BR 650 (Stadler RS1) von Roco
Roco hat mit dem RS1 ein qualitativ ausgezeichnetes Fahrzeug auf den Markt gebracht, das sich zudem preislich in einem
sehr guten Rahmen befindet. Ich habe bei ebay günstig die WEG Version "Tälesbahn" ersteigert. Dieses Modell gibt es
allerdings nur in DC Ausführung. Daher ist ein Umbau auf AC notwendig. Ich habe mich jedoch dazu entschieden ein
Mehrsystemfahrzeug zu bauen. Dieses kann sowohl auf DC als auch AC Gleisen fahren. Grund ist der, dass ich das
RS1 gerne auch mit zu Forumbahn Treffen nehmen möchte.
Um den Triebwagen zu öffnen muss das Dach abgespreizt werden.
Es befindet sich eine Hautplatine mit Schnittstelle im vorderen Fahrgastraum. Allerdings stört mich diese in Bezug auf
den Einbau einer Innenbeleuchtung.
Da ich sowieso lieber direkt verkabele und auf die Schnittstelle keinen Wert lege, habe ich mich dazu entschieden einen
Teil der Platine abzusägen. Es bleibt nur der Teil mit der LED fürs obere Spitzensignal erhalten.
Roco hat mal wieder nur kaltweiße LEDs verbaut. Ich weiß nicht warum, an den Kosten kann es wohl kaum liegen, denn warmweiße
LEDs bekommt man mittlerweile ebenso günstig wie kaltweiße LEDs. Also müssen die schwarzen Abgrenzungen ausgeklipst und
die LEDs getauscht werden. Alles eine Sache von paar Minuten, aber es nervt einfach.
Für den Schleifer hat Roco schon perfekt vorgesorgt. Ich denke, dass es deshalb so wenig RS1 in AC Ausführung gibt (manche
Versionen sind nur in DC erhältlich), weil ein Umbau auf AC kein Hexenwerk ist.
Damit der Schleifer schnell demontierbar ist, wird ein Kontaktblech eingelegt, so dass der Schleifer später nur angeschraubt
werden muss.
Das zusätzliche Schleiferkabel zu verlegen ist aber gar nicht so einfach. Das RS1 muss dazu fast komplett zerlegt werden. Die
Inneneinrichtung muss ausgeklipst werden, dazu müssen auch Schrauben im Bereich der Motorhalterung und an den Stirnseiten gelöst
werden. Erst dann kann das zusätzliche Kabel in den vorgesehenen Rillen im Chassis eingelegt werden und die Inneneinrichtung
wieder aufgesetzt werden.
Für die Innenbeleuchtung greife ich in altbewährter Weise zu einem gekürzten LED Streifenband auf eine 1 mm Polystyrolplatte
aufgeklebt. Der ESU LokPilot kann auch gleich auf die Beleuchtung geklebt werden, so stört er nicht im Fahrgastraum.
Um eine Mehrsystembetrieb zu gewährleisten muss eine Radseite umpolbar sein, sie wird entweder auf "rot" oder "schwarz"
(nach DCC Norm) gelegt. Dies geschieht mit Hilfe eines Schalters. Ursprünglich wollte ich ihm am Wagenboden einsetzen, doch
dort fand ich keine geeigneten Platz im Metallchassis und zusätzliche Drähte hätten gezogen werden müssen. So entschied ich
mich dazu den Schalter unter eine abnehmbare Dachluke zu setzen.
Die Platinen für das Spitzensignal müssen nun an den Decoder angeschlossen werden. Es gilt zu beachten, dass sich die Widerstände
bereits auf den Platinen befinden, daher können die Funktionsausgänge direkt an die Lötpads gelötet werden. Lediglich für die
obere LED auf der Seite mit der abgetrennten Platine fehlt nun ein Widerstand, dieser befindet sich eben auf der anderen
Platinenseite. Hierzu setzt man einfach einen SMD Widerstand wieder ein und verlötet ihn direkt mit dem Funktionsausgang am
Anschlusspin der Platine. Da die Leiterbahn der LED abgetrennt wurde muss der Lack von der Platine etwas abgeschliffen werden,
damit man dort den anderen Anschluss den neu eingesetzten Widerstands anlöten kann.
Auf der anderen Seite geht das etwas einfacher, da hier kein Widerstand und keine Leiterbahn abgetrennt wurde, die Platine
befindet sich ja im Originalzustand.
So schaut das Werk nach etwa 2 Stunden Arbeit aus.
Wie man sieht, ist auch ein Aux 34 Verstärker eingebaut, damit ich das Licht auf jeder Seite getrennt schalten und zusätzlich
noch die Innenbeleuchtung aktivieren kann.
Unter der Dachluke befindet sich der Schalter. Damit man diese etwas leichter entnehmen kann, habe ich die Stecknippel etwas gekürzt
und fein geschliffen. Mit einem guten Fingernabel bekommt man die Klappe auf. Da die Umschaltung zwischen DC und AC nicht permanent
erfolgt, sondern vielleicht ein oder zwei mal im Jahr, ist diese Lösung durchaus akzeptabel.
Natürlich müssen auch noch Fahrgäste im RS1 Platz nehmen.
Und ein Triebfahrzeugführer darf auch nicht fehlen.
Sogar an die halb abgetrennten Sitze neben dem Motor konnte ich ein paar schmächtige Fahrgäste platzieren.
Für den Betrieb auf meiner Heimanlage ist natürlich der Schleifer nicht zu vergessen. Er wird einfach angeschraubt, damit ist die
Sache erledigt.
Danke der warmweißen LEDs ergibt sich nun ein vorbildgetreuer Lichtwechsel.
Und so schaut das Fahrzeug im Fahrgastbetrieb aus.
Zum Betrieb auf Märklin Gleisen möchte ich hinzufügen, dass das Fahrzeug nicht entgleisungsfrei alle Weichen nimmt. Es gibt
Probleme bei schlanken Weichen, Bogenweichen, Dreiwegweichen und teilweise auch auf normalen Weichen. Es empfiehlt sich
also durchaus das Radsatzinnenmaß zu verkleinern. Es gibt aber durchaus einen Mittelwert, der es erlaubt auf DC und AC
Gleisen zu fahren.
Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der
Bildergalerie.
Der Umbau folgt auf eigene Gefahr! Ich übernehme keine Haftung bei Schäden!