Drei-Bundesländer Bahntour zur Oberweissbacher Berg- und Schwarzatalbahn

Am 29. April 2012 habe ich eine größere Fototour in Richtung Oberweissbacher Berg- und Schwarzatalbahn unternommen und passierte dabei die drei Bundesländer Bayern, Thüringen und Hessen. Begleitet hat mich ein ebenso verrückter Bahnkollege, der genau wie ich Akkordeon im SAOU spielt - Zufälle gibt es.

Bamberg

Begonnen hat die Fototour in Würzburg um 06:04! Ja, da war mal nix drin mit Ausschlafen am Sonntag... RB 58255 in Form eines (vierteiligen) 440ers hat mich nach Bamberg befördert, Ankunft dort war um 07:16 Uhr.

In Bamberg standen ein paar 442er Talent 2 Züge rum. Ein paar wenige Garnituren werden ja bereits im Fahrgastverkehr eingesetzt.

Ein Güterzug mit BR 185 608-7 nähert sich dem Ausfahrsignal. Der Zug muss den RE nach Würzburg abwarten, danach setzt sich der Zug wieder Richtung Schweinfurt in Bewegung.

Ankunft des RE 4131 aus Sonneberg. Ich war bass erstaunt, dass eine 612er Garnitur angefahren kam, ich hätte mit einer DoStos Garnitur oder evtl. einer n-Wagen Garnitur gerechnet. Eigentlich sollten seit Dezember die Strecken Nürnberg - Sonneberg im Stundentakt, Nürnberg - Würzburg im Zweistundentakt (Flügelung in Bamberg) und Nürnberg - Jena im Zweistundentakt (Flügelung in Lichtenfels) mit Talent 2 Zügen befahren werden, aber da die Fahrzeuge noch nicht zur Verfügung stehen wird Nürnberg - Sonneberg im Zweistundentakt sowie alternierend dazu Nürnberg - Würzburg wie bisher mit 146.2 und DoStos gefahren. Auf dem Abschnitt Lichtenfels - Jena fahren wie bisher 612er und auf dem Abschnitt Sonneberg - Lichtenfels (nun bis Bamberg) scheinbar 612er anstelle von n-Wagen mit BR 143.

Gleich nach der Einfahrt der 612er Traktion aus Sonneberg wurde der RE 4781 nach Nürnberg bereitgestellt.

Ausfahrt des RE nach Würzburg.

Nun kann auch der Güterzug im Blockabstand Richtung Würzburg fahren.

Pünktlich fährt der RE 4102 aus Nürnberg zur Weiterfahrt nach Sonneberg über Lichtenfels ein.

Lichtenfels

In Lichtenfels wartet bereits der RE 4982 nach Jena über Saalfeld.

Eine abgestellte n-Wagen Garnitur mit BR 111, wie sie zwischen Bamberg - Lichtenfels - Kronach - Saalfeld eingesetzt wird.

RE 4102 nach Sonneberg.

Da der Triebwagen ziemlich leer war, habe ich mich ganz nach hinten gesetzt und beschlossen ein paar Aufnahmen der Strecke vom hinteren Führerstand zu machen.

Ausfahrt aus Lichtenfels.

Hochstadt-Marktzeuln

Beim Abzweig Hochstadt-Marktzeuln, 8 km nach Lichtenfels, zweigt die Frankenwaldbahn nach Saalfeld von der Strecke nach Neuenmarkt-Wirsberg ab.

Die Weichen können recht schnell befahren werden, außerdem haben die beiden Weichen und die Kreuzung bewegliche Herzstücke.

Kronach

Erster RE-Halt ist Kronach.

Stockheim (Oberfranken)

Pressig-Rothenkirchen

Die Frankenwaldbahn weißt zwei Steilrampen von Pressig-Rothenkirchen und Probstzella nach Steinbach am Wald auf. Auf der Strecke 41,5 km langen Strecke Hochstadt-Marktzeuln - Steinbach am Wald überwindet die Bahn einen Höhenunterschied von 320 m, auf der 37 km langen Strecke Steinbach am Wald - Saalfeld (Saale) sind es 383 m. Die Rampen haben maximale Steigungen von 29 ‰, daher sind bei schweren Güterzügen heute immer noch zusätzliche Vorspann- oder Schiebelokomotiven notwendig.

