dieses Passgenau ins Gehäuse eingesetzt und dann von Innen verlötet (geht durch die Fenster ganz gut).

An den Wagenboden des VS kommt ein Aggregat dran.

Die Drehgestelle sind soweit ganz in Ordnung (wenn auch etwas flach), nur die Radsätze sehen etwas komisch aus und laufen sehr schlecht. Daher wird hier Ersatz von den Liliput Zos Vrutky Wagen beschafft.

Es wird...

So schaut das Gespann derzeit aus.

Einziges Problem ist noch, dass der VT etwas tiefer liegt. Ist mir schon beim Zusammenbau aufgefallen, dass er etwas tief liegt. Das muss ich mal mit den technischen Zeichnungen abgleichen, welcher der beiden Wagen hier "falsch" ist. Soll aber kein Problem sein.

Dann hat die Front einen Scheibenwischer erhalten.

Am Heck habe ich den Übergangstritt eingesetzt.

Das Gespann im jetzigen Zustand mit dem modernen Mittelwagen.

Die beiden Signalhörner sind sowohl am VT als auch VS montiert. Hier habe ich denn aber doch zum Sekundenkleber gegriffen, weil das unauffälliger ist als Lötzinn.

An der Front gibt es unten eine Stoßstange, die beim Vorbild recht dick ist, beim Modell aber nicht. Daher habe einen Streifen Polystyrol angeklebt.

Die überstehenden Seiten wurden einfach abgefräst und glatt geschliffen. Die Enden um etwa 45° abgeschrägt.

Beim VS wurde die Zwischenwand zum Gepäckabteil eingesetzt. Und wenn man so ständig am löten ist, kann man schon behaupten, dass der Triebwagen eine ganz schön heiße Kiste ist ;-)

Das Gehäuse des VTs bekam ebenfalls die Halterungen für Schrauben. Da das Halling Fahrgestell vier Schraubenlöcher hat, kann man das wunderbar befestigen. Und nun ist der VT auch hochgepumpt und ist damit auf gleicher Höhe wie der VS.

Für die Drehgestelle wurde die Schraube mit einer Mutter am Chassis befestigt.

Das Drehgestell stammt von den Liliput Molinari/Zos Vrutky Wagen. Nein, kein Ersatzteil. Ich habe den kompletten Wagen gekauft. Aber den bekommt man ja in Einzelteilen wieder los.

Als Befestigung dient irgendein Plastikring aus meiner Bastelkiste. Der sitzt recht stramm, aber auch so locker, dass er mit einer Zange abgezogen werden kann.

Wie man sieht habe ich schon mit dem Lackieren angefangen. Das ist schon mal der Grundton fürs Dach.

Ich bekam Post von Halling. Der Ersatzteilservice dieser kleinen österreichischen Firma ist einfach grandios. Da können sich mal alle großen Hersteller eine richtig dicke Scheibe von abschneiden. Und die Preise sind ja auch noch der Hammer.

Oben: 2 x Inneneinrichtung jeweils 4,50 €.
Unten von links nach rechts: Fenstersatz jeweils 16,00 €, Steckdosensatz 4,50 €, Zurüstteile Drehgestell, Dach und Front für VT 4,50 €, Schneeräumer gratis, Dachgitter 4,50 €.

Die Fenstersätze haben sich zwar mittlerweile als Fehlkauf erwiesen, weil es wohl einfach sein wird einfach eine Folie hinten einzukleben und die Rahmen per Hand zu bemalen. Hier scheitert es schon daran, dass die Fenster doch andere Abmessungen haben. Aber ich glaube verloren gehen sie nicht. Ich habe ja noch anderes vor.

Mit dem Rest kann ich jedenfalls super arbeiten.

Schließlich konnte ich mit der Lackierung beginnen. Für das Dach sowie das Chassis wurde RAL 7043 Verkehrsgrau B verwendet. Für das Gehäuse RAL 3000 Feuerrot und für die Zierstreifen sowie die Türen RAL 1014 Elfenbein (das passt m.E. 100 %).

Derzeit schaut der VT so aus:

Der VT wird so langsam fertig. Der VS braucht noch ein bisschen. Auf jeden Fall ist Lackieren eine total nervige Arbeit, v.a. wenn man Abkleben muss...

Als Feinschliff wurden mit einem silbernen Edding die Fensterrahmen sowie mit einem schwarzen Filzstift die Fensterrahmen des Führerstandsfensters, die Spiegel sowie Dichtungsgummis der Türen gezeichnet.

Schließlich kamen die Kupplungen an, die mir Gerd über 3D Druck erstellt hat. Vielen Dank dafür :-)

Am VS gibt es eine NEM Aufnahme, dort kommt später eine Krois stromführende Kupplung hinein.

