Bahnfahrt durchs Neckartal

Am 2. Februar 2014 habe ich eine Bahntour durchs Neckartal unternommen. Die Tour umfasste folgenden Streckenlauf: Göppingen - Plochingen - Wendlingen - Kirchheim - Oberlenningen - Kirchheim - Wendlingen - Metzingen - Bad Urach - Metzingen - Reutlingen - Tübingen - Herrenberg - Horb - Tübingen - Hechingen - Balingen - Tübingen - Plochingen - Göppingen. Also richtig viele Strecken innerhalb eines Tages.

Plochingen

Aus Göppingen bin ich um 09:42 mit dem IRE in Plochingen angekommen.

Da an diesem Wochenende Bauarbeiten zwischen Esslingen und Bad Cannstatt statt fanden, endeten wegen der Streckenkapazität die Regionalzüge von und nach Ulm in Plochingen. Daher steht die Quietschie Doppeltraktion nach Ulm an Gleis 3 bereit. Anschluss von und nach Stuttgart bekommt man mit dem RE Tübingen - Stuttgart. Damit die Umsteigezeit ausreicht fährt die RB nach Ulm in Plochingen später ab und die Halte zwischen Plochingen und Göppingen werden durch einen SEV bedient.

Das EG von Plochingen.

Am Hausbahnsteig halten alle Züge aus Ulm Richtung Stuttgart.

Blick Richtung Göppingen.

Blick zum Bahnsteig.

An der Ausfahrt Richtung Esslingen befindet sich eine große Signalbrücke. Gleis 2 ist ein Durchfahrgleis für nicht haltende Züge.

Hinter den Bahnsteiggleisen befinden sich viele Abstellgleise für Güterzüge.

In Plochingen sind die S-Bahnen der S-Bahn Stuttgart beheimatet. Einige Fahrzeuge sind man im Hintergrund. Dort befindet sich auch eine große Fahrzeughalle.

Andere Fahrzeuge stehen hier abgestellt.

Von Plochingen nach Kirchheim bin ich mit der S 1 gefahren. Die Bahnhöfe habe ich in einem Video festgehalten.

Kirchheim (Teck)

In Kirchheim erfolgt Umstieg auf die RB nach Oberlenningen. Die S 1 fährt erst seit Dezember 2009 bis Kirchheim. Davor war in Plochingen Schluss. Für die S-Bahn Anbindung wurde der Abschnitt Plochingen - Kirchheim modernisiert. In Wendlingen befindet sich eine zweigleisige Ausfädelung aus der Hauptstrecke. Die Strecke von Wendlingen nach Kirchheim wurde elektrifiziert und in Kirchheim eine neue Abstellanlage geschaffen, die man hier sieht.

Der Inselbahnsteig ist still gelegt und gesperrt.

Wie man sieht hatte Kirchheim früher noch weitere Gleise.

Die RB nach Oberlenningen endet seit Einführung des S-Bahn Betriebs immer in Kirchheim an Gleis 1.

Da die restlichen Gleise nicht mehr benötigt werden, hat man sich im Zuge des Umbaus einiges einfacher gemacht.

Oberlenningen

Nach der 20 minütigen Fahrt mit dem RegioShuttle hat man den Endpunkt Oberlenningen erreicht.

Oberlenningen ist sicherlich auch für die Modellbahn ein interessantes Bahnhofsvorbild. Die Gleisanlagen sind auch heute noch recht umfangreich, jedoch trotzdem kompakt. Güterverkehr findet sogar heute noch statt. Mehrmals täglich fahren Züge zur Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen und mehrmals wöchentlich zu einem Schrotthändler nach Dettingen. Zum Einsatz kommt BR 294.

Das rechte Gleis ist das Streckengleis Richtung Kirchheim. Das linke Gleis ist ein Ausziehgleis.

Kirchheim (Teck) Süd

Der Bahnhof Kirchheim (Teck) Süd wird nicht mehr bedient. Früher zweigte hier die Strecke nach Weilheim (Teck) ab, sie ist aber still gelegt.

Kirchheim (Teck)

Zurück in Kirchheim lege ich noch ein paar Bilder der östlichen Bahnhofsausfahrt nach.

Wendlingen

Mit der S 1 ging es zurück nach Wendlingen.

Wie man schon sieht: Der Bahnhof erstrahlt im neuen Glanz. Dies liegt vor allem am S-Bahn Ausbau.

Der Gegenzug aus Herrenberg.

Beachtlich ist die enge Kurve nach Wendlingen Richtung Kirchheim.

