Taurus von Piko
Am Hobby Piko Taurus der ersten Generation gibt es einiges zu verbessern. Er war das erste Hobbymodell von Piko mit einer sehr großen
Auflage und noch recht spartanisch ausgestattet. Das doch sehr spielzeughafte Erscheinungsbild lässt sich nicht abstreiten. Folgende
Punkte möchte ich in diesem Umbaubericht behandeln:
- Decoderumbau
- Einbau eines Lichtwechsels mit LEDs
- Einbau einer Führerstandsbeleuchtung
- Austausch der Radsätze (bedruckte anstelle von unbedruckten)
- Austausch der Stromabnehmer (Sommerfeldt anstelle von Piko)
- Haltestangen und Türgriffe mit silbernem Edding bemalen
- weichere Rückstellfeder für die Kupplung
Zuerst steht der Einbau einer Führerstandsbeleuchtung an, da sich der Führerstand nach dem Einbau der LEDs für den Lichtwechsel
nicht mehr so einfach abnehmen lässt. Als Leuchtmittel kommt je Führerstand eine weiße 1206er SMD LED zum Einsatz.
Danach kann man sich dem Lichtwechsel widmen. Die Glühbirnen strahlen zwar ein vorbildlich warmes Licht aus, aber es fehlen eben die
roten Schlusslichter. Da der Lichtleiter jedoch entfernt werden muss (damit das rote Licht nicht in das obere Stirnlicht hineinstrahlt)
wird auch gleich die Glühbirne entfernt. Daher kommen nun ausschließlich LEDs zum Einsatz. Ich habe mich für SMD LEDs der Baugröße
0603 entschieden. Diese passen perfekt.
Die LEDs werden mit UHU Kleber hinter die Lichtausgänge geklebt und verdrahtet.
Nun kann alles verkabelt werden. Der neue Decoder - ein ESU LokPilot 3 - wird direkt im Dach mit Doppelklebeband fixiert. Auf jeder
Seite findet eine Lochrasterplatine Platz, auf der drei Widerstände für Führerstandsbeleuchtung, Licht weiß und Licht rot aufgelötet
sind. Des weiteren wurde ein Verstärker für die Funktionsausgänge 3 und 4 des LokPilot eingebaut, damit die Führerstandsbeleuchtung
angeschlossen werden kann.
An der eigentlichen Hauptplatine sind nur noch die vier Litzen für Motor und Gleisanschluss angelötet.
Eine Demonstration der neuen Lichtfunktionen:
Weiße Frontbeleuchtung:
Rote Schlusslichter:
Führerstandsbeleuchtung:
Nun ging es den Radsätzen an den Kragen. Da in der ersten Serie noch unbedruckte Radsätze verbaut wurden, empfiehlt es sich zu den
Tauschradsätzen von Piko zu greifen. Die Art.-Nr. für einen Radsatz ohne Haftreifen ist 56171 und die Art.-Nr. für einen Radsatz mit
Haftreifen ist 56172.
Auch die Stromabnehmer sehen sehr billig aus, aber Gott sei Dank gibt es Sommerfeldt. Unter der Art.-Nr. 797 kann man für ca. 15 €
ein Paar passende neue Stromabnehmer erwerben. Die beiden Piko Stromabnehmer, befestigt mit einer Schraube, werden ausgebaut und
die Sommerfeldt Pendants eingebaut.
Die vorletzte Umbauaktion betrifft die Griffstangen. Da es mir zu aufwendig wäre, die angespritzten Stangen zu entfernen und gegen
gebogenen Draht zu ersetzen, habe ich der Einfachheit halber die Griffstangen und auch Türgriffe mit einem silbernen 0,8 mm starken
Edding Lackstift bemalt.
Nun folgt die letzte Umbauaktion: Die Kupplungen. Es gibt da nämlich ein Problem: Die Kupplung hat erstens eine so harte
Rückstellfeder, dass es einige Wagen aus den Gleisen drückt. Das ist natürlich bei Modellbahnen mit großen Radien nicht der
Fall, aber gerade bei wenig Platz und somit engen Radien ein großes Problem. Zum Zweiten verhaken sich beim Betrieb mit
Kurzkupplungen in Bögen die Puffer. Die Abhilfe:
1. Es werden die harten Rückstellfedern abgezwickt
2. Die ursprüngliche Bügelkupplung wird gegen eine Kurzkupplung ersetzt
3. Die Kupplung darf nicht komplett in den NEM Schacht gesetzt werden
4. Es muss eine "weiche" Rückstellmechanik konstruiert werden
Nach langem überlegen, wie man eine "weiche" Rückstellfeder konstruieren könnte, bin ich schließlich auf eine Idee gekommen.
Ein normales Gummiband, wie man es aus dem Haushalt kennt, wird mit Sekundenkleber auf der Kupplung fixiert. Die beiden Enden
werden am Schneepflug befestigt. Der Gummi soll dabei nicht gespannt sein, sondern eher locker durchhängen. Nach dem Aushärten
des Sekundenklebers kann man die Kupplung in ihre beiden Endpositionen bringen und wird merken, dass sie sehr gut zurückfedert.
Nun habe ich den farbigen Gummi schwarz gefärbt. Gute Ergebnisse erreichte ich mit einem schwarzen Edding.
Beim Ausschwenken der Kupplung könnte der Gummi auch an Bremsschläuche erinnern.
Um das Problem des Kupplungsverhakens zu umgehen, wird die Kupplung nicht ganz in den Schacht gesetzt. Dazu wird sie mit
Plastikkleber fixiert. Ich habe ca. 2 mm bis zum vollständigen Einrasten der Kupplung frei gelassen, somit hat die Kupplung
im Bogen mehr Spielraum.
Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der
Bildergalerie.
Der Umbau folgt auf eigene Gefahr! Ich übernehme keine Haftung bei Schäden!