"Lokschuppenfest" in Veitshöchheim (2010)

Am 11. Juli wurde am Güterbahnhof Würzburg, wo das Eisenbahnmuseum Würzburg in einem Lokschuppen und auf Abstellgleisen seine Fahrzeuge in Stand hält, ein Lokschuppenfest veranstaltet. Man konnte die Werkstatt im Lokschuppen besichtigen, alle ausgestellten Fahrzeuge begehen, mit der Voith Maxima 40CC der SGL im Führerstand mitfahren, eine Echtdampfmodellbahn anschauen und nebenbei auch noch was essen.

Schon beim Eintreffen sah ich die Voith Maxima bereit stehen. Als die Rampe aufgebaut wurde freute mich das sehr, da mir klar wurde, dass man dieses Jahr im Führerstand dieses Dieselbrummers mitfahren darf. Letztes Jahr war es ja die V 100.

Da das ganze aber noch im Aufbau war (immerhin war ich schon um 11 Uhr da), bin ich erst zum Lokschuppen gegangen. Wie auch letztes Jahr haben die Modellbahner ihre selbstgebauten Echtdampf Spur 1 Modelle (oder doch Spur G?) vorgeführt.

Im Lokschuppen selber steht natürlich die "unsere" BR 52, die Würzburger Dampflok, die bei Sonderzugfahrten eingesetzt wird. Da aber die V 100 dank vieler Spenden schon wieder über ein Jahr einsatzbereit ist, übernimmt auch diese Lok Sonderzüge.

Vorbei an einem Bahndienstfahrzeug (fragt mich nicht, was es für eins ist)...

... bin ich etwas weiter gelaufen (grobe Richtung: Veitshöchheim), denn dort vermodern viele duzende Signale. Der Würzburger Güterbahnhof, sowie die ausgehende Strecke nach Gemünden wurden in den letzten Monaten auf neue Signale umgestellt, nämlich die hier:

Es handelt sich um Ks-Signale. Und die alten HV-Signale, zum einen Teil Lichtsignale, zum anderen Teil Formsignale, vermodern nun. Irgendwann werden sie sicherlich verschrottet, ich denke es könnte sich evtl. nun eine Gelegenheit ergeben, evtl. ein Signal in meinen Garten stellen zu können. Ich muss mal demnächst bei der Bahn anfragen. Evtl. gleich zum Güterbahnhof gehen.

So ein Sperrsignal würde sich doch vorzüglich in meinem Garten machen :-)

Es ist kurz vor halb zwölf, der RE 4609 mit BR 146.2 und Doppelstockwagen aus Frankfurt über Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Erlangen und Fürth nach Nürnberg fährt durch Würzburg-Zell.

Nun ist es Zeit zur "Treppe ins Dieselerlebnis" zu gehen. Vorbei an einigen alten Wagen, die teilweise für den Sonderzug eingesetzt werden.

Die erste Führerstandsmitfahrt wird gerade durchgeführt. Die Maxima fährt nun bis zum Ende der Strecke (dort, wo die Signale lagen) und kommt dann zurück zur Treppe.

Ich befinde mich nun im Führerstand der derzeit weltweit stärksten einmotorigen sechsachsigen diesel-hydraulische Lokomotive. Die 126 t schwere Voith Maxim 40CC wurde ab 2006 gebaut und hat am 23. Dezember 2008 die Zulassung erhalten. Mit 3600 kW Motorleistung erreicht die Lok theoretisch 160 km/h, wird aber mit maximal 120 km/h gefahren. Für Deutschland stehen neben der PZB auch die LZB zur Verfügung. Diese spezielle Lok der SGL Schienen - Güter - Logistik GmbH wurde im September 2009 ausgeliefert und trägt die UIC Nummer 92 80 1264 006-8.

Der Führerstand ist klimatisiert und komfortabel eingerichtet.

Die Fahrt geht los in Richtung Güterbahnhof. Aber richtig vor zum Güterbahnhof kann man nicht fahren. Die Strecke ist freigegeben bis kurz vor den Bahnübergang.

Wer wollte konnte für die Rückfahrt in den anderen Führerstand. Unser Lokführer hat vorher extra deutlich gefragt, weil 1. ist es beengt, 2. heiß und 3. laut. Trotzdem haben die erste "Maschinentour" alle mitgemacht. Auf dem Rückweg blieb ein Kind mit Opa zurück.

Nun bin ich im zweiten Führerstand.

Der derzeitige Kraftstoffverbrauch liegt bei 413 Liter in der Stunde. Je nach Drehzahl ändert sich das auch mal in den zwei- oder vierstelligen Bereich ab.

Mit moderaten 30 km/h geht es nun zurück.

Nun sind wir wieder in den ersten Führerstand gewandert.

Es geht Richtung Treppe, wo die interessante Fahrt enden wird.

Ein kontrollierter Bremsvorgang...

... und die Lok kommt vor der Treppe zum stehen. Eine Tasse der SGL samt Kugelschreiber und ein paar Bonbons konnte man sich auch mitnehmen. Fand ich sehr toll. Und weil es mir so gut gefallen hat, gab es auch eine Spende in das Spendentässchen.

Ich mache mich nun auf den Heimweg, vorbei an ein paar alten Wagen...

... wo mir die Maxima wieder begegnet, nun mit der 3. Führerstandsmitfahrt. Glück habe ich gehabt, denn der Lokführer sagte mir, dass er nach dieser Fahrt erstmal Pause macht und die Lok besichtigt werden kann.

Ich hoffe das Betrachten der Bilder hat euch so viel Spaß gemacht, wie mir das live dabei sein.

Für weitere Informationen zur Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. und dem Eisenbahnmuseum Würzburg bitte diesen Link besuchen.