Utrecht

Folgende Bilder habe ich am 4. März 2012 aufgenommen, als ich zur Veranstaltung "On traXS!" ins HET Spoorwegmuseum Utrecht gefahren bin.

Mit dem Nachtzug bin ich von Stuttgart aus nach Utrecht gefahren und kam um halb 9 pünktlich an. Auf dem Bahnhofsvorfeld sind zahlreiche Triebzüge abgestellt, u.a. der neue Sprinter Lighttrain sowie der sehr eigenwillig aussehende "Koploper".

Bei der Einfahrt werden sehr enge Weichenstraßen befahren. Außerdem befindet sich auch der Bahnsteig teilweise in einer engen S-Kurve. Dies sieht sowohl vom Zug als auch vom Bahnsteig aus sehr interessant bei der Ein- und Ausfahrt von Zügen aus.

In Utrecht ausgestiegen ist sogleich der ICE 105 nach Basel SBB eingefahren. Dies ist ein wirklich langer Zuglauf für einen ICE, die Abfahrt in Amsterdam war 08:04 Uhr, die Ankunft in Basel SBB wird 14:47 Uhr sein.

Zuglok war für den Nachtzug ab Emmerich war eine BR 1700. Es ist eigentlich die Standardlok im NS-Bahnverkehr. Etwa wie die deutsche BR 101 mit der Ausnahme, dass das niederländische Pendant auch im Güterverkehr eingesetzt wird.

Die Ausfahrt des Nachtzuges habe ich in einem Video festgehalten.

Das Rückgrat des IC Verkehrs bildet der Doppelstocktriebwagen DD-IRM (Dubbeldeksinterregiomaterieel), der zwischen den Ballungsgebieten meistens im Halbstundentakt verkehrt.

Der Nachtzug macht sich nun auf die letzte Etappe nach Amsterdam, die in etwa 30 Minuten erreicht sein wird.

Zum Spoorwegmuseum fährt man am besten stilecht mit der Bahn, so dass bis zur Abfahrt um 09:46 noch Zeit für ein kleines Frühstück und einige Fotos vom Bahnhof bleibt. Wie man sieht befindet sich Utrecht Centraal gerade im Umbau, der komplette Bahnhof wird saniert und erhält u.a. eine neue Überdachung.

Deutlich älter sind natürlich diese Doppelstockwagen, die wahlweise mit Lok oder einem speziellen Doppelstocktriebwagen in selber Optik gefahren werden.

Utrecht hat auch eine Straßenbahn ("Utrechtse sneltram"). Sie verbindet den Hauptbahnhof mit Nieuwegein und IJsselstein. Zum Einsatz kommen Triebwagen, die von der Verkehrsgesellschaft "Connexxion" betrieben werden.

Da die Haltestelle Hauptbahnhof ein Endpunkt ist fahren die Züge ein kurzes Stück vor bis zum Umsetzgleis und kommen dann auf dem Nachbargleis wieder zurück.

Hier sieht man das Umsetzgleis. Bis zum 13. Dezember 2009 führte die Strecke noch eine Station weiter bis "Moreelsepark". Eventuell soll die Straßenbahn irgendwann darüber hinaus bis "de Uithof" weiterführen.

Aus Baarn kommt der RE 5524 an, der soeben auf Gleis 1 einfährt. Die Entwicklung der Züge wurde stark an den bewährten deutschen ET 425 angelehnt.

Der Sprinter Lighttrain wurde seit 2005 für die Nederlandse Spoorwegen von Bombardier Transportation und Siemens Transportation Systems gebaut. Derzeit befinden sich 69 4-Teiler und 62 6-Teiler im Umlauf. Der Name "Sprinter" steht dabei für den Einsatz in einem S-Bahn ähnlichem Verkehr. Und Lighttrain bezeichnet den lichtdurchfluteten Innenraum, der vom Führerstand aus einsehbar ist.

"Bekannt" geworden sind die Sprinter-Züge auch außerhalb der Niederlanden dadurch, dass sie ohne Toiletten ausgerüstet sind und die Niederländische Eisenbahn statt dessen "Pinkeltüten" anbietet, die bei Not im meist leeren 1. Klasse Bereich gefüllt werden können. Daraufhin geriet die Bahngesellschaft in Kritik da in jüngster Zeit auch vermehrt Sprinter-Garnituren für längere Bahnstrecken eingesetzt wurden.

Um halb 10 traf noch der Nachtzug aus Warszawa Wschodnia, Koebenhavn und Praha hl.n. ein. Ein leider nur schlechter Nachschuss ist es geworden.

Auf der Fahrt zwischen Museum und Hauptbahnhof gibt es noch einen interessanten Streckenteil. Die Nord-Süd verlaufende Strecke Hilversum - Houten (auf der die Station des Museums liegt) wird höhengleich von der West - Ost verlaufenden Strecke Utrecht - Amersfoort unter einem Winkel von ca. 67° gekreuzt. Die Position der Kreuzung befindet sich etwa bei der Position 52.113612, 5.141939.

Nach dem Besuch der Ausstellung bin ich wieder zurück am Hauptbahnhof und warte die knapp 20 Minuten auf den ICE, der mich zunächst nach Düsseldorf bringen wird.

Das markante Aussehen des Koplopers (dt. "Kopfläufer") verdankt er einer Spezialkonstruktion, die es ermöglicht hat auch bei zusammengekuppelten Zugteilen während der Fahrt zwischen den beiden Einheiten zu wechseln. Daher wurde der Führerstand in eine Kuppel verlegt und in die frei gewordene Frontfläche konnte eine Doppeltür eingebaut werden. Da dieses System enorm wartungsanfällig war, wurde es 2005 abgeschafft und die Doppeltüren in eine einzelne Frontfläche zurückgebaut.

Einfahrt des ICE International :-) 5 Minuten Verspätung, aber egal. In Düsseldorf gibt es genug Umsteigezeit. Vor allem Bahnsteiggleich.