Am VT ist eine Bosna Kupplung eingebaut, da die Garnitur wie auch meine anderen Fahrzeuge als Lok-Wagen-Zug verkehren wird, so dass man die angekoppelten Wagen freizügig kombinieren kann.

Die Garnitur schaut aktuell so aus und kann auch schon fahren.

Nachdem ich den Steuerwagen nochmal komplett entlackt und neu lackiert habe, weil ich durch Unachtsamkeit und Hudeligkeit die Lackierung etwas verhunzt habe, schaut das Gespann nun so aus:

Die schwarzen Türdichtungen habe ich auch am VT nochmal überlackiert und werde sie an beiden Fahrzeugen neu erstellen. Am VS fehlen noch die silbernen Fenstereinrahmungen.

Heute wurden die Fensterumrandungen, Türdichtungen und Trittstufen an der Gepäcktüre am VS fertig gestellt. Die Makroaufnahme ist schon wieder gnadenlos, aber aus einem Meter Entfernung schaut es ganz akzeptabel aus. Mehr war mit meinen Fähigkeiten nicht rauszuholen.

Derzeit entstehen in Zusammenarbeit mit Günter Schultschik von Railboys die Decals für die Triebwagengarnitur. Eine Passprobe des Papierausdrucks:

Die Decals sind fertig und kamen heute an. Schauen wirklich sehr schön aus. Hier schon mal ein Vorgeschmack:

Der VS ist fertig mit Decals bestückt. Es fehlt lediglich noch ein Warnhinweis im Fenster der Tür, aber den kann ich natürlich erst anbringen, wenn die Fenster eingebaut sind.

Am Heck habe ich die Steckdosen eingebaut. Man bekommt sie als Ersatzteil des VT1 der Zillertalbahn von Halling.

Ein Vergleich zwischen dem Liliput Wagen und dem Neff/Eigenbau.

Auch der VT ist fertig mit Decals bestückt.

Ebenfalls wurden am Heck die Steckdosen eingebaut.

Die Fenster entstehen aus Fensterfolie, wie sie den Gebäudebausätzen immer beiliegt.

Mein Lieblingsthema: Elektrik. Die stromführende Kupplungs von Krois wird in den Kupplungsschacht gesteckt und die Zuleitungen am Wagenboden entlang geführt sowie verklebt.

In die Mitte kommt eine Verteilerplatine, damit ins Fahrzeuginnere nur die drei notwendigen Litzen führen: Radschleifer links, Radschleifer rechts und Innenbeleuchtung.

Die Platine wird einfach schwarz angemalt, mehr sieht man später ohnehin nicht wenn der Wagen auf den Schienen steht.

Am Wagenboden im Inneren wird eine dreipolige Steckverbindung eingeklebt, damit das Gehäuse bequem abgenommen werden kann.

Im Gehäuse werden alle LEDs und der ESU Funktionsdecoder eingebaut. Die Innenbeleuchtung sowie die Gepäckraumbeleuchtung entsteht in gewohnter Weise aus einem flexiblen LED Band. Für die Führerstandsbeleuchtung sowie das Spitzen- und Schlusssignal kommen LEDs der Bauform 0603 zum Einsatz.

Die Steckverbindung im Gehäuse.

Das bestückte Spitzen- sowie Schlusssignal von Außen betrachtet.

Anschließend kann der Decoder eingebaut werden.

Er wird aus Schutz wegen dem Metallgehäuse mit Schrumpfschlauch isoliert.

Zum Schluss wird noch die Inneneinrichtung eingebaut. Sie stammt von Halling und kann als Ersatzteil unwahrscheinlich preiswert (ernst gemeint!) von den VT 5090 Triebwagen bezogen werden. Hier punktet Halling wirklich mit einem erstklassigen Service. Die Inneneinrichtung wird nur etwas verkürzt und zusammen geklebt.

Als Verbindung sorgt auf der Unterseite eine Polystyrolplatte.

Der Lokführer darf natürlich auch nicht fehlen.

Schließlich kann die elektrische Verbindung zwischen Chassis und Gehäuse hergestellt und der Wagen geschlossen werden.

Zum Schluss wird noch der Schneepflug (ebenfalls ein Halling Ersatzteil) angebracht.

Fertig ist der Steuerwagen.

Spitzensignal:

Schlusslicht:

Innenbeleuchtung und Gepäckraumbeleuchtung:

Gepäckraumbeleuchtung:

Führerstandsbeleuchtung:

Steuerwagen und Liliput Mittelwagen.

Wegen der ausreichenden Anzahl an Funktionsausgängen wird die Innenbeleuchtung der angehängten Wagen über einen separaten Funktionsausgang gespeist, so dass zwei unterschiedliche Werte für das Neonflackern beim Einschalten der Beleuchtung programmiert werden konnten.

Fortsetzung folgt...