Zunächst wurde die Beleuchtung auf LEDs umgestellt. Dies hat auch einen speziellen Grund: Der große Lichtleiter
versperrt Platz für weitere Umbauten. Daher muss eine LED Beleuchtung in kompakter Baugröße folgen.
Vom Lichtleiter werden zunächst die Lampeneinsätze abgetrennt.
Die roten Schlusslichter werden mit rotem Edding bemalt.
Als Leuchtmittel kommen 5 mm LEDs in den Farben rot und warmweiß zum Einsatz. Sie werden direkt hinter die
Lampenfassungen geklebt.
Nachdem der Kleber getrocknet ist werden die Anschlusslitzen angelötet.
Danach folgt nochmal eine Schicht Weißleim. Die LEDs müssen vollständig eingelassen sein, denn im nächsten
Schritt wird mit weißer Farbe alles lichtdicht gemacht, damit kein Licht ins Gehäuseinnere strahlt. Und
würde man hier nicht sorgfältig arbeiten, könnte schwarze Farbe auf die Lampenfassung laufen.
Nun wird alles mit schwarzer Farbe von Revell alles bepinselt. Dieser Arbeitsschritt ist deswegen notwendig,
weil die Lok durchbrochene Lüftergitter erhält und es dann sehr blöd ausschauen würde, wenn es im Lokinneren
leuchtet.
Damit man Gehäuse und Chassis gut voneinander trennen kann, wird eine Miniatursteckverbindung eingebaut.
Auf der anderen Seite befindet sich ebenfalls eine Platine mit Vorwiderständen.
Als weiteres Schmankerl erhält die Lok eine Führerstandsbeleuchtung. Damit das Licht auf keinen Fall durch
das Gehäuse scheint wird das Dach mit Alufolie beklebt.
Das Dach wird in dunkelgrau gestrichen und die PLCC LED eingesetzt.
Als Zuleitung kommen dünne Kupferlackdrähte zum Einsatz, damit man den Draht entlang des Daches nicht sieht.
Über ein neu gebohrtes Loch wird der Draht ins Innere gefädelt.
Natürlich kommt in der Diesellok ein Sounddecoder zum Einsatz. Aber durch den komplett geschlossenen Innenraum
ist dieser recht gedämpft. Daher habe ich mich dazu entschlossen die Lüftergitter durchbrechen zu lassen.
Außerdem sieht dies optisch viel schöner aus. Am Dach befinden sich zwei Gitter: Ein großes an der langen Front
und ein kleines an der kurzen Front. Ein netter Modellbahnkollege hat für mich die Arbeiten übernommen, da ich
sowas in der von mir gewünschten Qualität nicht hinbekommen würde.
So sieht das Lüftergitter ab Werk aus.
Das große Gitter wurde bis auf den Mittelsteg komplett weggefräst und gegen ein maßangefertigtes Gitter
aus Messing ersetzt.
Das kleine Gitter wurde ausgefräst.
Es ist wirklich Wahnsinn, wie gut der Kollege das hinbekommen hat und was das nun für einen optischen
Eindruck macht. Nicht zu verachten ist der akustische Unterschied! Ich habe ja natürlich mit einer
Klangoptimierung gerechnet, aber dass diese so krass ausfällt hätte ich nicht gedacht.
Die Lüftergitter mit freiem Durchblick eröffnen mir nun natürlich wieder ganz neue Möglichkeiten, der
Lok ein paar Extras zu verpassen. Was ist ein Lüftergitter ohne dahinter wirbelnden Lüfter? Also habe ich
mir bei Conrad einen PC Lüfter gekauft.
Jetzt sieht man auch, warum hier auf eine kompakte Frontbeleuchtung Wert gelegt werden musste. Sonst
hätte ich keinen Platz für den Lüfter gehabt. Ein Stück vom Zwischensteg musste weggefräst werden, damit
der Lüfter Platz hat.
Als Grundplatte dient einfach ein Holzstück, das schwarz angemalt wird.
Darauf wird der Lüfter fest geschraubt.
Das Holzstück kann dann passend eingesetzt und verklebt werden. Die Unterseite braucht man natürlich
nicht zwangsläufig anmalen - sieht man ja sowieso nicht.
Zum elektrischen Anschluss des Lüfters gibt es folgendes zu sagen: Der Lüfter hat drei Anschlusskabel:
Schwarz (Minus), Rot (Plus) und Weiß (Tachosignal). Das Tachosignal ist die Drehzahlsteuerung für den
PC und wird nicht benötigt. Die Betriebsspannung liegt bei 12 V. Diese kann man durch Dimmen des
Decoderausgangs ganz einfach erzeugen.
Zwischendurch tut sich auch etwas am Chassis. Die Originalplatine fliegt raus, auch der Märklin Decoder,
der nicht weiter benötigt wird.
Wie auch beim VT 98
habe ich mich für einen ESU LokSound XL Decoder samt Visaton FRS 5 Lautsprecher entschieden. Mittlerweile
kann ich aber auf die Version 4 zurückgreifen. Und die bietet nun sogar vier Servoausgänge. Ja was kann
man damit schönes anstellen...
