Umbau des Märklin Bahnübergangs mit elektrischem Antrieb

Zuerst möchte ich das Funktionsprinzip des Märklin Spur 1 Bahnübergangs 59950 erläutern. Der Bahnübergang funktioniert mit einem Hebel. Fährt der Zug über das Gleis, drückt er mit seinem Gewicht das Gleis und somit auch die Eisenstange runter. Über einen Drehpunkt wird die Eisenstange auf der anderen Seite angehoben und drückt die Schranke nach oben. Wieder mit einem Hebel schließt sich somit die andere Seite.

Die Bodenplatte:

Die Innenseite und der Hebel des Bahnübergang:

Soweit alles OK, nur es sieht sehr unrealistisch aus, wenn sich die Schranken erst schließen, wenn schon die halbe Lok den Bahnübergang passiert hat. Deswegen ist es mein Ziel, die Schranken mit einem elektrischen Antrieb zu versehen. Dazu sind einige Umbauarbeiten notwendig:

Der Antrieb kann zwar auch Oberflur angebracht werden, aber ich entschied mich optisch auf Unterflur. Für "Heimbahner" kein Problem, für Gartenbahner schon mehr. Denn wo Unterflur, ist Erde. Also muss erstmal eine Kiste gebastelt werden, in die der Antrieb eingebaut werden kann. Die sieht dann so aus (noch eine Seite und Dach offen):

Wie man sieht, wurde die Mechanik schon geändert, der Metallhebel ist jetzt in die Kiste gewandert. Dazu will ich nun das Funktionsprinzip anhand einer Skizze erläutern.

Der Grundaufbau besteht aus dem vorhandenen Metallhebel, der die beiden Schranken miteinander verbindet. Er ist an der Holzkiste beweglich gelagert. Der Stellhebel verläuft von der Schranke zum Metallhebel und ist dort ebenfalls beweglich gelagert. Das Ruderhorn wird mit einem Stellhebel versehen, welcher mit dem Metallhebel beweglich verbunden wird.

Das Servo habe ich mit zwei Holzklötzchen mit der Holzkiste verschraubt und mit einem Draht eine Verbindung zwischen Ruderhorn und Metallhebel hergestellt.

Als Decoder kommt der ESU SwitchPilot zum Einsatz. An einen der beiden Servoausgänge wird logischerweise das Servo für den Schrankenantrieb angeschlossen. An den Schaltausgang 1 das Blinklichtüberwachungssignal für die eine Richtung, an den Schaltausgang 2 das Blinklichtüberwachungssignal für die andere Richtung, an den Schaltausgang 3 die beiden Andreaskreuze und an den Schaltausgang 4 der Triggereingang für das Soundmodul.

Das Soundmodul stammt von "Lange EDV - Systeme". Das typische Läuten des Bahnübergangs wurde auf eine SD Karte kopiert und wird solange der Eingang getriggert wird abgespielt. Die eigentliche Soundsequenz ist nur eine Sekunde lang. Da ich den Sound von einem Youtube Video kopiert habe, kann ich ihn hier nicht zum Download anbieten.

Für die Spannungsversorgung kommt ein Spannungsregler mit einem vorgeschalteten Brückengleichrichter zum Einsatz.

Es wird ein Lautsprecher von Visaton eingebaut, der durch eine Öffnung an der Seite beschallen kann.

Da der Bahnübergang abnehmbar sein muss, wird mit einer Miniatursteckverbindung für die Trennbarkeit der Kabel für die Blinklichtüberwachungssignale gesorgt. Die Bahnstromversorgung ist direkt ans Gleis angelötet.

Nun konnte der Bahnübergang eingebaut werden.

Damit man den Bahnübergang problemlos aus dem Erdreich herausnehmen kann, wurde noch eine Metallbox anfertigen lassen. Außerdem wurde die Messingplatte lackiert und die Andreaskreuze installiert.

Abschließend habe ich noch ein Blinklichtüberwachungssignal gebaut.