Steinbach am Wald

Der Scheitelpunkt der Frankenwaldbahn ist erreichen: 594,54 Meter über NN. Schön zu sehen ist die an Höhe verlierende Kurve.

Ludwigsstadt

Kurz vor Ludwigsstadt steht ein Gleisbauzug auf dem Nachbargleis.

Nach den Überfahren der Trogenbachbrücke (Länge 200 m) ist der Bahnhof Ludwigsstadt erreicht. Am 18. Februar 1924 entgleiste hier ein Güterzug von Steinbach am Wald kommend wegen Bremsversagen beim Überfahren einer Weiche und stürzte in Ludwigsstadt von der Trogenbachbrücke, die wegen Umbauarbeiten nur eingleisig befahrbar war. www.ludwigsstadt.de

Hier kommt auch die RB aus Saalfeld nach Bamberg entgegen.

Probstzella

Während der Deutschen Teilung lag der Bahnhof Probstzella bereits auf dem Gebiet der DDR. Als Grenzkontrollstelle bekam der Bahnhof eine größere Bedeutung, jedoch überquerten nur die Interzonen- und Transitzüge die Grenze. Erst nach 1972 wurde zusätzlich ein kleiner Grenzverkehr eingerichtet. Die Grenzkontrollen fanden in Ludwigsstadt und Probstzella statt. Zusammen mit dem Gebäude der ehemaligen Grenzkontrollstelle blieb der Bahnhof Probstzella der letzte erhaltene deutsch-deutsche Grenzbahnhof, bevor er Ende 2008 abgerissen wurde.

Hockeroda

In Hockeroda zweigt die Bahnstrecke nach Unterlemnitz ab, die über Lobenstein bis Blankenstein im Zweistundentakt von BR 641 und BR 642 befahren wird. Hier halten auch nur die Züge, die Richtung Unterlemnitz abbiegen, die RB Züge Saalfeld - Bamberg halten hier nicht.

Kaulsdorf (Saale)

Dass der RE auch in Kaulsdorf hält, liegt sicherlich nur daran, dass Anschluss an die Züge Richtung Blankenstein besteht.

Hier kommt auch der Gegenzug nach Lichtenfels entgegen.

Und kurz darauf der Walfisch nach Blankenstein als RB 16863.

Saalfeld (Saale)

In Saalfeld muss in den Desiro nach Arnstadt über Rottenbach umgestiegen werden.

Bad Blankenburg

Zwischen Saalfeld und Rottenbach liegt der Bahnhof Bad Blankenburg. Hier zweigte bis 2000 die Stichbahn zur Saalbahn ab, daher ist die Bahnanlage etwas größer ausgefallen und es sind auch noch weitere Bahnsteige erkennbar. Die 4,28 km lange Strecke verband die Bahnhöfe Rudolstadt-Schwarza und Bad Blankenburg mit nur einem Zwischenhalt.

Rottenbach

Rottenbach ist erreicht.

Auf Gleis 1 steht der Walfisch nach Katzhütte bereit.

Auf Gleis 3 steht der Gegenzug nach Saalfeld, denn in Rottenbach werden die Züge auf der eingleisigen Strecke gekreuzt.

Blick Richtung Saalfeld.

In Rottenbach sind seit dem 26. Januar 2006 die beiden Ferkeltaxen 772 140 und 141 abgestellt. Die Triebwagen wurden modernisiert und besitzen wieder ihre ursprüngliche Lackierung der Deutschen Reichsbahn. Hauptsächlich kommen die Fahrzeuge für Sonderfahrten zum Einsatz, jedoch werden die Ferkeltaxen auch im Regelverkehr eingesetzt, wenn einer der beiden Walfische zur Instandhaltung beim Werk Erfurt ist.

Abzweig der Schwarzatalbahn nach Katzhütte. Geradeaus führt die Strecke nach Arnstadt und von dort weiter nach Erfurt.

