Moderner Pendelzug

Für mich als "LED-Junkie", war es natürlich unbedingt notwendig, dass auch der Pendelzug eine Innenbeleuchtung, sowie einen Digitaldecoder zum Schalten der Lichtfunktionen erhält.

Für folgende Hardware habe ich mich entschieden:

Als Decoder kommt wegen des gering vorhandenen Platzes ein Zimo MX681N zum Einsatz. Mittlerweile kann aber auch der ESU LokPilot Fx Micro eingebaut werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes war dieser Decoder jedoch noch nicht erhältlich. Für die elektrische Verbindung zwischen den beiden Wagen sorgt die Krois stromführende dreipolige Kupplung. Die Innenbeleuchtung wird mit den fertigen LED Flexleisten gebaut, dazu sind noch je Wagen zwei Dioden notwendig. Für das Spitzensignal und die Führerstandsbeleuchtung sind vier 0603er warmweiße SMD LEDs von Nöten. Außerdem werden die Kontaktbügel benötigt, die jedem Wagen beiliegen.

Die dreipolige Kupplung überträgt Bahnstrom linke und rechte Schiene sowie den Anschluss für die Innenbeleuchtung. Den Pluspol für die Innenbeleuchtung kann man sich selber basteln, in dem man die Kathoden von zwei Dioden zusammenlötet und mit dem Pluspol der Innenbeleuchtung verbindet und die Anoden an den linken und rechten Radschleifer lötet.

Die Litzen für linken und rechten Radschleifer können direkt am Drehgestell verlötet werden, so dass nur die Leitung für die Innenbeleuchtung ins Wageninnere geführt werden muss.

Das Kabel für die Innenbeleuchtung wird im Mittelwagen an der Platine ohne Schalter an den Pin zwei gelötet. Das Kabel an Pin 2, das die beiden Platinen Hälften verbunden hat, wird entfernt.

Damit keine störenden Kabel im Innenraum rumfliegen kann man die beiliegenden Kontaktbügel verwenden, um eine elektrische Verbindung zur Beleuchtung herzustellen. Im Mittelwagen sind drei Kontaktbügel notwendig: Zwei für die Radschleifer und den daraus resultierenden Pluspol (rechts im Bild) und ein Bügel für den Minuspol vom Decoderausgang (links im Bild). Der einzelne Kontaktbügel zum Schalten der Beleuchtung muss an der Platine mit Kontaktplättchen "R" aufliegen, die keinen Schalter hat!

Neben der Beleuchtung werden Messingplättchen mit doppelseitigem Klebeband befestigt, so dass die Drahtbügel eine Verbindung zum Wagendach herstellen können.

Man sollte übrigens auf jeden Fall die SMD Widerstände tauschen. Ab Werk sind meist 130 oder 150 Ohm Widerstände verbaut. Die Beleuchtung ist damit aber viel zu hell. Ich habe 5,1 kOhm (!) Widerstände eingelötet und selbst damit leuchten die LEDs fast noch zu hell.

Und wenn der Wagen schon offen ist, dann kann man natürlich auch gleich Figuren einsetzen.

Im Steuerwagen muss ähnlich verkabelt werden, aber da noch einen Funktionsausgang frei ist, habe ich mich für eine Führerstandsbeleuchtung entschieden. Somit muss wie im Mittelwagen auch das Kabel der Kupplung an Pin 2 gelötet werden und eine Drahtbrücke zum Pin "M-" (das ist der Decoderausgang) geschaffen werden. An "M+" wird eine Litze für die Führerstandsbeleuchtung gelötet.

Der kleine Zimo Decoder kann nun ganz einfach in die Schnittstelle gesteckt werden. Zum Schutz habe ich etwas Kreppband auf die Platine geklebt.

Wegen der zusätzlichen Führerstandsbeleuchtung müssen nun alle vier Kontaktbügel verwendet werden. Analog zum Mittelwagen werden erst mal die drei Bügel für Schiene rechts/links und Funktionsausgang eingebaut. Nun muss zusätzlich der vierte Bügel für die schaltbare Führerstandsbeleuchtung eingebaut werden. An der Unterseite zur Platine darf aber keine Verbindung zum Kontaktplättchen "L" hergestellt werden. Das ist durchgehend mit dem linken Radschleifer verbunden. Es muss daher vom Bügel isoliert werden. Das freie Kabel vom Pin "M+" wird an diesen Bügel angelötet.

In die Rückwand des Gehäuses werden nun zwei kleine Löcher gebohrt. Mit einem zurechtgebogenen Draht kann die LED so ohne Kleben eingebaut werden.

Gehäuse drauf und schon ist das Werk fertig.

Spitzensignal mit warmweißen LEDs:

Schlusslicht:

Führerstandsbeleuchtung:

Innenbeleuchtung im Mittelwagen:

Und im Steuerwagen:

Ein Modellbahnkollege hat mich noch auf die Idee gebracht funktionsfähige Scharfenbergkupplungen an die Front des Steuerwagens anzubauen. Solche Kupplungen bekommt man bei Modellbau Veit. Unter der Artikelnummer 29011 findet man lange Scharfenbergkupplungen, unter der Artikelnummer 29015 einen Adapter für Bosna Kupplungen. Damit lässt sich dann auch mit normalen Kuppelbolzen an Fahrzeuge mit Bosna Kupplung ankuppeln. Ganz wie beim Vorbild, denn dort haben die Lokomotiven auch Bosna Kupplungen.

Die Scharfenbergkupplung kann recht einfach eingebaut werden. Es ist nur notwendig die Bohrung für die Attrappe abzufräsen und ein neues Loch zu bohren. Die Rückstellfeder kann bequem an den Schneeräumern angedockt werden.

Damit der Zug auch S-Kurven wie einen Gleiswechsler durchfahren kann, ist es notwendig die Schneeräumer minimal abzufräsen, so dass das Kupplungsloch größer wird. Es sind je Seite etwa 1,5 mm Materialentnahme notwendig. Mehr nicht. Dann stößt die Kupplung ohnehin an die Gehäuseunterseite an. Dies reicht aber schon für einen einwandfreien Betrieb über S-Kurven.

So schaut das Ergebnis dann aus:

Der obere Entkupplungsholm sollte abgeschliffen werden, da er die Optik stört. Der untere Holm genügt zum Entkuppeln völlig. Die blanke Messingstelle wird mit matter schwarzer Farbe wieder passend angemalt.

Vorher:

Nachher:

Im selben Zug können auch noch die Kupplungen an den anderen Wagenenden auf Schakus umgebaut werden, denn dort haben die Wagen beim Vorbild auch Schakus. Die Original Kupplungsdeichsel wird daher entfernt.

Um die Kupplung auf die korrekte Höhe zu bringen muss noch ein Distanzstück eingebaut werden. Hier hilft ein Griff in die Bastelkiste.

Knapp vor der Aussparung der Original Kupplungsdeichsel wird ein neues Loch gebohrt. Die Kupplung wird von einer Gewindeschraube gehalten.

Theoretisch hätte es besser ausgeschaut, wenn die Kupplung kürzer gewesen wäre oder weiter hinten sitzen würde. Dann hätte sie aber mit dem Drehgestell bzw. den Rädern kollidiert.

Unterwegs auf den Modulen der Forumbahn.

Weitere Bilder gibt es selbstverständlich in der Bildergalerie.