Modul mit Radreinigungsanlage

Wenn die Fahrzeuge unterwegs sind bedeutet das gerade auf Ausstellungen regelmäßige Verunreinigungen auf den Gleisen. Zum einen heißt das dann Gleise reinigen, aber auch die Fahrzeugräder sollte man auch nicht vergessen! Auch die Räder der Wagen sollten gereinigt werden. Aber wie bekommt man das am einfachsten hin? Hierzu bietet TOMIX eine Radreinigungsanlage mit oszillierenden Reinigungsfilzen.

Wie funktioniert das gute Ding? Hierzu habe ich das Teil etwas zerlegt, auch aus dem Grund heraus um es für H0e tauglich zu machen.

Auf der Motorwelle sind Unwuchten befestigt welche vier Hebel in Querrichtung um ein paar Millimeter hin und her bewegen. Die Hebel sind mit den Reinigungselementen verbunden, welche dann auch in Querrichtung oszillieren. Durch die Bewegung quer zur Fahrtrichtung werden auch Wagenräder gereinigt. Die Erfahrungen mit dieser Anlage waren bisher extrem gut.

Hier sieht man die Unwucht.

Eingebaut ist der Antrieb in einen Oberflurkasten.

Und da liegt auch das Problem, denn durch die große Kiste dicht am Gleis passen natürlich die vorgesehenen Spur N Fahrzeuge vorbei, aber nicht die breiteren H0e Fahrzeuge. Somit muss der Antrieb weiter entfernt vom Gleis montiert werden. Nachdem die Hebel ausgebaut sind wird also der Kasten abgesägt.

Nun habe ich etwas experimentiert wie ich die Hebel verlängern kann. Erstmal in zwei Teile trennen...

Dann vielleicht mit Polystyrol verlängern?

Ne, das hält nicht. Durch die schnellen Bewegungen löst sich der Kleber wieder. Ich habe daher mit "Bruchflieger" Daniel Schröter (www.modellbau-mit-cnc.de) Kontakt aufgenommen, der mir neue Hebel gefräst hat.

Schaut schon ganz gut aus.

Nun habe ich mich entschieden die neue Reinigungsanlage gleich auf ein Modul zu bauen, so dass sie ins Arrangement eingebaut wird und die Fahrzeug im vorbei fahren gereinigt werden. Das ganze wird als abstraktes Modul entstehen und zwischen Übergangsmodul und Fiddle-Yard eingebaut, so dass es keinen landschaftlichen Bruch gibt.

Der Modulkasten ist fertig und 320 mm lang, genauso wie das Übergangsmodul zum Fiddle-Yard, so dass die beiden Teile stapelbar für den Transport verpackt werden können. Mit einer Oberfräse habe ich die Aussparung für das Reinigungsgleis gefräst, da das Gleis bedingt durch die Bettung höher ist als normales Tillig Gleis.

Die Deckfläche wird im hellen Grau angestrichen.

Die Anschlussleitungen des Motors werden durch ein Loch unters Modul geführt.

Für die Einstellung der Intensität (also der Motordrehzahl) habe ich ein Potentiometer eingebaut.

Mit Tillig Gleis an den Enden schaut das Werk schon mal so aus:

Die Abdeckung für den Motor wird an der Unterseite etwas plan geschliffen.

Dann kann sie aufgesetzt werden. Dies geschieht unter eingeschaltetem Motor, um die perfekte Positionierung herauszufinden. Anschließend wird die Abdeckung festgeschraubt.

Zeit für die Elektrik. Eigentlich nichts aufwendiges. Ganz normale Bahnstromversorgung und parallel dazu ein Gleichrichter sowie ein nachgeschalteter Spannungsregler, um die Drehzahl des Motors einzustellen. Das Potentiometer auf der Platine wurde ausgelötet und das ins Modul eingelassene Potentiometer angeschlossen.

Hier ein detailliertes Bild des Spannungsreglers.

Mit einem zweipoligen Schalter kann zwischen interner (Schienenspannung) und externer Spannungsversorgung umgeschaltet werden.

Damit das Reinigungsgleis theoretisch auch ohne Verwendung im Arrangement "lose" verwendet werden kann, habe ich eine Steckverbindung mit einem Kabel mit Krokodilklemmen vorgesehen, so dass man das Modul auch damit irgendwo anschließen könnte.

Am Potentiometer habe ich noch eine Beschriftung angebracht.

Und so schaut das gute Stück fertig aus:

Es gibt übrigens im Vertrieb von Noch eine Radreinigungsanlage, die allerdings rein statisch funktioniert. Sie hat zwei Filze und die Räder reinigen sich durch die Drehung. Folglich werden Wagenräder nicht gereinigt. Prinzipiell ok, aber nichts weltbewegendes. Und sehr gut ist der Effekt auch nicht, zu mal die Fahrzeuge eine gewisse Kraft aufwenden zu müssen, da es einen gewissen Anpressdruck auf die Filze benötigt, um die Räder vernünftig zu reinigen.