Gleich nach dem Einsteigen kam eine Frau auf uns zu und fragte, ob wir was trinken wollen. Auf die Frage, was sie denn im Angebot habe, kam ganz zum Schluss der Aufzählung "Bergbahn Kräuter". Und da sagt man doch nicht nein ;-)

Im Folgenden sind nun alle Zwischenstationen aufgelistet (ausgenommen Obstfelderschmiede an der Bergbahn, da ich erst bis Katzhütte und dann Bergbahn gefahren bin). Dabei bitte nicht an den wechselnden Uhrzeiten irritieren lassen, denn ich habe die Bilder teilweise auf der Hin- und teilweise auf der Rückfahrt gemacht.

Bechstedt-Trippstein

Schwarzburg

Kurze geschichtliche Information: Der Betrieb auf der Schwarzatalbahn zwischen Obstfelderschmiede und Katzhütte wurde im Jahr 1999 wegen unterlassenem Streckenunterhalt eingestellt, im Mai 2000 dann auf der kompletten Strecke. Zwei Jahr später wurde die "DB RegioNetz, Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn" gegründet und mit der Streckensanierung begonnen. Seit 15. Dezember 2002 ist die Strecke wieder befahrbar und wird seit dem mit Walfischen BR 641 im Stundentakt befahren.

Sitzendorf-Unterweissbach

Hier findet die Zugkreuzung statt. Dank Rückfallweichen müssen keine Fahrwege gestellt werden. Außerdem wird man Signale vergeblich suchen, denn die Strecke wird im Zugleitbetrieb befahren. Nach der Wiederinbetriebnahme ist auch der GSM Zugfunk neu auf der Schwarzatalbahn. Nur wegen dieser Rationalisierungsmaßnahmen (Rückfallweichen, Zugleitbetrieb, Zugfunk) ist ein kostengünstigen Betrieb und ein Erhalt der Bahnstrecke möglich.

Mellenbach-Glasbach

Auch dieser Bahnhof ist mit Rückfallweichen ausgestattet, wird aber für Zugkreuzungen nicht verwendet.

Meuselbach-Schwarzmühle

Katzhütte

Der Endbahnhof Katzhütte ist erreicht.

Der Walfisch hat Durst, deswegen wird der Triebwagen zur Tankstelle rangiert.

Es ist wirklich ein schöner kleiner Endbahnhof. Auch für die Modellbahn - gerade auch wegen der Kurvenlage - sehr interessant.

Das Umsetzgleis wird für Dampfzugsonderfahrten immer noch genutzt.

Endstation!

Nachdem der Triebwagen vollgetankt ist kann die Rückfahrt bis zur Talstation der Bergbahn erfolgen.

Obstfelderschmiede

Oberweißbacher Bergbahn: Obstfelderschmiede

Der Oberweißbacher Bergbahn ist eine "handelsübliche" Standseilbahn, wird allerdings mit zwei unterschiedlichen Fahrzeugen betrieben. Es fahren immer im Wechsel einmal der Personenwagen und einmal die Güterbühne mit aufgesetztem Normalspurgleis. Meistens ist auf der Güterbühne der Personen Aufsetzwagen aufgegleist, jedoch kommt seit 2008 bei guter Witterung im Sommer von Sonntag bis Mittwoch alternativ der Cabriowagen zum Einsatz.

Blick zur Bahnsteighalle. Hier hält nur der Personenwagen, während die Güterbühne immer vor der Drehscheibe hält.

Die Fahrstrecke der Standseilbahn beträgt 1351 m. Der Höhenunterschied von der Talstation "Obstfelderschmiede" zur Bergstation "Lichtenhain" beträgt 323 Meter bei einer nahezu konstanten Steigung von 1:4. Mit einer Spurweite von 1800 mm ist sie die einzige breitspurige Seilbahn Deutschlands.

Über die Drehscheibe können Güterwagen auf die Güterbühne verladen werden, dies wird auch zu Schauzwecken immer noch praktiziert. Der eigentliche Güterverkehr wurde aber 1966 eingestellt.

Ausfahrt aus der Talstation. Nun beginnt die 18-minütige Fahrt.

