versteckte ESU Funktionen

Als großer Freund von ESU Decodern, habe ich durch einige Quellen weitere Funktionen für ESU Decoder ausfindig machen können, die nicht in der Anleitung gelistet oder nicht auf Anhieb zu finden sind.

automatisches Einmessen mit LokPilot 4

Der LokPilot 4 unterstützt die Funktion "automatisches Einmessen". Dabei fährt die Lok etwa 2 Sekunden lang mit Vollgas und der Decoder ermittelt die passenden Motorparameter. Es klingt komisch, aber das funktioniert sehr gut und bisher konnte ich damit nur positive Ergebnisse erreichen. Die Lok fährt danach viel besser.

Programmierung:

1. in CV 54 "0" schreiben
2. F1 einschalten
3. Die Lok rast 2 Sekunden mit Vollgas (ausreichende Fahrstrecke in der Ebene bereit halten)
4. F1 ausschalten

Ergebnis:

Die CVs 51, 52, 53, 54 und 55 werden geändert.

ABC mit LokPilot 4

Seit Version 4 unterstützt der LokPilot das Lenz ABC Bremssystem.

Programmierung:

CV Wert Bezeichnung
27 0, 1 0 = ABC Bremsen, Spannung an rechter Seite größer
1 = ABC Bremsen, Spannung an linker Seite größer
123 1-255 Geschwindigkeit im La-Abschnitt
253 0-255 Dauer, bis Bremsung einsetzt
254 0-255 Länge des Bremswegs

Decoderlock mit LokPilot 4

Wenn man zwei (oder mehr) Decoder in ein Fahrzeug einbaut oder eine Doppeltraktion mit zwei Decodern gleicher Adresse betreibt, hat man bei der Programmierung das Problem, dass sich ein Decoder nicht separat programmieren lässt. Dies lässt sich mit dem Decoderlock beheben. Dabei kommen Decoder IDs zugewiesen und eine Programmierung ist nur möglich, wenn ID (CV 16) und CV 15 übereinstimmen.

Programmierung:

1. In CV 16 für jeden Decoder unterschiedliche Werte schreiben (von 0 bis 7)
2. Bei CV 124 Bit 1 setzen (Decoderlock eingeschaltet)
3. Zum Programmieren in CV 15 den Wert aus CV 16 schreiben (Programmierung nur möglich wenn CV 15 = CV 16)

6 verstärkte Ausgänge am LokSound 4

Neue LokSound 4 Decoder (ausgenommen ist die mtc Version) besitzen bereits 6 verstärkte Ausgänge. Also Aux 3 und 4 sind bei dieser Verion auch sofort nutzbar und an folgenden Pins abgreifbar:

9 verstärkte Ausgänge am LokPilot 4 DCC PluX 22

Der neue LokPilot 4 DCC PluX 22 (und nur dieser!) besitzt ab Werk 9 verstärkte Funktionsausgänge, die über die Schnittstelle erreichbar sind.

Stromabschaltung mit SwitchPilot Servo

Bei Servos ist es manchmal sinnvoll den Strom abzuschalten, denn sonst regelt das Servo kontinuierlich die Stellung nach und es fließt ein Strom, der den Decoder (insbesondere den Spannungsregler) sehr warm werden lässt. Wird die Abschaltung aktiviert, so wird die Signalleitung auf GND gelegt, das Servo erkennt dies und schaltet sich ab.

Programmierung:

CV Wert Bezeichnung
50 0-3 Bit 0 = Servo erst nach einem empfangenen Kommando einschalten
Bit 1 = Servo nach Erreichen der Endstellung abschalten

Spielereien mit dem LokProgrammer (für Decoder der 4. Generation)

Weiter geht es mit ein paar Spielereien am LokProgrammer. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit diese Funktionen über die CV Programmierung zu generieren, aber da ich den Programmer besitze, habe und werde ich mich damit nicht beschäftigen. Denn mittlerweile ist die Programmierung so komplex, da kommt man um den Programmer fast gar nicht herum.

zwei Funktionen für einen Ausgang

Mit Decodern der 4. Generation ist es möglich einem Funktionsausgang zwei verschiedene Funktionen zu zuweisen. Beispielsweise wird der Ausgang einmal gedimmt eingeschaltet (normales Spitzensignal) und einmal in voller Helligkeit (Fernscheinwerfer). Hiermit ist es also möglich Fernscheinwerfer zu erzeugen, ohne separate LEDs respektive Ausgang zu verwenden. Bisher können Licht vorne, Licht hinten, Aux 1 und Aux 2 zwei Funktionen aktivieren, alle weiteren Ausgänge können nur mit einer FUnktion beschrieben werden.