Wendlingen ist ein Keilbahnhof. Die Bahnsteige der S-Bahn befinden sich etwas weiter nördlich, der Inselbahnsteig für haltende Züge Richtung Tübingen ist südlicher gelegen.

Ausfahrt Richtung Nürtingen.

Gleis 1 wird planmäßig für haltende Züge Richtung Plochingen genutzt, Gleis 2 für Züge Richtung Tübingen. Vereinzelt enden RBs aus Tübingen in Wendlingen, diese wenden an Gleis 3. Es besteht dann guter Anschluss zur S-Bahn.

Hier sieht man recht gut die Ausfädelung für die S-Bahn.

Metzingen

Mit dem RE ging es dann nach Metzingen. Nürtingen - Neuffen bin ich schon mal gefahren, daher konnte ich diese Strecke auslassen.

Blick Richtung Nürtingen.

Blick Richtung Reutlingen.

Auch auf der Ermstalbahn nach Bad Urach kommt ein DB RegioShuttle zum Einsatz.

Bad Urach

In Bad Urach bleibt nur wenig Zeit für Fotos, da nur eine 4 Minuten Wende vorgesehen ist. Allerdings ist die Gleisanlage recht spartanisch, so dass die Zeit ausreicht, um das Nötigste einzufangen. Es gibt nur ein Gleis mit Bahnsteig sowie ein Umfahrgleis.

Streckengleis Richtung Metzingen.

So, das war's auch schon.

Metzingen

Zurück in Metzingen bleibt noch ein wenig Zeit für weitere Bahnhofsbilder.

Das Ausfahrsignal an Gleis 3 besitzt einen Richtungsanzeiger. "T" für Tübingen und "U" für Urach. Alle zwei Stunden werden die Züge nämlich bis Tübingen durchgebunden.

Ich befinde mich nun am nördlichen Bahnhofsende.

Ausfahrt des RE nach Stuttgart von Gleis 2.

Reutlingen

Wieder ein Stückchen weiter... Der RE nach Tübingen hat mich nach Reutlingen gebracht.

Auf dem anderen Gleis stand der zweistündlich verkehrende IRE Aulendorf - Stuttgart mit Zugteil aus Rottenburg bereit. Ich finde den Sound einfach klasse, daher gibt es hierzu mal ein Video.

Auf dem Abstellgleis stand ein Schienenschleifzug.

Das EG vom Bahnsteig aus.

Und von der Straße aus.

Ausfahrt Richtung Tübingen.

Soeben fährt die RB aus Herrenberg nach Plochingen ein. Der Zuglauf ermöglicht es von Herrenberg sowohl mit der S 1 über Stuttgart nach Plochingen zu fahren als auch mit der RB über Tübingen. Diese Tour dauert nur wenige Minuten länger.

Herrenberg

Mit dem RegioShuttle ging es dann von Reutlingen umsteigefrei bis Herrenberg. Dabei befährt man die Ammertalbahn Tübingen - Herrenberg. Diese Strecke bietet einiges Interessantes: Zum einen sind alle Bahnsteigschilder Rot. Zum anderen wurde der Abschnitt Entringen – Herrenberg 1966 außer Betrieb gesetzt. Der Abschnitt Gültstein – Herrenberg wurde sogar ganz aufgegeben und 1973 abgebaut! Also kaum vorstellbar, dass heute Züge unter der Woche im 30 min Takt fahren. Hier kam der Zweckverband ÖPNV im Ammertal (ZÖA) ins Spiel, der 1995 gegründet worden ist. Die Strecke wurde 1996 von der Deutschen Bahn AG gekauft. Die 4,1 km lange Teilstrecke zwischen Gültstein und Herrenberg wurde wieder aufgebaut, so dass der Personenverkehr am 1. August 1999 auf voller Länge reaktiviert werden konnte.

Es begann eine aufwendige Modernisierung. Die Strecke wurde signalisiert und für den Betrieb mit bis zu 100 km/h hergerichtet. In Tübingen West, Pfäffingen und Entringen können Zugkreuzungen vorgenommen werden. Dazu sind die Bahnhöfe zweigleisig ausgebaut. In Entringen findet standardmäßig die Zugkreuzung statt.

Bei der Reaktivierung rechnete man mit 700 Fahrgästen pro Tag. Mittlerweile werden täglich 8000 Fahrgäste gezählt!

Der Bahnhof Herrenberg besitzt einen Inselbahnsteig. Dort halten die S-Bahnen der Linie 1, die hier enden. Von Gleis 1 fahren die REs Richtung Stuttgart, von Gleis 4 Richtung Eutingen. Es gibt noch zwei Stumpfgleise am westlichen Ende. Gleis 102 ist den RBs Richtung Tübingen vorbehalten, Gleis 101 nutzen aus Richtung Eutingen in Herrenberg endende Züge.

