Zahnradbahn Stuttgart

Von Bietigheim-Bissingen ausgehend habe ich am Mittwoch, den 9. März 2011, eine kleine Sightseeing Tour im Verkehrsverbund Stuttgart unternommen. Mit einem Tagesticket fürs gesamte Netz für 13,50 € ist das wie ich finde relativ preisgünstig. Der komplette Bericht der Fototour kann hier nachgelesen werden.

Ja, Stuttgart hat eine Zahnradbahn! Sie führt von Degerloch zum Marienplatz und was das eigentlich Interessante ist: Es ist eine von nur vier Zahnradbahnen in ganz Deutschland und die einzigste, die im normalen Linienverkehr für nicht touristische Zwecke genutzt wird. Eröffnet wurde die Zacke 1884.

Das Zahnstangensystem ist eine einlamellige, leiterförmige Zahnstange nach dem System Riggenbach in Gleismitte und auf gleicher Höhe mit der Schienenoberkante.

Die Bahn fährt im 15-Minuten Takt. Der Triebwagen ist gerade eingefahren und wird nach kurzem Aufenthalt wieder die Talfahrt antreten. Die drei modernen Triebwagen vom Typ ZT 4 im Design der Stadtbahn wurden 1982 eingeführt, fahren allerdings im Gegensatz zur restlichen Stadtbahn auf Meterspurgleisen statt auf Normalspurgleisen. Auf der bergwärtigen Seite wird immer ein Fahrradwagen mitgeführt.

Die 10-minütige Talfahrt beginnt. Nach der Haltestelle "Zahnradbahnhof" macht die Zacke eine Linkskurve und überquert die "Jahnstraße" und "Karl-Pfaff-Straße".

Nach der Haltestelle "Nägelstraße" beginnt der erste Steigungsabschnitt mit 17,5 %.

Die im Bild ersichtliche Brücke überquert die B 27.

Haltestelle "Haigst".

Nun hat man öfters einen schönen Panoramablick über Stuttgart.

In der Mitte des 2,2 km langen Streckenabschnitts befindet sich der Kreuzungsbahnhof "Wielandshöhe". Man kann den Weichen während des kurzen Haltes sehr schön beim umstellen zusehen. Es gibt zwei Stellbewegungen: Zum einen natürlich die beiden Weichenzungen und zum anderen der Bereich vom Herzstück bis zur Kreuzung des Schienenprofils mit der Zahnstange. Beim Stellen wird für den jeweiligen Abzweig ein Schienenprofil und eine Zahnstange so gestellt, dass der Wagen die Weiche passieren kann. Für den anderen Fahrweg sind in dieser Situation dann die Zahnstange und das Schienenprofil unterbrochen, wie man sieht.

Der andere Triebwagen wartet bereits.

Nach der Haltestelle "Pfaffenweg" kreuzt der Triebwagen den "Pfaffenweg" und die "Alte Weinsteige".

Wir nähern und der Haltestelle "Liststraße".

Hier gibt es nochmal eine Weiche. Geradeaus geht es zum Depot. Dort war früher eigentlich der Endpunkt "Filder-Bhf", wurde aber 1936 zum Marienplatz verlegt, um die Zacke besser mit der Stadtbahn zu verknüpfen. Heute ist dort das Depot mit einer Schiebebühne. Die Betriebsstrecke zum Depot weißt außerdem den steilsten Streckenabschnitt mit 20 % Steigung auf.

Stuttgart - Marienplatz

Der Triebwagen überquert noch die B 14, dann ist der Endpunkt "Marienplatz" erreicht.