Im Vordergrund des nachfolgenden Bildes sieht man den Kabelbaum, der zum Gehäuse führt. In Abständen wird
dieser mit Schrumpfschläuchen zusammen gehalten.
Was ich auf jeden Fall realisieren möchte sind Digitalkupplungen. Also Kupplungen, die sich per Knopfruck
an der Digitalzentrale entriegeln. Bei den Klauenkupplungen von Märklin ist sowas eigentlich recht einfach
realisierbar. Es braucht lediglich ein Nylonfaden an der Kupplungsoberseite angebracht werden, der die
Kupplung nach oben zieht. Damit der Faden ins Innere der Lok führt, habe ich ein Loch gebohrt. Hierfür
ist ein Bohrständer sehr ideal.
Der Faden wird an der Kupplung (hierzu muss vorher ein kleines Loch gebohrt werden) verknotet und verklebt.
Das andere Ende wird durch das Loch gefädelt.
Ein Miniservo (Carson Micro Servo Bluster) wird auf das Chassis geklebt. Die ursprünglichen Halterungen
für die Platine passen hierzu vorzüglich. Und mit dem passenden Sekundenkleber hält das auch bombenfest.
Und wie man sieht funktioniert es auch perfekt.
Als nächstes folgt eine Idee, die mir eher spontan kam. Es sind ja noch zwei Servoausgänge frei, die
lässt man doch nicht ungenutzt! Also wie wäre es, wenn sich die Führerstandstüren öffnen ließen?
Gedacht - getan. An die Tür werden die Endstücke eines Ruderhorns angeklebt. Dort kann der Stelldraht
eingehakt werden. Vorher muss noch darauf geachtet werden, dass ein Teil des Türgriffs an der Innenseite
gekürzt wird, da er die Tür verriegelt. Dann könnte sie aber nicht motorisch angetrieben werden.
Der Stelldraht wird durch einen Schlitz nach Innen geführt.
Auf der Seite mit dem Antriebsmotor musste ich etwas tüfteln, bis der perfekte Servoplatz gefunden worden
ist, da sonst das Ruderhorn oder sogar das komplette Servo an den Motor angestoßen wären. Wie auf für
die Kupplungen kommt hier das Carson Micro Servo Bluster zum Einsatz.
Die andere Seite ist recht unproblematisch.
Die Anschlüsse für die beiden Servos werden ebenfalls zur Steckverbindung geführt. Übrigens braucht
die Versorgungsspannung nur einmal auf den Kabelbaum gelegt werden, da 5 V und GND bei allen
Servoanschlüssen parallel verschaltet sind.
Nochmal ein Gesamtüberblick über die Lage der Servos.
Zu guter Letzt darf natürlich ein Lokführer nicht fehlen.
Und wenn man schon Licht im Führerstand hat und sogar die Führerstandstüren automatisch auf gehen, kann
es natürlich nicht sein, dass der Innenraum im Plastikglanz erstrahlt. Daher habe ich noch etwas den
Pinsel mit Pulverfarbe geschwungen.
Zum Abschluss nochmal ein Überblick über das Werk:
Chassis mit LokSound XL 4.0 und Visaton Lautsprecher, zwei Miniservos für Digitalkupplungen und Kabelbaum
für die Elektrik im Gehäuse.
Gehäuse mit 3 weißen und 2 roten LEDs je Seite, einer weißen LED für die Führerstandsbeleuchtung, zwei
Miniservos für die angetriebenen Führerstandstüren sowie die Stiftleiste für das Einstecken des Kabelbaums.
Gehäuse und Chassis elektrisch vereinigt...
Schließlich habe ich noch die ganzen Funktionen den Funktionstasten zugewiesen. Hierbei schafft es meine Lok
sogar auf mehr Funktionen als die ESU Loks, die ja auch schon eine recht umfangreiche Palette haben.
| F0 | Licht Seite 1 |
| F1 | Licht Seite 2 |
| F2 | Signalhorn |
| F3 | Rangiergang |
| F4 | Ausschalten der Anfahr-/ Bremsverzögerung |
| F5 | Sound |
| F6 | Digitalkupplung (fahrtrichtungsabhängig) + Geräusch Abkuppeln |
| F7 | Geräusch Ankuppeln |
| F8 | Licht rot zuschalten |
| F9 | Licht rot beidseitig |
| F10 | Signalhorn kurz |
| F11 | Führerstandsbeleuchtung |
| F12 | Glocke |
| F13 | rechte Tür öffnen/schließen + Türgeräusch |
| F14 | linke Tür öffnen/schließen + Türgeräusch |
| F15 | Schaffnerpfiff |
| F16 | funktionsfähiger Lüfter + Lüftergeräusch |
| F17 | Kompressor |
| F18 | Sanden |
| F19 | Bremse lösen |
| F20 | Kurvenquietschen |
| F21 | funktionsfähiger Lüfter (schnell) |
| F22 | funktionsfähiger Lüfter (langsam) |