Da die Wendezeit in Herrenberg zu knapp wäre, fahren die endenden S-Bahn Züge zur Abstellanlage, warten dort und fahren einen Takt später nach Umsetzen aufs andere Gleis wieder ab.

Ausfahrt der S 1 nach Stuttgart und weiter nach Kirchheim.

Eine interessante Weichenverbindung befindet sich an der nördlichen Ausfahrt.

Die Züge nach Tübingen fahren ausschließlich von Gleis 102 ab.

Die Bereitstellung der nächsten S-Bahn findet über den engen Gleiswechsler statt.

Blick vom westlichen Bahnhofsende Richtung S-Bahn Abstellanlage.

Horb

Von Herrenberg nach Horb brachte mit der RE, der nach Singen weiter fährt.

In Horb besteht Anschluss an die RegioShuttles nach Tübingen sowie auch nach Pforzheim über die "Kulturbahn". Wegen der "krummen" Uhrzeiten der REs und der IC Linie Stuttgart - Zürich (es gibt eben keinen Taktknoten in Horb) fährt die RB nach Tübingen weitgehend im 30/90 min Takt, damit immer ein optimaler Anschluss in Horb gewährleistet werden kann. Die Kulturbahn fährt durchgehend im Stundentakt (im nördlichen Abschnitt wird auf einen Halbstundentakt im Berufsverkehr verdichtet). Alle zwei Stunden wird außerdem die Kulturbahn über Horb nach Tübingen durchgebunden.

Das freut den Bahnnostalgiker: Hier stehen noch Formsignale.

Blick Richtung Eutingen.

Ausfahrt Richtung Eutingen bzw. Tübingen.

Soeben ist der IC nach Stuttgart aus Zürich eingefahren.

Tübingen

Wieder in Tübingen angekommen, bleiben nun über 30 Minuten Zeit für Fotos des Bahnhofs, bis es mit der HzL bis Hechingen weiter geht.

Blick in Richtung Ausfahrt nach Reutlingen.

Das Interessante an Tübingen: Es ist der Endpunkt des E-Netzes aus Stuttgart. Jedoch ist die einzige Linie, welche die Strecke unter Fahrdraht nutzt ist der RE Stuttgart - Tübingen. Alle anderen Züge dieseln nach Tübingen. Alle drei Strecken (nach Sigmaringen, Herrenberg und Horb), die Richtung Süden weg führen, sind nicht elektrifiziert.

Blick Richtung Süden.

Das EG von Tübingen.

Wahnsinn, was da Menschen stehen!

Und alle warten auf die RB aus Herrenberg nach Plochingen.

Der DoSto Express aus Stuttgart ist angekommen.

Das HzL RS1 steht bereit, mit dem fahre ich nun bis Hechingen.

Hechingen

In Hechingen bleibt wieder etwas Zeit für Fotos.

Hier findet außerdem eine Zugkreuzung statt.

Blick Richtung Sigmaringen.

Blick Richtung Tübingen.

Hechingen Landesbahnhof

Das besondere an Hechingen: Es besitzt zwei Bahnhöfe auf unterschiedlichen Höhen. 6 m tiefer und nur wenige Meter süd-westlich liegt der Landesbahnhof. Hier beginnen zwei HzL Strecken. Zum einen Richtung Osten nach Gammertingen und Richtung Westen nach Eyach (ein Bahnhof an der Strecke Tübingen - Horb). Während Züge nach Eyach nur vom Landesbahnhof abfahren können, gibt es am östlichen Bahnhofsende einen Gleiswechsler, der es ermöglicht, dass Züge nach Gammertingen auch vom DB Bahnhof abfahren können.

Am westlichen Ende befindet sich eine recht steile Rampe zur Spitzkehre. Über diese Kehre kann ebenfalls der DB Bahnhof angefahren werden.

Blick Richtung Gammertingen.

Balingen

Mit dem IRE ging es von Hechingen dann weiter nach Balingen. Das ist auch der Endpunkt meiner Tour. Es wird immer dunkler und man könnte ohnehin nichts mehr sehen. Mittlerweile ist es 17:33.

Blick Richtung Hechingen.

Hach, die Kunden sind einfach immer so ehrlich ;-)

Blick Richtung Albstadt-Ebingen.

Die Rückfahrt erfolgte mit der HzL bis Tübingen und von dort mit dem RE nach Plochingen. Nach guten 30 min Aufenthalt brachte mich die RB wieder nach Göppingen, wo ich um 19:58 eintraf.