Variobahn von Halling

Wie auch der NGT8 wird die Variobahn mit vielen Lichtfunktionen zugerüstet und digitalisiert. Vorher steht aber noch ein anderer wichtiger Umbau an: Mit nur einem Zweiachsantrieb kommt das Fahrzeug meine Straßenbahnsteigung nicht hinauf. Daher ist es notwendig einen zweiten Antrieb einzubauen. Dies geht eigentlich auch gar nicht so schwer, aber gebastelt werden muss trotzdem.

Zunächst muss ein separater Variobahn Antrieb von Halling gekauft werden. Da Halling aber einen sehr vorbildlichen und lobenswerten Ersatzteilservice hat, ist dies kein Problem. Der zusätzliche Antrieb kommt in den hinteren Endwagen und wird auch gleich um das Gegengewicht erleichtert, da es sonst in den Türbereich ragen würde.

Eine kleine Passprobe zeigt, dass der Motor schon mal ohne Probleme in den Endwagen passt.

Nun wird der ursprüngliche antriebslose Endwagen daneben gelegt, so dass ich mir überlegen kann, wie ich beides geschickt verheiraten kann.

Vom antriebslosen Endwagen wird das Ende abgesägt.

Darauf wird die Bestuhlung aufgesetzt.

Die hinteren Arretierungsnoppen müssen etwas abgeschliffen werden...

... da sonst der Antrieb nicht darunter passt.

Schließlich kann der Antrieb, nachdem er knapp hinter der letzten Achse abgesägt wurde, eingeklebt werden, so dass der Endwagenantrieb wie folgt ausschaut:

Nun kann ich mich dem Thema Beleuchtung widmen. Die Variobahn hat fünf Zugzielanzeigen. Je eine an Front und Heck, zwei an der rechten Fahrzeugseite (Endwagen) und eine an der linken Fahrzeugseite (Mittelwagen). Während die Zugzielanzeige am Mittelwagen nur die Liniennummer anzeigt, zeigen alle anderen Zugzielanzeigen auch das Ziel an. Ich habe mir zunächst passende Folien gedruckt.

Die Zugzielanzeige am Mittelwagen besteht aus einer 5 x 5 mm großen Flächen-LED, die übrigen Zugzielanzeigen aus 20 x 5 mm großen Flächen-LEDs.

Für die Front- und Heckanzeige muss die Flächen-LED an der Seite etwas angeschliffen werden, da sie sonst nicht reinpasst.

Die Folie wird auf die Anzeige geklebt und die übrige Fläche schwarz angemalt, da nicht die vollen 20 x 5 bzw. 5 x 5 mm ausgestrahlt werden dürfen. Außerdem wird auch der restliche Anzeiger an den Seiten schwarz angemalt.

Der 5 x 5 mm große Anzeiger kann relativ einfach eingebaut werden.

Wie man sieht ist er etwas zu hoch, daher wird auch hier die untere Seite mit schwarzer Farbe angemalt, damit sie nicht über den Rahmen hinaus leuchtet.

Das nächste Thema sind die Spitzen- und Schlussbeleuchtung sowie die Blinker. Und davon hat die Variobahn eine ganz schöne Menge...

An der Front und am Heck ist die Anordnung der Lichter nach Vioderecherche wie folgt:

Die Front hat oben natürlich noch das dritte Spitzenlicht. Wie man außerdem sieht sind Blinker und rotes Schlusslicht in einer Optik verbaut. Um das zu realisieren habe ich Duo-LEDs gelb/rot verbaut. Was in den inneren Optiken erstrahlt weiß ich nicht. Vielleicht Fernscheinwerfer? Aber ob eine Straßenbahn sowas hat? Bei mir sind daher die Optiken funktionslos.

Nun müssen die Lampen aufgebohrt werden.

Es gibt zusätzlich noch fünf seitliche Blinker, so dass insgesamt je Fahrzeugseite mit Front und Heck sieben Blinklichter erstrahlen. Die Position der seitlichen Blinker habe ich markiert. Sie sind aber auch sehr einfach am Modell zu finden, da Halling die Blinker aufgedruckt hat.

Für die seitlichen Blinker habe ich gewöhnlich 0603er SMD LEDs in gelb verwendet. Ebenso für das Spitzensignal die selbe Baugröße, nur natürlich in Farbe weiß. Für das Schlusslicht und die Blinker an Front und Heck kommen die Duo-LEDs zum Einsatz. Ich habe Front und Heck identisch aufgebaut. Heißt also das Heck kann auch Spitzenlicht und die Front Schlusslicht anzeigen. Keine Ahnung ob das beim Vorbild auch so ist, aber ich dachte mir wenn dem so wäre ist es realisiert. Und wenn nicht muss man es nicht einschalten.

Nun folgt eine kleine Bedrahtungsorgie, zumindest was die Endwagen angeht.

Da die Führerstandstüre etwas im Weg ist (Zugzielanzeiger), muss diese in ihrer Höhe leider gestutzt werden.

Für Fahrstrom und Motor habe ich mal eine Miniatursteckverbindung vorgesehen.

Der Lokdecoder vom Typ Zimo MX630 wandert in das erste Gelenk. Also er sitzt genau über dem Drehpunkt zwischen Frontwagen und zweitem Wagen. In die Ziehharmonika werden zwei Kunststoffplatten eingebaut, die ich grau angemalt habe, um dort den Decoder halten.

Der Decoder ist eingebaut.

Zum nächsten Mittelwagen (also dem ohne Räder) wird lediglich eine zweipolige Verbindung für die Innenbeleuchtung gebaut. Alle anderen Kupferlackdrähte für die Lichtfunktionen werden nach unten geführt.

Dort wartet nämlich eine Verteilerplatine im Wagenboden um die Drähte aufzunehmen. Von hier aus führt ein Kupferlackdraht-Baum zum Mittelwagen und zum letzten Drehpunkt zwischen Endwagen und vorletzten Wagen.

Die Drähte werden nun zum einen am Mittelwagen angeschlossen. Hier müssen neben Innenbeleuchtung auch Zugzielanzeige und Blinker angeschlossen werden.

Am Endwagen endet der Kabelbaum, der vorletzte Wagen bekommt wieder nur zwei Drähte für die Innenbeleuchtung.

Die Drähte werden hier an der Ziehharmonika nach unten geführt. Es ist nämlich darauf zu achten dass sie sorgfältig am Rand vorbeigeführt werden, denn hier drin dreht sich auch der nachgerüstete Motor.

Bevor das ganze Ensemble geschlossen werden kann, werden noch Fahrgäste eingesetzt.

Bei der Menge an Drähten und dem leichten Fahrzeug ist darauf zu achten, dass in den Mittelwagen die Drähte gutes Spiel haben. Sonst lässt sich die Straßenbahn schwer knicken und entgleist. Beim Schließen also darauf achten dass keine Drähte eingeklemmt sind und mit der Hand die Leichtgängigkeit der Drehpunkte testen.

Und so schaut das Modell fertig aus:

Schlusslicht:

Schlusslicht und Blinker gleichzeitig eingeschaltet:

Seitliche Blinker:

Ja der Kunststoff ist sehr durchsichtig, daher sieht man auch Spitzensignal und Schlusslicht durchleuchten. Das lässt sich aber auch mir schwarzer Farbe gar nicht mal so einfach lösen, weil der Kunststoff klar ist und nur von außen lackiert wurde und damit die Lichtöffnungen von innen angestrahlt werden. Aber mich stört es nicht so stark.

Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der Bildergalerie.