Jenbach

Der Bahnhof Jenbach liegt bei Kilometer 0, ist somit der Ausgangsbahnhof der Zillertalbahn. Hier befinden sich zahlreiche Abstellgleisen, zwei großen Depots, Wartungseinrichtungen, zwei Bahnsteiggleise und die Leitzentrale der Zillertalbahn. In Jenbach treffen als einer von wenigen Bahnhöfen weltweit drei verschiedene Spurweiten aufeinander. Nämlich die 1435 mm Normalspur der ÖBB, die 760 mm der Zillertalbahn und die 1000 mm der Achenseebahn. Da auf allen drei Strecken nach einem normalen Fahrplan gefahren wird, ist auch keine Bahn eine Museumsbahn.

Um Bilder des normalspurigen Bahnhofteils inkl. Achenseebahn zu sehen klicken Sie bitte hier.

Folgende Bilder sind im Juli 2009 entstanden:

Blick Richtung Osten, also Richtung Strass.

Rechts das Bahnhofsgebäude der Zillertalbahn.

Die Remise am Endpunkt der Zillertalbahn.

Ein Triebwagen steht am Bahnsteig für die Fahrt ins 31 Kilometer entfernte Mayrhofen bereit.

Folgende Bilder sind im Februar und März 2012 entstanden:

Am 25.2. steht D15 mit R 137 nach Mayrhofen bereit. Dieser Zug brachte mich nach Zell am Ziller zum Skiurlaub für eine Woche. Dieses mal bin ich mit dem Zug aus Würzburg angereist. Zuerst mit dem ICE bis München und dann mit dem EC bis Jenbach.

Bei der Ausfahrt entdeckte ich die D11 mit dem Maschinenwagen in Werbebedruckung für Liliput. Der Wagen ist dieses Jahr in den Neuheiten von Liliput erschienen.

Am 3.3. musste ich für die Rückfahrt wegen günstigen Sparpreisangeboten schon um 06:49 in Zell am Ziller aufbrechen und kam daher schon um 07:33 in Jenbach an. Somit konnte ich noch ein paar Bildern des morgendlichen Rangierens machen. Eine Zuggarnitur steht noch vor der Wagenhalle. Der R 122 mit dem ich in Jenbach ankam, wurde auch nochmal auf ein Nebengleis rangiert.

Der R 123 nach Mayrhofen fährt vom Stumpfgleis ab.

Blick zum Zillertalbahn-Bahnhof vom Normalspurbahnsteig aus.

Folgende Bilder habe ich am "Tag des offenen Tals" am 16. Juni 2013 aufgenommen:

Es mag ziemlich verrückt klingen, aber ich bin wegen einem Tag ins Zillertal gereist. Aber einmal hinter die Kulissen blicken zu dürfen und dabei möglichst viele Fahrzeuge der Zillertalbahn zu sehen war es mir wert. So bin ich um 7 Uhr in Würzburg gestartet und kam um 11 Uhr in Jenbach an. Die Rückfahrt war übrigens um 21 Uhr und Ankunft in Würzburg mit dem Nachtzug um 2:43 Uhr. Also richtig bekloppt eigentlich, aber ich wurde für den Einsatz reichlich entlohnt, wie man im Folgenden sieht.

Zunächst ein Blick über das Bahnhofsgelände.

Hier befindet sich die Leitzentrale. Dazu gibt es später auch Bilder.

Mit dem Hobbyzug kann man kostenlos über das Bahnhofsgelände von Jenbach fahren. Es hat immerhin gut 1 km West-Ost-Ausdehnung.

Am Samstag davor wurde das neue Busterminal in Jenbach eingeweiht.

In der Wagenhalle stehen einige Schätze rum, das schaue ich mir mal näher an.

Absolutes Highlight: Der Panoramawagen B4i 43. Ursprünglich hatte die Zillertalbahn drei Stück, nun ist nur noch der eine vorhanden. Hoffentlich wird er auch noch längere Zeit im Tal bleiben. Die anderen beiden Wagen sind 2008 nach Stainz gewandert.

Zwei Wagen einer vierachsigen Wagentyps mit runden Dachecken sind ebenfalls vorhanden. Sie sind als B4i 30 und B4i 31 im Nummernschema eingefügt.