Oberweißbacher Bergbahn: Obstfelderschmiede - Lichtenhain

In Streckenmitte befindet sich die Abt'sche Ausweiche. Die Güterbühne nimmt immer das vom Tal aus gesehene rechte Gleis.

Hier kommt uns dann auch der Personenwagen entgegen.

Wer mit den Regionalzügen anreist sollte allerdings beachten, dass die Angebote "Schönes Wochenende Ticket", "Thüringen Ticket" und "Hopper-Ticket" auf der Oberweißbacher Bergbahn nicht gelten. Es ist erforderlich einen separaten Fahrschein zu lösen, der jedoch auch kombiniert für die Schwarzatalbahn gilt.

Oberweißbacher Bergbahn: Lichtenhain

Angekommen in der Bergstation auf 662 m Höhe.

Hier steht auch der Cabriowagen abgestellt, der an ausgewählten sonnigen Tagen zum Einsatz kommt.

Direkt vom Bahnsteig gegenüber liegt die "Flachstrecke" (oder auch Adhäsionsstrecke). Dort fahren also normale Fahrzeuge ohne Zahnrad oder Seil bis Cursdorf weiter.

Natürlich bin ich auch die 2,6 km mit dem historischen Triebwagen BR 479 bis Cursdorf gefahren.

Dass die Triebwagen stark der Berliner S-Bahn ähneln täuscht nicht. 1970 wurde er im Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide umfassend modernisiert, das Aussehen ähnelte nun dem der Berliner S-Bahnen. 1982 wurden drei Triebwagen für die Oberweißbacher Bergbahn und die Buckower Kleinbahn neu konstruiert. Der Bau fand im Raw Schöneweide statt und da dort auch die S-Bahn-Züge der BR 275 und 276.1 modernisiert wurden, konnte man auf deren Komponenten bei der Gestaltung des Wagenkastens und der Türen zurückgreifen. Die elektrischen Komponenten wie Fahrschalter, Motoren, Widerstände und Stromabnehmer stammen jedoch von Straßenbahnen der Bauart Gotha, die zu dieser Zeit im Raw Schöneweide Hauptinstandsetzungen erhielten. Deshalb fährt die Oberweißbacher Bergbahn seit dem Umbau auch mit straßenbahntypischen 600 V und nicht mehr mit 500 V.

Oberweißbacher Bergbahn: Oberweißbach-Deesbach

Auf der 8-minütigen Fahrt gibt es nur den einen Zwischenhalt. Wegen des weggefallenen Güterverkehrs ist die komplette Strecke bis auf den Bahnhof Lichtenhain eingleisig.

Oberweißbacher Bergbahn: Cursdorf

In Cursdorf endet die Fahrt. Am Gleisende befindet sich noch ein Lokschuppen.

Interessant ist sicherlich die LED Beleuchtung!

Oberweißbacher Bergbahn: Lichtenhain

Zurück in Lichtenhain steht bereits der Personenwagen bereit. Zuvor werde ich mir aber noch etwas das Gelände anschauen.

Direkt neben dem Bahnhof befindet sich eine Feldbahn Ausstellung. Sie ist an ausgewählten Samstagen geöffnet.

Ausgestellt ist auch die frühere Antriebsscheibe. Eine Hälfte ging beim Ausbau leider kaputt, so dass nur eineinhalb Scheiben zu sehen sind.

Übrigens wurde das Förderseil seit der Inbetriebnahme der Bahn bereits zum 13. Mal ausgetauscht. Der TÜV kontrolliert es einmal im Jahr und ist für die achtfache Belastung ausgelegt.

Die Laufachse mit einseitigem doppelten Spurkranz und Walze am anderen Ende um die Abt'sche Ausweiche befahren zu können.

Es finden sich hier einige Fahrzeuge. Neben Güterwagen sind auch einige Gleiswartungsfahrzeuge vertreten.

Auch auf der Bergstation befindet sich eine Drehscheibe.

Nun beginnt wieder die Talfahrt.

Oberweißbacher Bergbahn: Lichtenhain - Obstfelderschmiede

Oberweißbacher Bergbahn: Obstfelderschmiede

Da die Güterbühne immer eine feste Halteposition haben muss, wird die unterschiedliche Seillängung durch einen variablen Haltepunkt des Personenwagens ausgeglichen.

