Bau einer Innenbeleuchtung

 

Hier will ich erklären, wie man mit einfachsten Mitteln eine Innenbeleuchtung bauen kann. Es gibt zwar fertige Innenbeleuchtungen, doch kosten diese mindestens doppelt so viel wie eine Eigenbauinnenbeleuchtung.

 

Als Beispiel für den Bau einer Innenbeleuchtung nehme ich einen Standard Märklin Personenwagen.

 

Damit das ganze Gebilde Strom bekommt muss man Mittelschleifer und Radschleifer anbringen. Ich habe noch Schleifer von fertigen Märklin Innenbeleuchtungen gehabt. Notfalls einfach das Zeugs selber basteln und Flüsterschleifer von Roco kaufen. Oder vielleicht mal direkt bei Märklin nachfragen oder bei Ebay schauen. Ich mache es immer so, dass ein Wagen an beiden Drehgestellen Radschleifer bekommt und an einem Drehgestell zusätzlich noch den Mittelschleifer.

 

 

 

Nun öffnet man den Wagen, damit man die Länge der Leiterplatte bestimmen kann. Die Leiterplatte ist eine Bastelleiterplatte von Conrad (Art.-Nr. 529594).

 

 

Dort wo eine LED hinkommen soll, mach ich mir Lötzinnkleckse auf die Leiterplatte. Wohin eine LED kommt, dass bestimme ich so: In jedes Abteil soll eine LED hineinleuchten. In den WC Raum muss keine reinleuchten. Im Türraum soll auch eine LED sein.

 

 

Als LED kommen weiße PLCC 2 LEDs zum Einsatz. Ich nehme nun eine LED in meinen Griffel und lege sie auf die Leiterplatte, bis sie am Lötklecks anliegt. Dann nehme ich den Lötkolben und löte sie fest.

 

 

Nun nehme ich Lötzinn und Lötkolben und löte die LED auf der anderen Seite fest. Da das Lot auf der 1. Seite nicht so gut gelungen ist, weil dort kein Flussmittel auf die LED kam, nehme ich hier nochmal den Lötkolben und Lötzinn und löte nochmal nach.

 

 

Nun müssen die restlichen LEDs nach dieser Methode angebracht werden. Aufgepasst, dass alle LEDs die selbe Position haben. Also die abgeflachten Ecken auf dem Gehäuse müssen alle in eine Richtung zeigen.

 

Schließlich sieht es dann so aus:

 

 

Damit ich die Innenbeleuchtung schalten kann, brauche ich einen Funktionsdecoder. Diesen löte ich auf die Leiterplatte, in dem ich die Anschlusspins mit den Lötaugen auf der Leiterplatte verlöte. Wenn man zwei oder vier Pins anlötet langt das. Der Chip hält. Die restlichen Pins werden normal mit Kabeln angeschlossen.

 

 

Der Platz muss natürlich gut bedacht werden. Bei mir liegt der Decoder im Toilettenraum.

 

 

Schließlich beginnt das verkabeln. Manche halten es für kompliziert, obwohl es ganz einfach ist:

Die beiden Masseschleifer werden mit Kabeln auf der Platine verbunden und zum Decoder geführt und an den Pin für das Gleis angeschlossen. Der Mittelschleifer wird ebenfalls mit einem Kabel mit dem Decoder verbunden und an Pin für den Mittelleiter angeschlossen. Schließlich geht es ans Verkabeln der LEDs. Man unterteilt die LEDs in ein paar Reihenschaltungen. Normalerweise sollen in einer Reihenschaltung maximal 4-5 LEDs sein. Da ich 12 LEDs verbaut habe kann ich so 3 Reihenschaltungen zu je 4 LEDs aufbauen. 4 LEDs werden mit Lötzinn verbunden und an das Ende der Kette kommt auf eine Seite ein Widerstand (1500 Ohm, Conrad Art.-Nr. 405272). An die andere Seite der Kette kommt ein Kabel. An den Widerstand auch. Nun hat man 2 Kabel, welche man mit dem Decoder verbinden muss (Rückleiter und Funktionsausgang). Da die LEDs gepolt sind ist die Polung hier wichtig. Also wenn die LEDs nicht leuchten, dann einfach Anschlussleitung vertauschen und nochmal probieren. Die LEDs gehen nicht kaputt wenn sie verkehrt herum gepolt sind. Diese Grafik soll beim Verstehen helfen:

 

 

Und so sieht es fertig aus (noch etwas ungeordnet):

 

 

Damit die Leiterplatte hält habe ich auf sie einen Metalldraht aufgelötet. Diesen habe ich mit einem Messingteil verbunden, welches eigentlich die Verbindung zur stromführenden Kupplung herstellen soll.

 

 

Und nach ein bisschen Arbeit sieht der Wagen so aus:

 

 

 

 

 

Nach ein bisschen mehr Arbeit sind schon zwei Wagen fertig.

 

 

 

Nun ist es aber Blödsinn für jeden Wagen eine eigene Stromaufnahme einzurichten und noch einen Decoder zu integrieren. Daher habe ich die Wagen mit Miniatursteckerverbindungen ausgestattet (Pluspol, Innenbeleuchtung, Schlusslicht). Eine stromführende Kupplung ist mir dann doch zu teuer und da ich bei 2 Wagenverbänden so eine habe, sehe ich, dass der Kontakt nicht immer sicher ist und oft längere Ausfälle von Innenbeleuchtungen in einzelnen Wagen vorliegen. So eine Steckerverbindung ist im Kontakt sehr sicher.

 

 

 

Diese Innenbeleuchtungen kann man natürlich auch woanders einbauen. Beispiele sind Omnibusse, Kirmesbuden, Straßenbahnen und so weiter. Das einzige was jetzt noch im Wagen fehlt sind Fahrgäste, aber die werden auch nicht lange auf sich warten müssen, die Kibri Packung liegt schon bereit.

 

Die Bastelarbeiten gehen auf eigene Gefahr! Für Schäden übernehme ich keine Haftung!

 

Und nun: Viel Spaß beim ausleuchten der Wagen oder sitzen ihre Figuren im Dunkeln?