Werntalrundfahrt

Am 24. Februar 2013 war es nach langer Zeit mal wieder so weit: Eine Werntalrundfahrt veranstaltet vom Eisenbahnmuseum Würzburg wurde angeboten. Die Werntalbahn verbindet Waigolshausen (kurz vor Schweinfurt) mit Gemünden und ist eigentlich eine Umgehungsstrecke für Züge zwischen Gemünden und Schweinfurt, die dann nicht mehr den Bahnknoten Würzburg passieren müssen. Ferner ist die Strecke auch kürzer als über Würzburg, trotzdem findet nur noch Güterverkehr statt. Der Personenverkehr wurde bereits 1976 eingestellt, nur noch der Radlzug Aschaffenburg - Bamberg passiert an Wochenenden im Sommer die Strecke, allerdings ohne Halt. Die ErfurterBahn nutzt die Strecke für Leerfahrten zwischen Gemünden und Schweinfurt. Im Güterverkehr hat die Werntalbahn allerdings immer eine große Bedeutung gehabt und hat sie auch heute noch. 1971 wurde die Strecke elektrifiziert und ab 2002 umfangreich saniert.

Das Eisenbahnmuseum veranstaltet mittlerweile fast jährlich sogenannte Werntalrundfahrten. Hierbei wird unter Dampf zweimal der Ring Veitshöchheim - Würzburg - Rottendorf - Waigolshausen - Schweinfurt - Waigolshausen - Werntalbahn - Gemünden - Karlstadt - Veitshöchheim gefahren, eine Tour dauert 4 Stunden. Dieses Mal stand jedoch eine preußische Gastlok zur Verfügung, da an der Würzburger BR 52 ein paar Reparaturen fällig sind.

Veitshöchheim

Solch einen Menschenauflauf erlebt der kleine Haltepunkt in Veitshöchheim sicherlich auch nicht oft.

Um 10 Uhr wurde der Dampfzug vom Museumsgelände die kurze Strecke nach Veitshöchheim rangiert.

Eigentlich sollte die Fahrt bereits um 10 Uhr von Gleis 1 in Veitshöchheim starten, doch eigenartigerweise musste der Zug bis 10:15 Uhr warten und wurde (nachdem die RB Richtung Gemünden abgefahren ist) abweichend auf Gleis 2 bereitgestellt.

Um 10:19 Uhr ging die Fahrt schließlich los. Wirklich kurios: Auf Gleis 1 fuhr soeben der RE nach Würzburg ein und: Er musste den Dampfzug passieren lassen, der vom Gegengleis auf das Streckengleis übergeleitet worden ist. War doch sehr amüsant und kurios, dass ein Dampf-Sonderzug Vorrang vor einem regulären RE hat. Der RE hat dadurch eine Verspätung von 6 Minuten bekommen.

Rottendorf

Um 10:41 passierten wir Rottendorf.

Der RE nach Nürnberg über Schweinfurt nutzte das Gegengleis um uns zu überholen und wurde nördlich von Rottendorf auf das Streckengleis über geleitet.

Waigolshausen

Einfahrt in Waigolshausen. Die eingleisige Strecke, die hier auf die Hauptstrecke Würzburg - Schweinfurt - Bamberg trifft ist Werntalbahn.

Schweinfurt

Ankunft in Schweinfurt um 11:23. Ich hatte richtig Glück und konnte den Schienenschleifzug RG 48 sehen. Er wird vom Unternehmen Schweerbau eingesetzt. Wie man merkt, macht das Fahrzeug keinen europäischen Eindruck. Der Hersteller Loram stammt aus den USA.

In Schweinfurt muss die Lok umgekoppelt werden.

Von der Überführung hat man einen guten Blick auf den Bahnhof und kann die Lok auch mal von oben fotografieren. Hier ist ohnehin weniger los (nämlich gar nichts) als unten am Bahnsteig.

Ein Mopsgesicht von oben...

Einfahrt der EB 80710 nach Gemünden. Einfach mal die Fahrzeugnummer VT 014 merken...

