Günstige Signale
Signale sind zumindest von der Optik her etwas sehr entscheidendes, leider oft sehr teuer, weswegen darauf
häufig verzichtet wird. Da bei der Königsklasse, der Spur 1, die Preise auch königlich sind - hier kostet ein
einflügliges Signal ca. 115 € - ist es relativ schwer eine größere Menge an Signalen aufzustellen.
Daher musste eine andere Möglichkeit her, um an Signale zu kommen. Ein Signal wurde eigentlich auch schnell
gefunden: Es ist von Playmobil und kostet ein paar Euro. Also nicht der Rede wert. Nun stellte sich doch
schnell die Frage, wie man dem ganzen etwas Bewegung verleiht, denn es vergeht einem schnell die Lust, immer
zu dem jeweiligen Signal hinzulaufen und es zu stellen. Die Lösung ist im Prinzip genauso wie beim Weichenantrieb:
Ein Servo (kostet ca. 5 €) wird von einem
Servodecoder
angesteuert. So wird das Signal zum echten Schnäppchen.
Zuerst stand ich allerdings noch vor einem ganz anderen Problem: Die natürliche Patina. Die Signale standen
nun einige Jahre draußen, das hat sich am Aufkleber für das Mastschild und dem Flügel deutlich zu spüren
gemacht. Die Aufkleber sind natürlich nicht wetterfest, daher blättert das ganze ab.
Daher habe ich die alten Aufkleber abgekratzt und mir auf Fotopapier neue selbstgestaltete Mastschilder
ausgedruckt. Außerdem kann man die Beschriftung (bei Playmobil war es immer ein "A") individuell ändern.
Die Halterung für die "Langsamfahrt mit 60 km/h erwarten"-Tafel habe ich abgesägt, da ich diese nicht brauche.
Und auf die Mastrückseite kommt kein schwarz-weißes Mastschild, nur der Flügel ist schwarz-weiß. Das hat
Playmobil fälschlicherweise nicht bedacht. Die Schilder kann man
hier
(Word) oder
hier
(pdf) downloaden. Nach dem Ausschneiden und aufkleben mit UHU Universalkleber habe ich das Signal mit mattem
Klarlack eingesprüht. Es ist nun zwar auch nicht unbedingt wetterfest, man sollte es also schon zumindest
über Winter wegräumen, aber die Optik ist nun wieder 1A.
Zum Signalbau: Das Signal wird als Bausatz geliefert. Um es für Servo Betrieb tauglich zu machen, müssen
einige Änderungen erfolgen:
1. Im Verlauf des Mastes befinden sich drei Plastiknupsis als Wiederstand, damit der Flügel durch die
fehlende Reibung nicht immer in Hp0 zurückfällt. Diese müssen abgefeilt werden, damit das Servo den
Flügel leichtgängig stellen kann.
2. Der Endanschlag am Flügel muss entfernt werden, damit das Servo ohne Probleme üben den Stellweg
hinausdrehen kann, wenn es mal Probleme in der Kommunikation zwischen Servo und Decoder geben sollte.
3. Der Handstellhebel wird natürlich weggelassen.
4. Ein Plastiknupsi am Mastfuß muss abgefeilt werden, damit man das Signal am Standfuß um 180° drehen
kann. Playmobil hat das Signal so gebaut, dass es nur links vom Gleis aufgestellt werden kann und der
Flügel dann über das Gleis ragt. Das ist aber falsch, denn das Signal steht rechts vom Gleis und der
Flügel zeigt vom Gleis weg.
Das Servo, welches bei Conrad unter der Art.-Nr. 230500 erhältlich ist, wird seitlich am Signalmast
mit Revell Plastikkleber befestigt. Das Ruderhorn wird in den Stelldraht eingehangen, dazu muss
jedoch vorher das Loch der Ruderhorns etwas aufgebohrt werden. Am Stelldraht muss keine Veränderung
vorgenommen werden.
Damit sich das Servo farblich nicht vom Signalmast abhebt, habe ich es mit Revell Farbe grau angemalt.
Vorsicht ist natürlich am Ruderhorn geboten, damit die Farbe nichts verklebt.
Nun ist das Signal einsatzbereit. Es ist natürlich mit der Detaillierung nicht mit einem Märklin
Signal zu vergleichen und ist außerdem viel zu niedrig. Wenn man jedoch den Preisunterschied von
ca. 100 € in Betracht zieht und bedenkt, dass der Einsatz im Garten statt findet, so denke ich
kann man diesen Kompromiss eingehen.
Hier
kann ein Film heruntergeladen werden, welcher das Signal in Aktion zeigt.
Basteln auf eigene Gefahr!