Dahinter sieht man den Standard Vierachser, der ebenfalls auf vielen anderen Schmalspurbahnen in Österreich unterwegs ist. Die Zillertalbahn besitzt davon zwei Stück, den B 55 und B 56. Auf Basis dieses Wagens ist der Kristallwagen B4 47 entstanden. Außerdem gibt es auch die Variante mit Gepäckabteil, welche die Zillertalbahn mit einem Hublift umgebaut hat (BD4 49).

Ansonsten finden sich natürlich einige Zweiachser im Depot.

Links daneben befindet sich die Waschanlage.

Dahinter ist die D10 abgestellt.

Die andere Halle ist derzeit leer. Dort kommen nach Betriebsschluss die Pendelzuggarnituren rein.

Ins Heizhaus sollte man auf alle Fälle rein gehen...

... denn hier steht die erste Dampflok der Zillertalbahn - die Lok Nr. 1 - abgestellt. Sie ist nach einem Kesselschaden vor vielen Jahren betriebsunfähig als Museumsstück abgestellt.

Links neben dem Heizhaus finden sich weitere Neuigkeiten.

Die Zillertalbahn hat sich vor wenigen Monaten zwei neue Kleinstdieselloks gegönnt. Zugegeben, sie sind nicht mehr ganz neu, sondern wurden gebraucht gekauft, aber mit der neuen Lackierung schaut die Lok wirklich gut aus.

Nachdem die D12 einen Getriebeschaden hatte und das Getriebe der D11 bekommen hat (die D12 hat eine Funkfernsteuerung und ist daher wichtiger als die D11), ist die D11 nun betriebsunfähig abgestellt und wandert demnächst dorthin zurück wo sie hergekommen ist: Zur Rhein-Sieg-Eisenbahn.

Als Ersatz steht nun die D1 bereit. Die Lok heißt Diema (gesprochen: Die Emma). Die Schwesterlok D2 ist an jenem Tag noch in Ursprungslackierung (sieht man später), wird aber auch noch umlackiert und irgendwann die D12 ersetzen.

Das Führerhaus wird später noch etwas angehoben, da die Sicht über den langen Vorbei mit Verlaub beschissen ist.

Die beiden Loks stammen von der Werksbahn der Holcim Zementfabrik Brunnen.

Zwischenzeitlich ist u.a. der Umlauf mit dem VT7 in Jenbach angekommen und fährt in Kürze zurück nach Mayrhofen.

Ebenfalls brandneu ist der VT1, eine langfristige Leihgabe der Pinzgaubahn, der dort als Vts 11 gefahren ist.

Es ist somit der erste "echte" VT 5090 bei der Zillertalbahn mit zwei Führerständen je Fahrzeugseite. Trotzdem wird der Triebwagen nur in Verbindung mit anderen Mittelwagen eingesetzt. Mögliche Zusammenstellung sind z.B. VT 1 + Mittelwagen + VT 3-8 oder VT 1 + Steuerwagen.

Der VT 1 erhielt in den Werkstätten der Pinzgaubahn das typisch rote Farbkleid und die für die Zillertalbahn erforderlichen Anschlüsse an der Front. Weiterhin wurde auch der Innenraum modernisiert, so dass die Fahrgäste nun auf bequemeren Sitzen, die auch in den Niederflurwagen eingebaut wurden, Platz nehmen können.

Im Austausch erhielt die Pinzgaubahn von der Zillertalbahn den Personenwagen BD4 42 (nun SLB VBDs 251) sowie die Lok 2 "Zillertal".

Die neue Inneneinrichtung macht ordentlich was her. Das Fahrzeug sieht von Innen aus wie frisch vom Werk.

Im Führerstand lag ein Dienstplan rum, den habe ich mir mal näher angeschaut.

Hier sieht man Dienstpläne für die 5 Pendelzugeinheiten. Interessant sind hier sicherlich die Umläufe der Einheiten.

Und hier ein Buchfahrplan.

Neben dem neuen VT1 steht Lok Nr. 5 "Gerlos".

Nun geht es rechts neben dem Heizhaus weiter.

Dort kann man sich den Atlas Zweiwegebagger näher anschauen.

Ein Unkrautspritzwagen. Auch sehr exotisches Gefährt. Wäre eigentlich für einen Nachbau sehr interessant.

Nun folgt meine Lieblingsdiesellok der Zillertalbahn: Die D8. Endlich hatte ich mal die Möglichkeit mir das Objekt in 1:1 anschauen, was ich derzeit in 1:87 nachbaue.