Da die Schwarzatalbahn einige Meter tiefer liegt als die Drehscheibe führen beide Gleise zunächst parallel, bis sie mit einer Weiche zusammen geführt werden.

Zu Fuß habe ich noch ein wenig Berg erklommen um den Aufsetzwagen bei der Einfahrt zu fotografieren.

Obstfelderschmiede

Am Bahnhof der Schwarzatalbahn warte ich nun auf den Walfisch nach Rottenbach.

Einfahrt der RB 29882.

Rottenbach

In Rottenbach habe ich versucht die beiden Ferkeltaxen so nah wie möglich ran zu zoomen. Leider gibt es keine gute Möglichkeit sie näher zu sehen.

Einfahrt der RB nach Saalfeld.

Kurz bevor der RE nach Arnstadt eingefahren ist, fand ich diesen Fußabdruck...

Einfahrt des RE 16406 nach Arnstadt. Den Triebwagen habe ich heute schon mal gesehen - und zwar zwischen Kaulsdorf und Saalfeld als RB 16863 nach Blankenstein. In Blankenstein hatte der Walfisch 87 Minuten Aufenthalt und ist dann wieder zurück nach Saalfeld als RB 16870 gefahren. Dort mit Linienwechsel weiter als RE 16406 nach Arnstadt.

Arnstadt

In Arnstadt bleibt nur ganz wenig Umsteigezeit (3 Minuten). Daher kann ich nicht viele Fotos liefern.

Schon während der Bahnfahrt nach Arnstadt habe ich mich gefragt, ob das Glück mit mir ist und ich Itino bis Neudietendorf fahren darf. Aber leider waren es nur zwei RegioShuttles. Aber ich hatte mich richtig richtig geärgert, als der Gegenzug in Arnstadt in Form eines Itinos eintraf!!! :-(

Neudietendorf

Auch in Neudietendorf ist die Umsteigezeit minimal. Wobei der Umstieg von der EB zur RB in der Regel klappt, aber von der RB zur EB kann es schon mal eng werden, denn die Züge Halle - Eisenach und umgekehrt haben fast immer Verspätung.

Ausfahrt der EB Doppeltraktion nach Erfurt. Aber zumindest in einem bunt lackierten RS1 konnte ich fahren.

Blick Richtung Erfurt.

Blick Richtung Gotha.

Sehr interessant ist derzeit der Fahrzeugeinsatz auf der Linie Halle - Eisenach. Weil die Regionalbahnen sehr verspätungsanfällig sind hat die DB Tauri angemietet, damit zwischen den vielen Bahnhöfen stärker beschleunigt werden kann.

Einfahrt der RB 16318 nach Eisenach.

Fröttstädt

Da die Cantus an Wochenenden nur im Zweistundentakt zwischen Eisenach und Bebra pendelt, habe ich kurzfristig beschlossen, mit der Friedrichrodaer Bahn von Fröttstädt nach Friedrichroda zu fahren. Auch hier kommt die BR 641 zum Einsatz.

Nachschuss auf die RB 16318.

Fröttstädt ist als Keilbahnhof gebaut worden. Im Bild sieht man die Ausfahrgleise der Strecke aus Friedrichsrode, die in die Hauptbahn Eisenach - Erfurt münden.

Das Bahnhofsgebäude zwischen den Gleisen 1 und 3 (1 = Streckengleis Richtung Erfurt, 2 = Streckengleis Richtung Eisenach, 3 = Gleis nach Friedrichroda).

Friedrichroda

Auf der Fahrt nach Friedrichroda machte der Triebwagen u.a. Halt in Waltershausen. Dies ist ein zweigleisiger Kreuzungsbahnhof, wird jedoch nie für Zugkreuzungen genutzt, da sowieso nur der eine Triebwagen im Einsatz ist. Trotzdem wird der Zug Richtung Friedrichroda auf Gleis 1 und Richtung Fröttstädt auf Gleis 2 geleitet. Und es gibt keine Rückfallweichen! Die Weichen werden vom Stellwerk Waltershausen aus gestellt! Warum dieser "Schwachsinn" - wenn man es so nennen darf? Es gibt auf Gleis 1 nur ein Ausfahrsignal in Richtung Süden und auf Gleis 2 nur in Richtung Norden. Wegen dieser beschränkten Signalisierung muss der Zug daher auf der Rückfahrt nach Fröttstädt das andere Gleis nutzen.