Erkennbar ist die zweite Funktion an der eckigen Klammer die entweder eine [1] oder [2] enthält. Weiterhin ist es auch möglich den Ausgängen Namen zu geben. Dies ist später für das function mapping einfacher.

Man sollte auch die Auswahlliste für die Funktionsausgänge beachten. Hier kann man viele Spielereien generieren, wie z.B. eine Feuerbüchse, Blinklicht oder Kupplung. Eine lustige Funktion für Innenbeleuchtungen ist "Neonlicht". Beim Einschalten des Ausgangs flackert die Beleuchtung mehrmals, bis sie eine konstante Helligkeit erreicht hat - eben wie eine echte Leuchtstoffröhre.

beliebiges function mapping

Ebenfalls mit Decodern der 4. Generation ist es möglich, die Bedingungen für das function mapping beliebig zu konfigurieren. Um es mal einfach zu erklären: Normalerweise schaut eine Standardbedingung so aus: Wenn Fahrtrichtung vorwärts und F0 aktiviert, dann schalte Ausgang Licht vorne ein. Mit Decodern der 4. Generation können die Bedingungen aber frei zusamengestellt werden und auch Eingänge invertiert werden. Soll heißen ich könnte solch eine Bedingung erstellen: Wenn Fahrtrichtung vorwärts, Lok fährt, F2 eingeschaltet und F4 ausgeschaltet, dann schalte Aux 2 ein. Natürlich können auch mehrere Funktionasugänge gleichzeitig mit einer Bedingung verknüpft werden. Also diese Bedingung könnte nicht nur Aux 2 einschalten, sondern gleichzeitig auch Aux 4 als Beispiel.

Als Beispiel dient hier ein Triebkopf meines TGvs. Ich habe ihn so programmiert, dass mit F0 der normale Lichtwechsel geschaltet wird. Über F5 können die Fernscheinwerfer aktiviert werden und über F6 kann das obere Spitzensignal abgeschaltet werden (hierzu ist es erforderlich, dass das obere Spitzensignal an einen eigenen Ausgang angeschlossen wird).

Hier noch ein Beispiel für die Programmierung eines Triebwagens. Dabei wird mit F0 der Lichtwechsel auf Seite 1 und mit F1 der Lichtwechsel auf Seite 2 eingeschaltet. Mit F2 wird auf beiden Seiten das rote Schlusslicht aktiviert (Triebwagen abgestellt). Mit F5 bzw. F6 wird dauerhaft das weiße Spitzensignal (getrennt für beide Seiten) eingeschaltet. Höchste Priorität hat das weiße Spitzensignal. Sollte dies nicht aktiviert sein leuchten die roten Schlusslichter. Sollten auch die nicht aktiviert sein, leuchtet der normale Lichtwechsel. Dies hat einen einfachen Grund: Im normalen Betrieb wird lediglich der Lichtwechsel über F0 und F1 eingeschaltet. Möchte ich den Triebwagen abstellen, muss ich für die Aktivierung der roten Schlusslichter über F2 nicht F0 und F1 ausschalten, denn F2 hat höhere Priorität und wird vorrangig aktiviert.

Dimmen des Lichtes bei Soundstart

Auch ein Dimmen des Lichtes bei Soundstart, um die belastete Fahrzeugbatterie zu simulieren, lässt sich programmieren. Allerdings ist dies etwas aufwendiger, weil der Startsound zerlegt werden muss. Dies kann man z.B. mit dem Programm Audacity vornehmen. Zunächst muss der Sound im LokProgrammer abgespielt und aufgezeichnet werden, da man sich die einzelnen Soundsequenzen leider nicht einzeln herunterladen kann. Der Abschnitt, in dem das Licht gedimmt werden soll, muss ausgeschnitten und einzeln abgespeichert werden. Der Abschnitt davor und danach folglich auch, so dass man am Ende drei Startsoundsequenzen erhält.

Im LokProgrammer werden die drei Startsequenzen in drei Container gepackt und aneinandergereiht. Der mittlere Container, bei dessen Abspielung das Licht gedimmt werden soll, wird mit der logischen Funktion "Dimmer" belegt. Das bedeutet, dass alle Lichtausgänge, die ebenfalls einen Haken bei "Dimmer" haben, dann gedimmt werden.

Bei den betreffenden Funktionsausgängen wird die Zusatzfunktion "Abdimmen" angeklickt.