Leider ist die Lok abgestellt und wird nur noch im Winter eingesetzt. Dann schiebt aber ein Lupo, da der Schneepflug nur auf das Fahrzeug passt.

Was man jetzt nicht sieht: Die Lok hat zwar vier Achsen aber trotzdem keine Drehgestelle. Die inneren Radsätze sind fest eingebaut, die beiden äußeren Radsätze sind seitlich verschiebbar. Dieses System wurde testweise bei der Zillertalbahn bei der D8 und D9 (ausgemustert) erprobt, hat sich jedoch als sehr verschleißfördernd erwiesen.

Die Bedieneinheit für den Schneepflug.

In der Werkstatt sind Biertische und ein Ausschank aufgebaut. Hier kann man sich verköstigen und natürlich nebenbei die Fahrzeuge anschauen.

Ein Blick auf die Kupplung des Fasslwagens.

Die Scharfenbergkupplung mit denen die Triebwagen, Mittelwagen und Steuerwagen verbunden werden. Alle anderen Fahrzeuge sind Bosna Kupplungen ausgerüstet. Der Lupo bekommt einen Adapter aufgesetzt, damit er an die Pendelzugwagen ankoppeln kann.

Der Dieselmotor eines VTs.

Die Weichenantriebe bei der Zillertalbahn werden gebraucht bei der DB AG gekauft.

Lok Nr. 3 "Tirol".

Die Planungen für den Umbau vom Bahnhof Mayrhofen sind abgeschlossen. Der bisherige Bahnhof hat vor allem im Bereich des Busverkehrs große Schwächen. Es gibt zu wenige Haltebuchten für die vielen Linien. Die zeigt sich vor allem beim Skibusverkehr. Daher wird der Bahnhof in den kommenden Jahren umgebaut. Neu hinzukommen sollen rund 70 Park & Ride Parkplätze, 45 überdachte Bike & Ride Parkplätze sowie überdachte Bahnsteige.

Der Bahnhof wird nach dem Umbau nur noch drei Gleise haben, dafür gibt es eine neue Wagenhalle zum Abstellen der Pendelzüge.

Auch im Gespräch: Eine Elektrifizierung der Zillertalbahn. Für mich als Dieselfan wäre es eigentlich schade, aber man versucht mit der Zeit zu gehen und bei der Mariazellerbahn funktioniert es auch. Grund ist auch, dass demnächst über neue Fahrzeuganschaffungen nachgedacht werden muss, da die Triebwagen derzeit wahrscheinlich die letzte Modernisierung erfahren. Bei der Gelegenheit möchte man u.U. gleich Elektrotriebwagen beschaffen.

Ein Blick in den Lupo.

Auch der Führerstand steht für Besucher offen.

Die Zillertalbahn ist das "kleine Meiningen" für Schmalspurbahnen. In den eigenen Werkstätten werden viele Arbeiten selber durchgeführt, so dass sogar andere Bahngesellschaften ihre Schmalspurfahrzeuge hier reparieren lassen.

An dieser Maschine werden Räder abgedreht, so dass die Laufflächen nach vielen km Laufleistung wieder glatt sind.

Eine kurze Erklärung zum Kristallwagen. Diesmal folgt kein weiteres Bild vom Wagen, von dem Wagen habe ich die Jahre zuvor schon einige Bilder gemacht.

Derzeit befindet sich gerade der VT5 in der Werkstatt.

Das Fahrzeug bekommt neue elektrisch angetriebene Türen. Außerdem werden Schäden am Wagenkasten ausgebessert.

Blick auf die Türanlage.

Hier sieht man die D2, die Schwesterlok der D1, noch in Ursprungslackierung.

Die noch im Einsatz befindliche D12 besitzt eine Funkfernsteuerung. Auch die D1 und die D2 werden eine Fernsteuerung bekommen.

Die Zillertalbahn hätte gerne einen aufgebockten Güterwagen präsentiert, aber leider hat die Binderholz in Fügen den Güterverkehr auf der Schiene auf quasi 0 runtergeschraubt. Weil es etwas günstiger ist werden alle Güter nun mit LKWs durchs Tal geschaukelt. So fallen wichtige Einnahmen für die Bahn weg, die ohnehin schon viel befahrene Talstraße wird noch mehr belastet und die Umwelt auch.