Nach 17 Minuten Fahrt ist man in Friedrichsroda angekommen.

Der Bahnhof ist wirklich sehr schäbig und verfallen.

Bis zum 2. November 1947 führte die Strecke weiter zur Bahnstrecke Gotha – Gräfenroda (dort wurde der Betrieb Dezember letzten Jahres eingestellt). Als Reparationsleistung für die Sowjetunion wurde dieser 8 km lange Abschnitt jedoch stillgelegt und abgebaut, so dass nur noch die knapp 10 km Gleis zwischen Fröttstädt und Friedrichroda geblieben ist.

Blick Richtung Fröttstädt.

Fröttstädt

Zurück in Fröttstädt noch ein paar Bilder der Bahnanlage. Hier sieht man das Gleis Richtung Friedrichsroda.

Ausfahrsignale Richtung Eisenach...

... und Richtung Erfurt.

Vorher fährt aber noch ein Güterzug mit Zuglok BR 145-CL 205 der RBH durch den Bahnhof.

Hier treffe ich auch wieder auf die RB, mit der ich von Neudietendorf bis Fröttstädt gefahren bin.

Das war nun richtig klasse! Eigentlich hatte ich wieder mit n-Wagen (bzw. y-Wagen) gerechnet, doch es fuhr nun wirklich eine DR DoStos Garnitur mit BR 143 ein. 14 Minuten Fahrt mit der RB 16590 liegen nun vor mir, bis Eisenach erreich ist.

Eisenach

Der Kreuzungsbahnhof Eisenach befindet sich auf der Strecke der Thüringer Bahn, die von Halle über Großkorbetha, Naumburg, Weimar, Erfurt und Gotha nach Bebra führt.

Gegenüber steht bereits der Cantus Flirt nach Bebra bereit.

Schublok BR 143 178-2 der RB aus Halle.

Einfahrt des IC 2356 von Ostseebad Binz nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof, dessen Lokführer sich gerade heftig verbremst.

Ein abgestellter Gleisbauzug.

Neben Anschluss an die Cantus nach Bebra und der RB nach Halle besteht auch Möglich mit der STB Richtung Meiningen weiter zu fahren. Eisenach ist da übrigens ein sehr guter Vollknoten, denn alle Regionalzüge kommen gegen :45 an und fahren gegen :15 ab während der Fernverkehr im Bereich von :50 bis :10 im Bahnhof Halt macht. Leider ist aber ein Anschluss von Regionalzug auf Regionalzug doch ziemlich zeitraubend, da man knapp 30 Minuten Umsteigezeit hat. Für die Gelegenheits-Bahnfahrer ist das sicherlich eine Mindestzeit, aber als Pendler oder häufiger Bahnfahrer sicherlich keine attraktive Verbindung. Für mich als Fuzzi war die lange Zeit natürlich ideal um den ganzen Bahnhof zu fotografieren.

Blick Richtung Gotha.

Durchfahrgleise für den Fernverkehr Richtung Fulda.

Einfahrt des ICE 1746 nach Düsseldorf (BR 411, ICE-T).

Nach Bebra steht ein dreiteiliger Flirt bereit.

In Eisenach stehen im östlichen Bahnhofsbereich übrigens noch mehr solcher interessanten Fahrzeuge rum.

Durchfahrgleise Richtung Gotha.

Bebra

In Bebra bleiben leider nur wenige Minuten Umsteigezeit. Daher konnte ich nicht viel fotografieren.

Was am Bahnhof Bebra auffällt, besonders wenn man sich mal Luftaufnahmen anschaut, sind die riesigen Bahnanlagen. Dabei halten hier hauptsächlich nur die Cantus Züge im Stundentakt (die sich hier treffen und in alle vier Richtungen Anschluss bieten). Es gibt nur morgens Verstärkerzügen über Fulda nach Frankfurt und ein paar wenige Fernzüge. Daher wirkt das Bahngelände doch recht überdimensioniert.

