150 Jahre Fahrzeuginstandhaltung Fulda (2017)

Am 10. Juni 2017 feierte die Fahrzeuginstandhaltung Fulda ihr 150 jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Zufälligerweise habe ich von dem Termin bei einem zweitägigen Fachtreffen im Esperanto Hotel mitbekommen, so dass ich dann also gerade mal einen Tag später bereits nochmal nach Fulda reiste um das Event zu besuchen.

Am Eingang gibt es schon Spielmöglichkeiten für die Kleinen.

Einige "Hausmarken" wie die DEVK, Sparda-Bank oder BSW haben ihre Stände aufgebaut. Daneben gibt es auch Speis und Trank.

Das Werk Fulda hat sich hauptsächlich auf die Erneuerung und Inspektion von Bremseinrichtungen der Züge spezialisiert und erhält damit international Bremsanlagen von Fahrzeugen. Neu gebaut ist auch ein Lager mit Flurförderfahrzeugen sowie ein Hochregallager nach dem Chaos-System.

Ein Quadrocopter filmte das Geschehen aus der Luft.

Zu Gast war 50 3501, deren Führerstand man besteigen konnte.

Weiterhin war noch eine BR 141 zu sehen.

Hier zu sehen ein Tragwagen der Rettungszüge.

Zwei Kräne waren auch im Einsatz. Einer hob einen alten Kesselwagen auf Ersatzdrehgestelle.

Der andere hisste die DB Flagge.

Die beiden Kesselwagen sind für Feuerwehrübungen bestimmt.

Der rote Wagen hat mehrere Löcher aus denen "Säure" (bzw. zu Übungszwecken natürlich nur Wasser) herausläuft. Die Gefahrgutmitarbeiter müssen in Schutzanzügen die Lecks stopfen.

Dazu schlagen sie Keile mit Tüchern in die Ritzen.

Und schon ist das Leck gstopft.

Hier sieht man die Schlitze im Detail.

Die Schneeschleuder kann man auch aus nächster Nähe begutachten.

Sehr interessant war noch eine Führung durch den Rettungszug.

Die sechs Züge sind in Hildesheim, Kassel, Fulda, Würzburg, Mannheim und Stuttgart (Kornwestheim Rbf) stationiert. Das Rettungskonzept der damals gebauten Schnellfahrstrecken Hannover - Würzburg und Mannheim - Stuttgart sah dies so vor. Mittlerweile werden Tunnels anders evakuiert. Hierzu gibt es Stollen mit Zwischeneingängen in den Tunnel oder nun nach neustem Stand getrennte Röhren je Gleis verbunden mit Quergängen, so dass man in die sichere Röhre flüchten kann.

Die Rettungzüge werden seit etwa 2 Jahren erneuert, da die bisherigen Garnituren in die Jahre gekommen sind und das Ende der Lebenszeit erreicht haben. Wiederverwertbare Ausstattungsobjekte werden für die neuen Züge verwendet, der Rest wird dann verschrottet bzw. recycelt. Neu ist auch, dass es einen siebten Zug geben wird, da es eine neue Auflage gibt, dass die Züge stets einsatzbereit sein müssen. Wenn also eine Garnitur zur Untersuchung im Werk ist, stünde sie nicht zur Verfügung. Mit der siebten Garnitur wird dies nun geändert.

Hier zu sehen ist die Videokamera sowie Wärmebildkamera auf der Lok. Da die Kanzel nicht Gasdicht ist, wird der Lokführer im verrauchten Tunnel den Zug vom Transportwagen aus steuern. Hierbei ist interessant, dass er rückwärts zur Fahrtrichtung sitzt und von dort aus lediglich über die Kameras den Fahrweg beobachtet.

Die automatische Kupplung ermöglicht es den hinteren Transportwagen von der vorderen Garnitur abzukoppeln und mit der hinteren Lok Pendelfahrten von der Unfallstelle zum Tunnelausgang statt finden zu lassen.

Der Transportwagen ist mit Sitzen für die Rettungskräfte ausgestattet.

Es gibt beim Eingang zum Transportwagen Schleusen. Wird die Außentür geöffnet ist die Innentür zum Transportwagen verschlossen so dass man nur in den Vorraum kommt. Durch Überdruck wird nach Schließen der Außentür der Rauch nach Außen gedrückt und paar Sekunden später wird die Innentür freigegeben. Umgekehrt ist es genauso und bei geöffneter Innentür ist die Außentür verschlossen.

Für die Einsatzkräfte gibt es zwei Arbeitsplätze mit Funkgeräten um den Einsatz zu koordinieren.

Hier sieht man das Führerpult im Transportwagen für den Lokführer.

Das Bild der Video- sowie Wärmebildkamera.

Im Transport- sowie Sanitätswagen sind ausklappbare Halterungen für Tragen vorhanden.

Für Notfälle gibt es auch einen Behandlungstisch.

Im Gerätewagen sind diverse Utensilien untergebracht die zur Brandbekämpfung notwendig sind.

Der Löschmittelwagen führt außerdem eine ausreichende Menge Löschmittel mit.

Der Rettungszug in Fulda ist außerdem als Zweiarbeitsrichtungszug konzipiert, so dass er sowohl Richtung Würzburg als auch Richtung Kassel eingesetzt werden kann. Die anderen Züge haben lediglich eine Arbeitsrichtung. Links sieht man den alten Rettungszug aus Würzburg der gerade ausgeschlachtet wird. Würzburg und Fulda verfügen bereits über die neuen Züge. Die anderen Standorte werden demnächst auch mit den neuen Garnituren ausgestattet.

Sehr interessant war auch ein Blick zu den beiden Simulatoren für ICE Triebfahrzeugführer.

Ein Blick in die Nachbildung des ICE 1 Führerstands.

Vom Leitstand aus werden die Strecken auf die Simulatoren geschickt und die Fahrt kontrolliert. Außerdem können von hier aus Szenarien entwickelt werden die der Lokführer beachten und Maßnahmen einleiten muss.