Wie man sieht ragen über die Schienenoberkante noch Teile des Drehgestells heraus.

Übrigens wurden fast alle Rollwagen wegen des nur noch minimal vorhandenen Güterverkehrs in Jenbach gestapelt.

Die Haltekeile zum Fixieren der Normalspurwagen.

Ein Drehgestell eines Rollwagens. Die Rollwagen haben insgesamt 6 Achsen.

Im Rahmen einer Führung wurde den interessierten Bahnfreunden nicht nur die Werkstatt gezeigt sondern auch der Busfuhrpark. Auch hier legt die Zillertalbahn Wert auf Qualität. Es kommen nur Fahrzeuge von Setra und Mercedes-Benz zum Einsatz.

Reparaturen können auch bei den Bussen selber durchgeführt werden. Dazu steht eine Hub Bühne zur Verfügung. Hier werden auch die Fahrzeuge regelmäßig gewartet und überprüft. Jeder Busfahrer hat seinen eigenen Bus und ist auch dafür verantwortlich.

Ein sicherlich sehr schönes historisches Fahrzeug.

Relativ neu ist der kurze Citaro E4.

Testweise hat sich die Zillertalbahn mal einen Van Hool Reisebus gegönnt, ist allerdings nicht zufrieden in Bezug auf Versorgung mit Ersatzteilen.

Der Haupteingang zur Werkstatt.

Das ist der Steuerwagen der auf der Grubenbahn der Holcim Zementfabrik Brunnen zusammen mit der D1 und der D2 eingesetzt wurde.

Hier hat man noch einmal von oben einen Blick auf die Halle.

Das Dach des Lupos bekommt man auch nicht oft zu sehen. Daher hier exklusiv ein paar Bilder die den Verschmutzungszustand zeigen. Für die Freunde der Fahrzeugalterung.

Was mich sehr gefreut hat: Auf Nachfrage durfte ich sogar die Leitzentrale besuchen.

Die Zillertalbahn wird im Zugleitbetrieb gefahren, wobei der Zugleiter in Jenbach sitzt und von hier aus über ein Datenfunksystem Fahrerlaubnis erteilt. Über Balisen im Gleis werden Einfahrten in belegte Fahrstraßen verhindert, indem eine Zwangsbremsung eingeleitet wird. Daher wird man auf der Zillertalbahn klassische Hauptsignale vermissen. Es gibt eigentlich nur vier Signaltypen: Die Blinklichtsignale für die Bedarfshaltepunkte, die von den Fahrgästen aktiviert werden. Fahrstraßenkontrollsignale (rot/weiß schraffiert), sie zeigen an, ob alle Weichen der Fahrstraße korrekt anliegen oder ob eine Weiche nicht richtig geschaltet hat. Blinklichtüberwachungssignale für Bahnübergänge und Weichensignale.

Was sieht man hier? Links oben ein Abfahrtsmonitor der ÖBB. Verspätungen werden angezeigt und es kann gewartet werden. In der Regel wartet die Zillertalbahn im 30 min Takt aber nicht auf Anschlüsse, da sonst wieder Verspätungen entstehen. Gewartet wird meistens nur in Tagesrandlage. Links unten ein Bildschirm für Überwachungskameras, daneben ein dynamischer Bildfahrplan.

Rechts ist natürlich der komplette Gleisplan auf Bildschirmen dargestellt. Von hier werden auch alle Weichen gelegt.

Und dann wurde mir sogar noch der Rechnerraum gezeigt.

Dies ist eine Steuereinheit für eine Weiche.

Nach diesen vielen Eindrücken habe ich mich nun noch ein Zug gesetzt um nach Mayrhofen und Erlach zu fahren und dort Bilder für meine Module zu machen.

Als ich mit dem letzten Zug aus Erlach wieder in Jenbach eingetroffen bin, waren bereits alle Gäste Heim gekehrt.

Hier hatte ich nochmal die Gelegenheit den neu lackierten Fahrrad Transportwagen BD4 49 zu fotografieren. Die Piktogramme sind nun nicht mehr blau hinterlegt sondern im selben Rot wie das Gehäuse gehalten.

Auch den Aussichtswagen B4 46 konnte ich nochmal ablichten.

Zur Nachtruhe werden die Pendelzüge in die Wagenhalle rangiert.

Um 21 Uhr ging es wieder zurück Richtung Würzburg.