Dies liegt hauptsächlich daran, dass der 1846 eröffnete Bahnhof damals ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt war. Wegen des großen BWs und den vielen beheimateten Loks entwickelte sich Bebra als klassische Eisenbahnstadt. Mit der Eröffnung der "Berliner Kurve" als Verbindung zwischen der Frankfurt-Bebraer und der Thüringer Bahn im Jahr 1914 erfuhr der Bahnhof einen kleinen Bedeutungsverlust, da nun der Fahrtrichtungswechsel entfiel und Bebra umfahren wurde.

Cantus nach Göttingen über Eschwege.

Bebra ist wie man sieht ein Inselbahnhof, bei dem sich das Empfangsgebäude in der Mitte der Bahnanlage befindet.

Blick Richtung Süden, hier sind vor allem die RB Regio Züge abgestellt, die Mo-Fr morgens über Fulda bis Frankfurt fahren. Wegen der starken Nachfrage sind da schon mal 9 n-Wagen im Einsatz.

Ein paar Aufnahmen des Flirts.

Einfahrt der Cantus aus Kassel Richtung Fulda.

Fulda

Von Fulda habe ich ja bereits einige Bilder gemacht, daher habe ich mich diesmal auf andere Motive wie z.B. den Tunnelrettungszug konzentriert.

Einfahrt eines Güterzuges.

Frisch lackierte Schneeschleuder vom AW Meiningen.

Auch die beiden 111er sind frisch rausgeputzt.

Seit Fahrplanwechsel haben die DB 628er ausgedient und es kommen moderne Lint Triebwagen der HLB zum Einsatz. Sie werden auf der Rhönbahn Fulda - Gersfeld und Fulda - Gießen eingesetzt.

Einfahrt des RE 4522 aus Frankfurt im Sandwich, da um zwei Wagen vor dem Steuerwagen verstärkt. Diese Wagen wurden wohl wegen Fußballfans zusätzlich angekoppelt, werden aber in Fulda wieder abgestellt.

Schlüchtern

Wegen Bauarbeiten wurde der RE an der Betriebsstelle Neuhof Nord kurz angehalten, um den entgegen kommenden ICE 776 passieren zu lassen. Der Bahnhof Neuhof war zurzeit wegen umfangreichen Sanierungsarbeiten nur eingleisig befahrbar. Diese Änderung war aber bereits im Fahrplan eingearbeitet und planmäßig. Daher war die Ankunft in Schlüchtern erst um 18:39 Uhr.

In Schlüchtern bleiben nun knapp 60 Minuten Zeit bis das Mopsgesicht nach Gemünden fährt, denn an Wochenenden besteht nur ein Zweistundentakt zwischen Schlüchtern und Jossa. Erst ab Jossa fahren die Züge alle 60 Minuten weiter nach Gemünden und Würzburg. Um die Zeit zu überbrücken bin ich zur Waldgaststätte Acisbrunnen gelaufen. Sie ist nur wenige Fußminuten vom Bahnhof entfernt und liegt idyllisch im Wald. Dort findet sich ein Biergarten und lädt auch das Bahn Personal ein, denn als ich eingetroffen bin, war dort der Zugbegleiter der RB nach Gemünden gesessen. Als er um 2 Minuten nach 19 Uhr rüber kam und nach der Uhrzeit gefragt hat, habe ich gemeint, dass wir in 32 Minuten losfahren ;-)

Gemünden

In Gemünden angekommen musste ich leider auf den RE nach Würzburg warten, denn wegen Bauarbeiten fuhren die Regionalbahnen nur bis Gemünden. Kurz nach Ankunft der RB aus Schlüchtern ist die Leerfahrt aus Jossa der RB 58062 in Gemünden eingefahren.

Wegen Verspätung des REs bin ich etwa 15 Minuten später gegen 21:38 in Würzburg angekommen und die 15,5 Stunden lange Fototour konnte erfolgreich abgeschlossen werden.