Am Gleis 2 steht auch ein Mopsgesicht abgestellt.

Ausfahrt des RE nach Würzburg aus Erfurt/Bad Kissingen. Heute mal in vierteiliger Ausführung. Kommt selten vor, aber manchmal werden auch vier Einheiten eingesetzt.

Waigolshausen

Um 12 Uhr verlässt der Dampfzug Waigolshausen und befährt nun die Werntalbahn.

Die Werntalbahn ist komplett eingleisig besitzt jedoch 6 Kreuzungsbahnhöfe: Mühlhausen, Arnstein, Müdesheim, Thüngen, Eußenheim und Wernfeld. Sicherlich keine schlechte Quote für eine 39,7 km lange Strecke.

Mühlhausen (Wern)

An diesem Sonntag waren wieder mal Gleisbauarbeiter am Werk, so dass keine Zugkreuzungen stattfinden konnten, da in jedem Bahnhof ein Gleis gesperrt war.

Arnstein

Natürlich spricht sich die Fahrt auch bei den Arbeitern rum und da werden die Geräte schon mal kurz liegen gelassen um ein paar Fotos zu machen.

Thüngen

Eußenheim

Wernfeld

Wernfeld ist die letzte Ausweichstelle, gleich danach beginnt der dreigleisige gut 3 km lange Streckenabschnitt (Überleitstellen jedoch erst kurz vor Gemünden).

Die Main-Spessart-Bahn von Würzburg trifft hier auf die Werntalbahn. Man sieht hier das alte Bahnhofsgebäude. Der neue Haltepunkt befindet sich 700 m weiter südlich.

Gemünden

Um 12:50 wird Gemünden erreicht.

Hier steht schon die Feuerwehr bereit um die Lok zu betanken.

Nummer gemerkt? Der VT 014 aus Schweinfurt hat auch soeben Gemünden erreicht (allerdings über Bad Kissingen). Einfahrt außerplanmäßig auf Gleis 1, da Gleis 2 durch den Dampfzug belegt ist.

Vor dem östlichen Ausfahrsignal von Gleis 2 macht die Preußin nun einen Halt zum Wasserfassen.

Auf Gleis 5 wartet der RE 4642 nach Frankfurt.

Ausfahrt des RE nach Frankfurt und Einfahrt vom RE 4613 nach Würzburg.

Der Dampfzug musste auch noch die RB nach Würzburg abwarten, erst dann konnte die Fahrt weiter gehen.

Wernfeld

Wir passieren wieder Wernfeld, es ist nun 13:40.

Die Strecke links im Bild ist die Werntalbahn.

Der alte Bahnhof (bis 2004).

Karlstadt

Kurz vor Karlstadt befindet sich eine Überleitstelle mit einem Überholgleis für Güterzüge.

Karlstadt ist erreicht.

Bei der Ausfahrt hat man noch einen Blick auf das Schwenk Zementwerk.

Retzbach-Zellingen

Nächster Halt: Retzbach-Zellingen...

Auch dieser Bahnhof besitzt ein Überholgleis, allerdings liegt es mittig zwischen den beiden Hauptgleisen. Sogar von Personenzügen wird das Überholgleis genutzt. Zwei Mal am Nachmittag von Mo-Fr Hält die RB Richtung Gemünden an Gleis 2 und wird vom RE nach Frankfurt überholt, der am Gleis 1 Hält.

Veitshöchheim

Um 14:12 sind wir wieder in Veitshöchheim angekommen. Der Zug dreht nun noch eine Runde. Die Ausfahrt habe ich im Bilde festgehalten.

Übrigens: Die Fahrt wurde gut besucht und es hingen viele Reserviert-Schilder über den Plätzen. Dies war vielleicht nicht so gut gelöst, da man nicht wusste, ab wann die Plätze belegt sind. Aber als Einzelreisender findet man natürlich immer irgendwo einen Platz. Mein Lieblingsplatz am letzten Wagen auf der Bühne stand leider nicht zur Verfügung, an beiden Zugenden waren Wagen mit Gummiwulst-Übergängen eingereiht.